In Kürze geht die deutsche Nationalmannschaft bei der U21-Europameisterschaft in Polen auf Titelmission. Trainer Stefan Kuntz hat einen Luxuskader zur Verfügung und ist nicht zuletzt deshalb mit seiner Mannschaft einer der Top-Favoriten. Für die Spieler gibt es 5 schlagende Argumente, das Turnier ernst zu nehmen. Viele ihrer Vorgänger legten danach eine Weltkarriere hin.
Generalprobe für die große Fußballbühne
Wir haben uns die Startaufstellungen der letzten 3 EM-Endspiele angeschaut und herausgefunden, dass die Kicker durchschnittlich mindestens 10 Mal für die U21 ihres Landes aufgelaufen sind. So haben beispielsweise Andrea Pirlo und Andres Iniesta mehr als 20 Spiele für die höchste U-Mannschaft auf dem Buckel, bevor sie sich aufmachten, einen Pokal nach dem anderen bei den Senioren einzuheimsen. Ein anderes Beispiel ist Paul Pogba. Der derzeit teuerste Spieler der Welt übersprang zwar die U21, hat aber trotzdem 58 Mal das Trikot einer U-Mannschaft der Equipe Tricolore getragen. Nur 8 von 66 Kickern in den Startaufstellungen der EM Finals von 2008 bis 2016 trugen nicht das Trikot der U21.
Erfolg ist der Wegbereiter in die A-Mannschaft
Eine gute Performance bei einer U21-Europameisterschaft ist häufig ein zuverlässiger Indikator für weiteren Erfolg auf der großen internationalen Fußballbühne. Dreiviertel der Spieler, die seit der Jahrtausendwende in der Startaufstellung eines U21-Europameisters standen, packten den Durchbruch in die Nationalmannschaft. Viele von ihnen sind nach wie vor aktiv und Spieler wie Daniele de Rossi, Mesut Özil, Manuel Neuer oder Juan Mata wurden Weltmeister.
Die Top-Torjäger machen große Karriere
Die Torschützenkönige bei einer U21-Europameisterschaft haben meist keine Probleme, ihr Näschen auch auf einem höheren Level unter Beweis zu stellen. Seit der Einführung des Turniers haben sie durchschnittlich 45 Siege mit der A-Nationalmannschaft gefeiert und dabei 15 Tore erzielt. In der Liste finden sich illustre Namen wie Raul, Davor Suker und Klaas-Jan Huntelaar wieder. Alle netzten später über 40 Mal für ihr Land ein. Aus deutscher Sicht ist Pierre Littbarski vertreten. Er steuerte gar einen seiner 18 Länderspieltreffer zum WM-Titel 1990 bei. Nur 2 Spieler – Renato Buso und Maceo Rigters – schafften den Sprung in die Nationalmannschaft nicht.
Die besten EM-Torschützen sind meist U21-Absolventen
Zurück zur Europameisterschaft der Senioren. Fast alle hochprofilierten Torschützen, die bei einer EURO mindestens 3 Mal getroffen haben und noch aktiv sind, haben ihre Spuren auch in der U21 hinterlassen. Einzig Wayne Rooney, der wie Paul Pogba die U21 einfach übersprungen hat und Olivier Giroud, bilden hier die 2 Ausnahmen.
Wer drückt dem Turnier in diesem Sommer seinen Stempel auf?
In der DFB-Auswahl hat Davie Selke wohl ziemlich gute Aussichten. Er ist u.a. schon durch den Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio äußerst turniererprobt und hat in 11 U21-Spielen schon 7 Mal getroffen. Sein Wechsel von RB Leipzig zu Hertha BSC könnte ihm einen zusätzlichen Schub verleihen. Außerdem lohnt sich möglicherweise ein genauerer Blick auf Englands Tammy Abraham vom FC Chelsea (6 Spiele, 2 Tore), Spaniens Borja Mayoral vom VfL Wolfsburg (9 Spiele, 2 Tore) und Italiens Alberto Cerri (12 Spiele, 2 Tore) von Delfino Pescara. Sie alle haben die Fähigkeiten, bei der U21 und in Zukunft auch bei der A-Nationalmannschaft groß rauszukommen.