Der SC Paderborn und 5 weitere Klubs im freien Fall
Der SC Paderborn und 5 weitere Klubs im freien Fall

Der SC Paderborn und 5 weitere Klubs im freien Fall

Bitterer geht es kaum. Vor nicht einmal 2 Jahren grüßte der SC Paderborn am 4. Spieltag von der Spitze der Bundesliga. Mitte Mai 2016 steht fest, dass die Ostwestfalen zum 2. Mal hintereinander als Tabellenletzter in die 3. Liga abschmieren. Der Klub hat allerdings prominente Vorgänger, die durch sportliches Missgeschick dasselbe Schicksal ereilte. Einige schafften sich wieder aufzurappeln, andere versanken in den Niederungen des Amateur-Fußballs.

Kickers Offenbach – 1983/84 und 1984/85

Die Offenbacher Kickers haben Anfang der 80er-Jahre eine wahre Odyssee hingelegt. Zunächst gelang nach 2 Relegationsniederlagen im 3. Anlauf der 4. Aufstieg in die Bundesliga. Doch schon ein Jahr später stiegen die Hessen wieder ab. Der Trend konnte auch in der 2. Bundesliga nicht gestoppt werden. Als erster Verein in Deutschland unterliefen dem OFC, mit dem damaligen Torhüter Oliver Reck, aus der Bundesliga 2 Abstiege Folge. Das Oberhaus sah die Offenbacher danach nie wieder. Heute dümpelt der Klub in der Regionalliga Südwest herum – mit Trainer Oliver Reck.

Fortuna Düsseldorf 1991/92 und 1992/93

Aufgrund der Wiedervereinigung spielten 1991/92 20 Vereine in der Bundesliga. Die Fortuna stieg als Tabellenletzter ab und ist dabei das bislang einzige Team, das eine Saison auf Platz 20 der Bundesliga abschloss. In einer 2. Bundesliga, mit damals sogar 24 Mannschaften, ging es als 21. dann direkt weiter in die damals drittklassige Oberliga Nordrhein. Bei beiden Abstiegen mit dabei: Kölns heutiger Manager Jörg Schmadtke und der junge Jörg Albertz. Trainer Aleksandar Ristic brachte den Verein dann wieder im Durchmarsch-Tempo in die Bundesliga (1994 Aufstieg in die 2. Bundesliga, 1995 Aufstieg in die Bundesliga).

SSV Ulm 1999/00 und 2000/01

Aufstieg, Abstieg, Abstieg, Lizenzentzug. So lautete die Ulmer Berg- und vor allem Talfahrt um die Jahrtausendwende. Nach dem 2. sportlichen Abstieg in Folge aus der 2. Bundesliga wurde den Spatzen aus wirtschaftlichen Gründen auch noch die Lizenz entzogen. Der Klub fand sich in der 4. Liga wieder und kam seitdem nicht mehr richtig auf die Beine. In diesem Jahr gibt es wieder was zu feiern. Kürzlich sind die Ulmer aus der Oberliga Baden-Württemberg in die Regionalliga (4. Liga) aufgestiegen.

SpVgg Unterhaching – 2000/01 und 2001/02

Nur ein Jahr später widerfuhr den Münchner Vorstädtern dasselbe Missgeschick. Sie wurden auch bis in die drittklassige Regionalliga durchgereicht. Ein Jahr später ging es zwar wieder zurück, aber mit den Abstiegen 2008 (in die Regionalliga Süd; damals 3. Liga) und 2015 (in die Regionalliga Bayern; 4. Liga) ging es seitdem fast nur bergab. Als derzeit Tabellenvierter spielt der Verein immerhin im oberen Drittel der Regionalliga Bayern mit.

FC St. Pauli – 2002/03 und 2003/04

Die Hamburger machten den Absturz-Hattrick als amtierender „Weltpokalsiegerbesieger“ perfekt. Die Kiez-Kicker waren vor Paderborn der letzte Klub, dem diese sagenhafte Talfahrt unterlief. Als Spieler erlebte Holger Stanislawski beide Abstiege mit. Letztendlich war es das Pauli-Urgestein höchstpersönlich, dass den Unfall als Trainer selbst reparierte und den Stadtteil-Verein 2007 in die 2. Bundesliga und 2010 in die Bundesliga zurückführte.

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Wie sich die Bilder gleichen. St. Paulis Fabian Gerber nach dem Abstieg 2003 aus der Bundesliga.
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