Wäre die Bundesligasaison jetzt beendet, würde der SC Freiburg in der kommenden Saison international spielen. Der Aufsteiger rangiert nach den jüngsten 2 Siegen in Wolfsburg und gegen Mainz (jeweils 1:0) mit 41 Punkten auf Platz 6. Dass die damit einher gehende Qualifikation für die Europa League ein großartiger Erfolg für die Breisgauer wäre, steht außer Frage. Allerdings birgt die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb für einen vergleichsweise kleinen Verein wie Freiburg auch Gefahren in sich.
Schon in der Saison 2012/13 hatte sich Freiburg für die Europa League qualifiziert. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich erreichte hinter dem FC Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und dem FC Schalke 04 einen starken 5. Platz. Die Freude beim SCF war riesengroß. Die darauffolgende Spielzeit wurde dann aber zu einer Mammutsaufgabe.
Abgänge von Leistungsträgern möglich
Zunächst einmal musste der SC Freiburg einige Abgänge kompensieren, weil Leistungsträger von anderen Vereinen abgeworben wurden. Sowohl Jan Rosenthal (Eintracht Frankfurt/jetzt SV Darmstadt 98) als auch Johannes Flum (Eintracht Frankfurt/jetzt FC St. Pauli), Daniel Caligiuri (VfL Wolfsburg/jetzt Schalke 04), Max Kruse (Borussia Mönchengladbach/jetzt SV Werder Bremen) und Cédric Makiadi (SV Werder Bremen/aktuell vereinslos) verließen den Verein. Nicht auszuschließen, dass es diesmal zu einem ähnlichen Szenario kommt. Klar ist schon einmal: Top-Torjäger Florian Niederlechner (9 Saisontore) ist vom FSV Mainz 05 nur ausgeliehen, wird aller Voraussicht nach zu seinem Stammklub zurückkehren. Edeljoker Nils Petersen (8 Saisontreffer) wird sicher auch auf dem Zettel einiger Vereine stehen.
Dreifachbelastung nicht zu unterschätzen
Neben dem Verlust einiger Spieler machte den Freiburgern in der Saison 2013/14 auch die Dreifachbelastung Liga, DFB-Pokal und Europa League zu schaffen. Mit 36 Punkten beendeten die Breisgauer die Saison auf Rang 14 und konnten damit nicht ansatzweise an die vorherige Spielzeit anknüpfen. Im darauffolgenden Jahr folgte der Abstieg in die 2. Bundesliga.
Finanzspritze und wachsender Bekanntheitsgrad
Dennoch wird Freiburg selbstverständlich alles versuchen, um erneut international zu spielen. Allein finanziell würde der Verein enorm davon profitieren. Ein positiver Effekt ist auch, dass der SCF dadurch eine höhere Bekanntheit erlangt. Nicht zu vergessen sind die Fans, die sich auf Auswärtsfahrten ins Ausland freuen dürften.
Zum vierten Mal international dabei?
Dass der SC Freiburg durch Europa tourt, passiert nicht alle Tage. Bisher qualifizierten sich die Breisgauer 3 Mal für einen internationalen Wettbewerb. Die Saison 1994/95 beendete der Klub aus Baden-Württemberg auf Platz 3. Die Belohnung: Freiburg nahm am UEFA Cup teil. Allerdings war bereits in der 1. Runde gegen den mittlerweile 3-maligen tschechischen Meister Slavia Prag Endstation.
Die Spielzeit 2000/2001 schloss der SCF auf Rang 6 ab. In der anschließenden UEFA Cup-Saison lief es dann besser als 1995. Den slowakischen Verein Matador Púchov und den FC St. Gallen aus der Schweiz konnten die Freiburger ausschalten. Schluss war erst in der 3. Runde gegen den niederländischen Vertreter Feyenoord Rotterdam (0:1/2:2).
In der Europa League 2013/14 verabschiedete sich Freiburg bereits in der Gruppenphase aus dem Wettbewerb. Die Gruppe mit dem späteren Sieger FC Sevilla (Spanien), dem tschechischen Klub Slovan Liberec und GD Estoril Praia (Portugal) beendete die Streich-Elf auf Rang 3.