Erst im März verlängerte Daniel Buballa seinen Vertrag beim FC St. Pauli bis 2021. Der Linksverteidiger wurde von Ralph Hasenhüttl zum VfR Aalen geholt, ist mittlerweile allerdings eine absolute Konstante in Hamburg. Dabei arbeitete sich der 28-Jährige beharrlich nach oben. Wieso er allerdings Autogramme geben muss, versteht er bis heute nicht. bwin traf sich mit ihm zu einem ausführlichen Interview.
Wie hast du Dein erstes Heimspiel am Millerntor wahrgenommen?
Großartig! Ich glaube jeder, der mal hier am Millerntor gespielt hat, weiß, dass die Atmosphäre einzigartig ist. Hier spielen zu dürfen, vor der eigenen Kulisse, ist einfach großartig. So war es beim ersten Mal und ich freu mich immer wieder hier Fußball spielen zu dürfen. Es macht einfach Spaß.
Was macht das Stadion am Millerntor so besonders?
Der Respekt, der den Mannschaften, die auf dem Platz stehen, entgegengebracht wird. Es wird nicht gepfiffen, sondern sich über viele Aktionen gefreut. Bei jeder Grätsche geht das Stadion mit. Es gibt niemals auf. Hier sind die Fans, die man sich wünscht.
Gab es Rückschläge in Deiner Karriere?
Ja! Und es gibt sie auch heute noch. Es ist ein harter Weg gewesen. Ich habe die gesamte Jugend bei einem kleinen Dorfverein gespielt. Ich bin immer weiter nach oben gekommen – über die Bezirksliga, Regionalliga und habe dann erst Zweitligaluft geschnuppert. Für dieses Ziel musste ich hartnäckig sein. Rückschläge gibt es auf so einem Weg immer wieder, aber da muss man sich wieder herauskämpfen.
Gibt es ehemalige Mitspieler, von denen Du eine größere Karriere erwartet hättest?
Bei vielen Spielern, gerade in den U23-Mannschaften, denkt man: Boah, die haben echt Potential, die könnten es echt weit bringen. Aber viele sind halt oft nicht klar im Kopf, sind nicht fokussiert und motiviert genug. Da ist es dann echt schade, dass diese Akteure so wenig aus ihrem Talent machen.
Welche Nachteile bringt der Traumjob „Profifußballer“ mit sich?
Ein paar Sachen gibt es schon, die man als Profi nicht ganz so gerne macht. Hotels kann ich mittlerweile nicht mehr sehen, weil wir fast jede Woche in einem untergebracht sind. Dazu kommen noch die Trainingslager. 8 Stunden mit dem Zug für ein Auswärtsspiel durch Deutschland reisen – das muss ich auch nicht mehr unbedingt jede 2. Woche haben. Das sind Aspekte, auf die ich verzichten könnte. Ein weiterer Nachteil ist, dass man sich seinen Arbeitsplatz nicht wirklich aussuchen kann. Ich komme ursprünglich aus dem Westerwald und mich hat es über Baden Württemberg nach Hamburg verschlagen. Die Familie sehe ich leider nicht allzu häufig. Das ist auch so ein Punkt, den man sich anders aussuchen würde, wenn man den Beruf nicht ausüben würde.
Wirst Du in Deiner Heimatstadt oft auf der Straße angesprochen?
Ich gucke immer Mal wieder bei meiner früheren Mannschaft in der Bezirksliga vorbei. Da werde ich dann auch angesprochen – aber nie negativ. Ich freue mich, wenn ich die Leute von früher wiedersehe und die Leute freuen sich sicherlich auch. In der Heimat ist es einfach schön.
Wie motivierst Du Dich über die vielen Jahre?
Es ist logisch, dass man nicht jeden Tag gleichermaßen motiviert ist, wenn man auf den Trainingsplatz läuft und hartes Training bevorsteht. Aber sobald der Ball rollt, freue ich mich jedes Mal wieder, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Groß motiviert werden muss ich deswegen nicht.
