Argentinien hat eines der besten Nationalteams der Welt. Den letzten großen Titel errangen die Gauchos aber 1993. Jetzt nimmt die Albiceleste bei der Copa America (14.06. – 07.07.2019) in Brasilien einen neuen Anlauf.
Wie definiert man, welche Nation über das beste Fußballteam verfügt? Geht man nach dem Weltmeistertitel, dann hätte Frankreich das beste Team. Geht’s um die Erfolge in den letzten Jahren, würde die Wahl wohl auf Deutschland, Chile oder eben auch Frankreich fallen. Und nimmt man die FIFA-Weltrangliste als Maßstab, dann ist Belgien die Nummer 1! Was insofern verwunderlich ist, weil Eden Hazard & Co. in den vergangenen Jahren keinen großen Titel geholt haben. Knapp dran war zuletzt auch oft Argentinien, die im Ranking aber nur auf Position 11 liegen.
Stichwort: Finalfluch
Argentinien hat ein einzigartiges Finaltrauma zu bewältigen. Alles begann im Finale der Copa America 2004: Die Gauchos wähnten sich am Ende der regulären Spielzeit schon als Sieger, eher Brasiliens Sturmstar Adriano der glückliche Ausgleich zum 2:2 gelang. Im anschließenden Elfmeterschießen versagten den Gauchos die Nerven. 2007 ging die Misere weiter: Argentinien wurde souverän Gruppensieger, gewann in der K.o.-Phase gegen Peru (4:0) und Mexiko (3:0) klar, nur um dann in der Final-Revanche gegen Brasilien kläglich mit 0:3 zu scheitern.
Dann kam das dramatische WM-Endspiel 2014, wo es gegen Jogis Jungs eine Pleite in der Verlängerung gab. Weiter geht es mit dem Copa America-Finale 2015: Im Halbfinale waren Messi & Co. noch über Paraguay hinweggefegt (6:1). Im Finale gegen Gastgeber Chile verhinderten die Nerven das Ende der Titel-Wartezeit: Nach einem 0:0 nach Verlängerung scheiterten Gonzalo Higuain und Ever Banega mit ihren Strafstößen, während die Chilenen jeden ihrer Elfmeter versenkten. Und nur ein Jahr später brach die Nation wieder in Tränen aus. Wie in einem Déjà-vu muss sich der 2-malige Weltmeister gefühlt haben. Wieder ging es im Finale gegen Chile, wieder stand es nach 120 Minuten 0:0, wieder stand man nach dem Elfmeterschießen mit leeren Händen da. Lionel Messi und Lucas Biglia vergaben vom Punkt.
Keine echte Hürde
Im aktuellen Turnier will Argentinien nun endlich den lang ersehnten Titel einfahren. Bis die Gauchos aber ihr Finaltrauma ablegen können, müssen sie in der Gruppe B erst noch an Kolumbien, Paraguay und Katar vorbei. Das sollte aus 2 Gründen kein Problem sein: Erstens sind die personifizierten Tormaschinen der Albiceleste dabei. Lionel Messi und Sergio Agüero stehen im vorläufigen Aufgebot von Nationaltrainer Lionel Scaloni. Wenn der Coach in der kommenden Woche seinen endgültigen Kader bekannt gibt, ist ebenfalls mit den Beiden zu rechnen. Nach der WM 2018 legten sie eine Pause ein. Zusammen kommen sie in dieser Saison auf 82 Pflichtspieltore bei ihren Klubs. Zweitens ist die Mannschaft im ersten Spiel gegen Kolumbien favorisiert, könnte mit einem Auftaktsieg am 15. Juni direkt die Weichen für die K.O.-Runde stellen (Alle Wetten zur Copa America).
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Bookies sind optimistisch
In der Vergangenheit hieß es oft: Argentinien verfügt über gute Einzelspieler, aber das Kollektiv funktioniert nicht. Das war in der Spätphase mit Diego Maradona genauso wie jetzt mit Lionel Messi. Doch in diesem Jahr stehen die Chancen auf den Gewinn der Copa America gut: Quote 4.00 geben die Bookies für den Gesamtsieg – das ist die zweitbeste Quote! Nur Gastgeber Brasilien wird besser eingeschätzt – Quote 2.25. Dahinter folgen Uruguay (Quote 6.50), Titelverteidiger Chile und Kolumbien (je Quote 11.00). Da sollte doch was drin sein, oder?