… die Dominanz des FC Bayern
Ich glaube, die Bayern sind zu gut für die Bundesliga. Das haben die letzten 5 Jahre gezeigt. In dieser Saison hatte sie zeitweise Verletzungsprobleme in der Defensive, was sie allerdings sehr gut gelöst haben.
Es ist gut für den deutschen Fußball, dass Borussia Dortmund dem FCB die Stirn bieten kann, aber dahinter kommt keine Mannschaft, die dauerhaft mithält.
Mein Respekt gebührt auch den Auftritten der Münchener in der Champions League. Wie sie in den vergangenen Jahren Mannschaften wie Juventus und Arsenal mehrfach auf Distanz gehalten haben, war schon Klasse.
In diesem Jahr ist Atletico Madrid die große Prüfung. Sie spielen sehr zwingend, arbeiten hart und haben richtig gute Fußballer. Kombiniert man diese 3 Faktoren, kann das tödlich für jeden Gegner enden.
… seine eigene Zeit beim FC Bayern
Ich hatte 7 schöne Jahre in München, spielte in einer guten Mannschaft und war dazu erfolgreich. Schon seit meinem 5. Lebensjahr war ich Bayern-Fan. Dort meine Profikarriere zu starten, empfinde ich als riesiges Privileg.
Nach wie vor habe ich eine sehr innige Beziehung zum Verein, unabhängig davon, ob ich ihn unterstütze, für ihn spiele oder Kontakt mit alten Mitarbeitern und Bekannten halte. Ich werde immer eine gute Beziehung zum Verein haben.
Während meiner Zeit habe ich mit fantastischen Spielern zusammengespielt. Aber einem bin ich besonders dankbar. Alan McInally hat mich damals in meinem ersten Jahr bei Bayern unter seine Fittiche genommen. Er hat sich um mich gekümmert, obwohl sein Deutsch nicht besonders gut war. Er ist bis heute ein guter Freund.
… Pep Guardiola
Ich bin nicht sicher, ob Pep Guardiola der beste Trainer der Welt ist, weil es so viele gute Coaches gibt, die einfach nicht die Chance haben, mit so hoch qualifizierten Spielern zu arbeiten, aber trotzdem auf ihre Art und Weise Erfolg haben.
Es gibt eine Menge Trainer, die hart arbeiten, innovativ sind und eine Menge aus Spielern herausholen, die nicht die Qualität der Bayern besitzen.
Abgesehen davon ist Guardiols Stil wunderbar. Er lässt den Fußball so spielen, wie er sein sollte. Wenn du jung bist, spielst du nicht Fußball, um zu verteidigen. Du spielst, weil du Tore erzielen und das Spiel dominieren willst. Er gibt mit seiner Denkweise und seiner Philosophie den Spielern die Möglichkeiten dazu. Im Vergleich zu vorherigen Trainern hat er die Art des Fußballs in München auf ein neues Level gehoben. Die Folge waren unzählige spektakuläre Spiele in den letzten 3 Jahren.
Die Mannschaft hat von ihm gelernt. Nehmen wir zum Beispiel Philipp Lahm. Er spielt jetzt auch extrem gut im Mittelfeld. Auch andere Spieler bewegen sich auf verschiedenen Positionen. Das zeigt, wie gut der Trainer Guardiola Spieler erfolgreich auf neue Situationen und Positionen einstellen kann.
… Tottenhams Restchance, die Premier League zu gewinnen
Natürlich ist Leicester jetzt der Favorit auf den Titel, aber beide müssen noch gegen Chelsea spielen. Außerdem reist Leicester am Sonntag nach Manchester zu United.
Wirklich niemand hat mit Leicester City gerechnet. Das ist alles in allem eine wunderbare Geschichte. Nur die Psyche des Teams kann ihnen jetzt noch einen Strich durch die Rechnung machen. Ich erinner mich da gerne am meine Zeit beim AC Mailand 1999. Es waren noch 5 Spiele zu absolvieren und wir waren 7 Punkte hinter Lazio Rom. Wir gewannen alle restlichen Spiele und wurden doch noch Meister. Die Situation ist ähnlich zu der zwischen Leicester und Tottenham. Wenn die Spurs den Druck hochhalten können, stolpert Leicester vielleicht nochmal. Allerdings muss ich auch sagen, dass auch Kane und Co. keine gefestigte Spitzenmannschaft ist wie Manchester United, Manchester City oder FC Chelsea es in der Vergangenheit waren.
… den FC Liverpool unter Jürgen Klopp
Das Team hat den Spielstil von Klopp noch nicht zu 100 Prozent übernommen. Der Sieg über Dortmund in der Europa League war ein fantastischer Erfolg, andererseits verspielten sie gegen Newcastle kürzlich wieder einmal einen 2-Tore-Vorsprung. Die Mannschaft muss noch konstanter agieren. Um weiterhin so große Nächte im Europapokal feiern zu können, musst du konstant gut in der Liga sein.
Der Trainer hat schon eine Menge über den englischen Fußball gelernt. Das Tempo ist höher und es gibt viel mehr Spiele. In der Sommerpause wird er die Zeit und die Spieler bekommen, die perfekt in sein System passen. Ich denke, dass Jürgen sich sportlich sehr gut eingelebt hat. Liverpool passt mit seiner großen Geschichte und den unglaublich leidenschaftlichen Fans sehr gut zu ihm.
… die Aufstiegschancen des FC Middlesbrough
Nach dieser Saison in der Championship (2. Liga in England) hätten sie es verdient, wieder in der Premier League zu spielen. „Boro“ war mein erster Klub in England. Für mich war es beispielsweise ein Privileg, mit Paul Gascoigne zusammen zu spielen. Für die Fans und die Stadt hoffe ich, dass der Klub aufsteigt.
… die deutsche Nationalmannschaft vor der EM 2016
Der Druck auf die Mannschaft ist immer groß. Das ganze Land erwartet das Finale und den Sieg. Die tollen Spiele und Geschichten während der WM 2014 sind vorbei. Darauf dürfen wir uns jetzt nicht ausruhen.
Wir hatten eine schwere Qualifikation und Spieler wie Per Mertesacker und Philipp Lahm sind nicht mehr dabei. Das Selbstvertrauen muss für die Europameisterschaft erst noch wieder zurückgewonnen werden.
Hinzu kommen die momentanen Verletzungen von Bastian Schweinsteiger, Jerome Boateng und Emre Can.
… die Schwächen der Mannschaft
Im Tor, in der Abwehr und im Mittelfeld haben wir absolute Weltklasse-Spieler. Ich sehe die Probleme im Sturm. Da muss schnellstens eine Lösung her. Mir fällt momentan kein junger, aufstrebender Stürmer ein, der die Nationalelf auf der Position nach vorne bringt. Mit Thomas Müller haben wir zwar einen Goalgetter, aber wir brauchen zusätzlich noch einen torgefährlichen Stoßstürmer, um das Team zu komplettieren.
… seine Prognose für die Europameisterschaft