Die Frage, die alle schon vor der K.O-Phase beschäftigte: Wie sehr haben sich die Machtverhältnisse wirklich verschoben? Barcelona, Juventus sowie der letztjährige Finalist Liverpool und die beiden Scheich-Klubs aus Paris und Manchester. Aus diesem erleuchteten Kreis wird ziemlich sicher der diesjährige Champions League-Sieger kommen.
Höchste Zeit für ein passendes Zahlenstück aus der bwin Grafikabteilung. Dafür stellen wir die 3 Schlüsselspieler aus den Offensivabteilungen gegenüber. Für Kategorien wie Erfahrung, Titel oder Tempo gibt es bis zu 3 CL-Pokale als Wertung. Und der Sieger ist …
Juventus mit CR7: Die One Man-Show light
Man tausche Ronaldo gegen Higuain aus und fertig ist das gefährlichste Offensiv-Trio. Nun ja, so simpel wie sich Juve-Boss Andrea Agnelli das bei seinem 117 Mio. € Transfer-Coup im Juli vorgestellt hat, ist es eben nicht. Die Tor-Premiere ließ bis zum 4. Spieltag (2:1 gegen Sassuolo Calcio) auf sich warten. Stimmt die Chemie zwischen CR7 und dem fast 10 Jahre jüngeren Paolo Dybala und falls ja, wie kann das Duo seine Stärken bündeln? Nach einigen Runden System-Roulette reifte in Massimiliano Allegri die Idee, den 33-Jährigen zurück auf den linken Flügel zu beordern.
Dort lieferte der neue Heilsbringer im Gipfeltreffen mit dem SSC Neapel (3:1) seine beste Vorstellung im Juve-Trikot ab und war an allen Toren beteiligt. Höchstwerte in 3 Kategorien sind alleine dieser Präsenz geschuldet. „Ich denke, wenn sie zu dritt vorne zusammen mit Mario Mandzukic in der Mitte spielen, macht das beide besser“, hebt der Trainer die Rolle des Kroaten hervor. Vize-Weltmeister Mandzukic bringt eine – in den Augen Allegris fast unverzichtbare – physische Note ins Spiel.
Es gleicht der Konstellation in Madrid, als Karim Benzema den 5-maligen Weltfußballer im Sturm unterstützt hatte, befreit Ronaldo jedoch nicht gänzlich von allen Defensivaufgaben. In der Grafik kommt die Alte Dame demnach auf einen Pokal weniger als Barcelona (14). Einst „MSN“ (Messi/Suarez/Neymar), dann kurze Zeit „MSD“ (mit Ousmane Dembele) und inzwischen zaubert wieder ein Brasilianer im Camp Nou: Philippe Coutinho! Hier macht sich bezahlt, dass die Katalanen den zähen Transferpoker mit Liverpool – trotz fehlender Spielberichtigung für die Königsklasse – bereits im Januar abgewickelt hatten.
Neymar noch immer in Messis Schatten
Die Eingespieltheit spiegelt sich in 35 Tor-Beteiligungen wieder. Nur Barca und PSG streichen die volle Wertung in dieser Kategorie ein. Eine Quote von 2.10 für Messi als CL-Torschützenkönig lässt sich eher auf seinen jüngst erlittenen Armbruch zurückführen. „La Pulpa“ verpasst damit auch das Rückspiel gegen Inter Mailand am 6. November. Neymar war als teuerster Fußballer der Welt mit dem einen Ziel nach Paris gewechselt, aus dem Messi-Schatten herauszutreten – bislang glücklos! Ob die ambitionierten Franzosen erstmals über das Viertelfinale hinaus kommen, hängt nicht zuletzt von einer Frage ab. Ordnen Neymar und Cavani ihre Ego-Spielchen dem großen Ziel unter?
Dagegen sprechen Szenen wie beim 2:2 gegen den SSC Neapel. Nach Vorarbeit von Shootingstar Kylian Mbappé behinderten sich die Stürmer gegenseitig beim Abschluss. In der „Todesgruppe“ mit Napoli sowie Liverpool ist Platz 1 vorerst in weite Ferne gerückt – Quote 3.75! Die Reds konnten ihrerseits durch den 3:2-Auftakterfolg gegen PSG ein Ausrufezeichen setzen. Sadio Mané, der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino und Mohamed Salah – ein homogenes Trio wie für den kloppschen Hochgeschwindigkeitsfußball geboren!
Liverpool und ManCity: Zu wenig Titel für monströse Tor-Quote
Obwohl die einstige Bestmarke von 28 Treffern (Ronaldo/Benzema/Bale) aus der Champions League-Saison 2013/14 noch übertroffen wurde, blicken Salah und Co. neidisch auf die Trophäenschränke der anderen Offensiv-Trios. Wie die Klopp-Elf hinkt die Sturmreihe des 100 Punkte-Meisters in den gleichen Kategorien hinterher. Was die spanische Konkurrenz wiederum fürchtet, ist die Perspektive von ManCity: DFB-Nationalspieler Leroy Sané (22) sowie Raheem Sterling (23) können noch 7 bis 8 Jahre auf Top-Level spielen.
Die bwin Bookies werten bei einer Titel-Quote von 5.50 die 1:2-Heimniederlage gegen Lyon offenbar als Ausrutscher. Beim FC Bayern wandelt man – selbst ohne den in der Grafik durch James ausgetauschten Oldie Franck Ribery – auf einem schmalen Grad zwischen Routine und mangelnder Geschwindigkeit. Nach wie vor ist alles auf einen Mann ausgelegt: Robert Lewandowski, der vielleicht kompletteste Mittelstürmer überhaupt. 46 Treffer hieven den Polen auf Platz 10 in der ewigen Torschützenliste der Champions League. Experten prangern an, dass Arjen Robben (wird im Januar 35) die Kondition für seine spektakulären Sololäufe fehlt, wenn sich in der K.o-Phase die englischen Wochen häufen.