Im 2-Jahres-Rhythmus hat Joachim Löw harte Entscheidungen zu treffen. Wer kommt mit zur WM oder EM? Im Sommer 2017 steht kein großes Turnier an. Das Personal-Puzzle für den Bundestrainer mit Blick auf den Confed Cup (17. Juni bis 2. Juli) wird aber nicht weniger knifflig.
Am Mittwoch gibt der DFB das 23-köpfige Aufgebot bekannt. In jedem Fall reist die Nationalelf mit einem stark reduzierten Bayern-Block nach Russland. Löw schont Stars wie Jerome Boateng, Thomas Müller und Mats Hummels. Ab in den Urlaub heißt es auch für weitere DFB-Stammkräfte. Toni Kroos und Sami Khedira, die sich am 3. Juni noch im Champions League-Endspiel gegenüber stehen, brauchen die Erfahrung Confed Cup nicht mehr.
Da fast zeitgleich die U 21-Europameisterschaft stattfindet, muss unser Bundestrainer genau abwägen, bei welchem Turnier sich ein Spieler besser entwickelt. Härtefälle und Kompromisse sind vorprogrammiert. Die bwin-Redaktion nennt 4 Kandidaten, die sich eine Chance im A-Team verdient haben:
Amin Younes als Überraschungs-Debütant
Serge Gnabry: Bei der fulminanten Rückrunde seiner Bremer fiel Serge Gnabry zwar etwas ab. Das Dreierpack-Debüt (8:0 in San Marino) und seine Vielseitigkeit im Mittelfeld sprechen aber klar für den zweitbesten Werder-Torschützen in dieser Saison. Nach 5-wöchiger Verletzungspause kämpfte sich Gnabry wieder zurück und erzielte im Köln-Spiel (3:4) zu Monatsbeginn seinen 11. Treffer.
Niklas Süle: Als einer von 8 Talenten feierte der Noch-Hoffenheimer im zurückliegenden Jahr sein DFB-Debüt. Jogi Löw hält große Stücke auf Süle, der im Sommer zusammen mit Sebastian Rudy zum Rekordmeister nach München wechselt. Der Confed Cup wäre für den 21-jährigen Innenverteidiger eine gute Vorbereitung auf hohem Niveau für das Kapitel FC Bayern.
Timo Werner: Wie Gnabry und Süle ist auch der Torjäger von RB Leipzig noch für die U 21 spielberechtigt. Nach einer Saison mit 21 Toren und 7 Vorlagen nannte Timo Werner öffentlich den Confed Cup als nächstes Ziel. Dazu betonte der Bundestrainer: „Die U 21-EM ist ein wichtiges Turnier, aber wir ordnen beim DFB alles der WM 2018 unter.“ Das gilt erst recht für eine Position, auf der in der Nationalelf aktuell nur wenig Alternativen in Sicht sind
Amin Younes: Überraschungen gab es und wird es in der Ära Löw wohl immer geben. Heißer Anwärter darauf ist diesmal Amin Younes. Vor allem seine starken Auftritte in der Europa League brachten ihn auf den Zettel des Bundestrainer. Mit Ajax Amsterdam marschierte der Ex-Gladbacher in das EL-Finale (am 24. Mai gegen Manchester United). Bekommt Marco Reus nach einer von Verletzungen geplagte Saison eine Pause, wäre der Ajax-Wirbelwind ein erstklassiger Ersatz.
