Der FC Chelsea steht nach dem 3:1-Erfolg im Nachholspiel bei Leicester City vor dem Gewinn der siebten Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Vier Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Arsenal 13 Punkte. Zeit, um sich mal mit dem Mann hinter dem Erfolg zu beschäftigen: Trainer Jose Mourinho.
Kein Trainer der Welt spaltet die Fangemeinde so sehr wie Jose Mourinho. Entweder man mag den exzentrischen Portugiesen oder man hasst ihn. Eine Grauzone gibt es bei ihm nicht. Seine Erfolge als Trainer geben ihm die Möglichkeit, seine Persönlichkeit vollends auszuleben – auch wenn er dabei ein ums andere Mal die Grenzen überschreitet. Mourinho handelt frei nach dem Motto: Wer Erfolg hat, ist im Recht! Legendär sind vor allem die Pressekonferenzen und die Interviews des 52-Jährigen. Wir haben mal die besten Aussagen und Statements aus seiner Karriere zusammengetragen:
„Der Zweite ist immer nur der Erste der Letzten. Da ist es egal, ob man zehn Punkte zurückliegt oder 500 Tore erzielt hat.“ Diese Aussage beschreibt Mourinhos Ergeiz. Als Trainer des FC Porto drückte er damit aus, dass für ihn nur Titel und der erste Platz zählen.
„Wenn ich einen einfachen Job gewollt hätte, dann wäre ich in Portugal geblieben – wunderschöne blaue Stühle, den Champions-League-Pokal, Gott und direkt hinter Gott, ich.“ Auf seiner Antritts-Pressekonferenz als neuer Trainer des FC Chelsea 2004 gab Mourinho diese Aussage zum Besten, als ihn ein Journalist daraufhin wies, dass es unter Roman Abramowitsch keine leichte Aufgabe sei, Chelsea-Trainer zu sein.
„Bitte nennen Sie mich nicht arrogant, ich habe die Champions League gewonnen. Ich glaube, ich bin der Auserwählte.“ Ebenfalls auf seiner ersten PK als Chelsea-Trainer fiel diese Aussage, die ihm jahrelang den Beinamen „der Auserwählte“ einbrachte.
„Wenn ich hier in den nächsten Monaten gefeuert werde, bin ich Millionär und übernehme eben in ein paar Monaten einen anderen Klub.“ Einige Tage bevor Mourinho im September 2007 von Chelsea entlassen wurde, sagte er diesen Satz auf einer Pressekonferenz, als er gefragt wurde, ob er Angst vor einer Entlassung habe.

„I am the happy one.“ Diese Aussage tätigte Mourinho bei seiner ersten Pressekonferenz nach seiner Rückkehr zu Chelsea. Zuvor beanspruchte er stets den Anspruch, „the special one“ zu sein. Er sei jetzt der Glückliche, da er zu seinem Lieblingsverein zurückkehren durfte.
„Er ist ein Voyeur. Er redet von nichts anderem, immer nur Chelsea, Chelsea, Chelsea, Chelsea. Ich weiß nicht, ob er meinen Job will, aber er liebt Chelsea.“ Gemeint ist Mourinhos Lieblingfsfeind Arsene Wenger. Nach Auffassung des Portugiesen redet der Arsenal-Coach zu viel über den FC Chelsea.
„Du würdest im nächsten Spiel nicht mal dann spielen, wenn das Flugzeug von Real Madrid abstürzen würde und du (als einziger) zu Hause säßest.“ Knallharte Ansage von Mourinho als Real-Trainer an seinen Spieler Pedro Leon. Dieser hatte gefragt, ob er am Wochenende spielen werde.
„Er spielt, weil ich keinen anderen habe. Wenn man keinen Hund zum Jagen hat, muss man eine Katze mitnehmen.“ Nett ist was anderes. So sprach Mourinho über seinen Stürmer Karim Benzema. Gewagt, immerhin gilt der Franzose als einer der besten Stürmer der Welt, erzielte für Real bislang 134 Pflichtspieltreffer.
„Wenn meine Spieler im Pokal gegen einen unterklassigen Gegner verlieren, wie es vor meiner Zeit gegen Alcorcon passierte, kreuzige ich sie und sie sind tot.“ Pokalniederlagen gegen unterklassige Gegner werden bei Mourinho nicht hingenommen. Da Real Madrid im Jahr zuvor unter seinem Vorgänger Manuel Pelligirini gegen den Drittligisten Alcorcon verlor, stellte Mourinho sofort klar, was passieren würde, falls es so eine Blamage erneut geben würde.

„Druck? Was für ein Druck? Druck ist wenn arme Menschen überall in der Welt versuchen ihre Familien zu ernähren. Wenn sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiten müssen um ihre Kinder zu füttern. Es gibt keinen Druck im Fußball.” Die Antwort von Mourinho auf die Frage eines Reporters, ob er in seinem Job Druck verspüre.
„Der Unterschied zwischen mir und Pellegrini ist, wenn mich Real rauswirft, werde ich nicht den FC Malaga trainieren.“ Auf seiner Antritts-Pressekonferenz wurde er zu seinem Vorgänger Pelligrini befragt und worin sich beide unterscheiden würden.
„Ich bin nach Brasilien gegangen, um Spieler für Bananen und Nüsse zu verpflichten.“ Mourinho über seine Zeit als Trainer bei Union Leiria.
„Wir sind momentan die Nummer eins, aber nicht weil der Klub so viel Geld hat. Wir sind momentan im Wettbewerb um so viele Pokale, wegen meiner guten Arbeit.“ Mourinho auf die Frage, warum Chelsea momentan so gut ist.
„Gott denkt bestimmt, dass ich ein geiler Typ bin, deswegen hat er mir so viel gegeben.“ Eine Aussage von Mourinho als Trainer von Real Madrid.
„Ich will keinen Spieler, der ein perfekter Mann ist und einen fantastischen Charakter hat. Das ist der Typ, den ich für meine Tochter als Mann will.“ Mourinho über schwierige Charaktere im Fußball.
Man kann über Jose Mourinho denken was man will, aber unterhaltsam ist er auf jeden Fall.