Am Sonntag steht wieder das Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund an. Es ist das 88. Spiel der beiden Erzrivalen in der Bundesliga. Insgesamt 24 Spieler standen für beide Klubs in der Bundesliga auf dem Platz. Darunter illustre Kicker wie Werner Lorant, Toni Schumacher, Christoph Metzelder und Jens Lehmann. Genau 12 Spieler aber wechselten direkt zum Erzrivalen. Wir stellen die Überläufer vor.
Wenn Fußball-Profis in der Bundesliga zwischen den Blau-Weißen und den Schwarz-Gelben die Klubs gewechselt haben, dann taten sie dies meist nur in eine Richtung. Nur Stan Libuda kehrte nach seiner Zeit bei den Dortmundern danach direkt zu seiner Liebe Schalke zurück. Letztendlich wechselten die Grenzgänger 7 Mal zum FC Schalke und 6 Mal zum BVB.
Felipe Santana (2013): Er war der Letzte, der „intern“ zwischen diesen Vereinen die Farben gewechselt hat. In Dortmund war er durch das entscheidende Tor im Champions League-Viertelfinale 2013 gegen den FC Malaga (3:2) zum Publikumsliebling avanciert. Bei Schalke war er fast nur verletzt oder wurde nicht gebraucht. Mittlerweile kickt der Brasilianer bei Kuban Krasnodar in Russland und die meisten erinnern sich an seine Zeit beim BVB.
Andreas Möller (2000): Unter großem Brimborium beendete Nationalspieler Andreas Möller 2000 seine durchaus erfolgreiche Zeit bei den Schwarz-Gelben und verscherzte es sich mit dem Transfer zum Reviernachbarn zunächst mit beiden Fanlagern. Als die Schalker den streitbaren Möller im königsblauen Trikot dann allerdings kämpfen und 2 DFB-Pokale (2001 und 2002) nach Gelsenkirchen tragen sahen, war der größte Ärger und Hass vergessen.
Steffen Freund (1993): Steffen Freund trat die Reise von Schalke nach Dortmund an. Die Schalker Fans hielten daraufhin eine riesige Todesanzeige im Stadion hoch: „Steffen Feind, geb. Freund“. Das stachelte den gebürtigen Brandenburger dermaßen an, dass er in 6 Jahren BVB so ziemlich alles abräumte was es zu gewinnen gab: Meisterschaft, Champions League, Weltpokal
Rolf Rüssmann (1980): Der Stürmer war nicht nur für beide Seiten aktiv. Er ist auch mit insgesamt 452 Spielen der erfahrenste Grenzgänger auf beiden Seiten. Von 1969-1973 und 1974-1980 lief er in der Bundesliga 304 Mal für die Knappen und zwischen 1980-1985 149 Mal für die Borussen auf. So viele Spiele hat keiner für beide Seiten insgesamt gemacht.
Rüdiger Abramczik (1980): Neben Rüssmann wechselte auch Rüdiger Abramczik zum verhassten Nachbarn. Der Grund war einfach. S04 brauchte dringend Geld. Der Stürmer wollte im Ruhrgebiet bleiben und nicht ins Ausland. Mit DM 1,1 Mio. ging der „Abi“ dann nach Dortmund und wurde auch später von den Schalkern noch als Judas beschimpft.
Stan Libuda (1965 und 1968): Das Schalker Eigengewächs nahm 1965, als die Schalker sportlich abstiegen, das Angebot von Rivale Borussia Dortmund an. Er wohnte trotzdem weiterhin in Gelsenkirchen. Den BVB schoss er 1966 legendär zum Europapokalsieg über den FC Liverpool. 1968 kehrte er dann zu seiner Liebe Schalke 04 zurück. Mit dem DFB-Pokal in den Händen verabschiedete er sich 1972 dann nach Frankreich.
Weitere Wandler zwischen den Welten waren …
Norbert Dörmann (1979, S04–>BVB)
Ulrich Bittner (1983, BVB–>S04)
Jürgen Wegmann (1986, BVB–>S04)
Gerhard Kleppinger (1987, S04–>BVB)
Ingo Anderbrügge (1988, BVB–>S04)
Marco Kurz (1995, BVB–>S04)