Welcher Klub war in Deiner Kindheit Dein Favorit?
(lacht) Ich habe den Bayern die Daumen gedrückt. Dann noch dem 1. FC Köln, dem nächstgelegenen Verein von uns zu Hause. Das sind die beiden Klubs, mit denen ich am meisten in der Jugend sympathisiert habe. Aber am ehesten war ich Bayern-Fan.
Hast Du früher Autogramme oder Fanartikel gesammelt?
Ich hatte Poster an der Wand hängen und Aufkleber an meiner Tür. Das war aber alles im Rahmen. Es war jetzt nicht so, dass ich Autogramme gesammelt habe.
Wie hast Du Deinen ersten Stadionbesuch in Erinnerung?
Oh, das ist schon lange her. Ich glaube das war mit meinem Vater beim 1. FC Köln. Da hab ich nur noch dunkle Erinnerungen dran – nicht weil es schlecht war, sondern weil es lange her ist. Ich weiß gar nicht mehr, wie alt ich damals war. Mein Bruder war auch mit dabei und wir waren im alten Müngersdorfer Stadion. Wie das Spiel ausgegangen ist, weiß ich auch nicht mehr. Aber die Atmosphäre hab ich damals schon genossen. Ich war sehr beeindruckt, von dem, was auf dem Platz passierte. Schon damals wollte ich unten auf dem Rasen stehen. Gott sei Dank durfte ich mittlerweile sogar schon 3 Mal selbst in Müngersdorf auflaufen. Es ist einfach cool, wenn man sich Kindheitswünsche verwirklichen kann.
Welche anderen Sportarten magst Du noch?
Ich mag viele. Basketball und Handball gucke ich mir gerne an, Radfahren mache ich gerne selbst. Auch Leichtathletik finde ich cool. Durch die Bank finde ich viele Sportarten interessant. Ich bin generell sehr sportbegeistert.
Woher stammt diese enorme Sportbegeisterung?
Die hatte ich schon immer. Das hat wahrscheinlich in der Schule angefangen. Im Sportunterricht habe ich alles gerne gemacht – egal, ob Leichtathletik, Basketball oder Handball. Später hatte ich dann auch Sport als Leistungskurs. Ich habe dafür wahrscheinlich auch die Gene von meinen Eltern mitbekommen. Sport stand bei mir schon immer im Mittelpunkt.
Kannst Du relaxed ein Fußballspiel schauen?
Man sieht ein Spiel immer mit einem anderen Auge. Wenn man so im Thema involviert ist, guckt man automatisch immer, was andere Spieler auf der eigenen Position so machen – wie die sich verhalten, wie sie das Spiel interpretieren. Das gehört irgendwie dazu. Ich gucke das Spiel dann aber trotzdem ganz entspannt. Es war allerdings schon immer so, dass ich lieber selbe spiele als anderen dabei zuzuschauen.
Wie ist es für Dich, wenn Du Autogramme geben musst?
Ehrlicherweise kann ich nicht wirklich nachvollziehen, warum die Leute mein Gekritzel auf irgendeinem Ball oder Trikot haben möchten. Schon früher wollte ich mein Trikot nicht von anderen „bemalen“ lassen. Mit Autogrammen konnte ich nie viel anfangen und das ist immer noch so.
Wie wichtig ist für Dich Rivalität im Fußball?
Ich glaube die Dichte, mit der in Deutschland Fußball gespielt wird, macht das aus. Gefühlt interessiert sich jeder 2. für Fußball. Wenn man dann jede Woche mitfiebert, kommen automatisch Rivalitäten zustande. Solange sich das im Rahmen hält, finde ich das sehr positiv. Für mich gehört es dazu, Gegner und Rivalen zu haben. Das ist auch das gewisse Etwas im Sport.
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