bwin Check: RB Leipzig bleibt in den Top 3!
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Geht die Leipziger Erfolgsstory weiter? Seit seiner Gründung im Jahr 2009 hat der Verein eine Saison nie schlechter als Platz 5 abgeschlossen. In den letzten 5 Jahren bildeten 3-mal Rang 2 und die Regionalliga-Meisterschaft 2013 eine eindrucksvolle Bilanz. Nur einmal zuvor (1. FC Kaiserslautern, 1998) kam ein Neuling in der Fußball-Bundesliga in seinem 1. Jahr in die Champions League. Der Blick auf den Kader zeigt: Die Top 3 und die „Königsklasse“ müsssen für RBL auch im 2. Jahr das Ziel sein. Die Teilnahme am ganz großen internationalen Wettbewerb birgt aber auch Risiken.

RB-Sportdirektor Ralf Rangnick gibt gern den Mahner. Mit Blick auf die englische Premier League, wo Leicester City 2016 sensationell zur Meisterschaft stürmte und im letzten Jahr gegen den Abstieg spielte, warnt der Schwabe seine Leipziger vor einem ähnlichen Absturz. Davon ist jedoch nicht auszugehen.

Sicher, die neue Saison wird für die Leipziger mit der Doppelbelastung Bundesliga plus Champions League zur vielleicht größten Herausforderung in ihrer noch jungen Vereinsgeschichte. RB Leipzig hat Borussia Dortmund im vergangenen Jahr zumindest vorübergehend als Nummer 2 hinter dem FC Bayern München abgelöst – allen Unkenrufen zum Trotz. Diese Wagenburg-Mentalität, die nach wie vor geäußerte Kritik am „System RBL“ und die immer noch vorhandenen Anfeindungen gegnerischer Fans haben die Mannschaft moralisch noch stärker gemacht. Der Verein ist trotz der gestiegenen Erwartungen nicht von seiner Philosophie abgerückt, nur Spieler zu verpflichten, die maximal 23 Jahre alt sind.

Die Top-11

Peter Gulacsi ist die klare Nummer 1. Der Ungar dirigierte in der Vorsaison mit nur 39 Gegentoren aus 33 Spielen die zweitbeste Abwehr der Liga. Er gilt als nervenstark bei Elfmetern, ist ein Turm in der Schlacht. Neuzugang Yvon Mvogo bleibt trotz 11 Spielen ohne Gegentreffer in der Schweizer Liga in der Saison 2016/2017 nur die ungeliebte Bankrolle. Urgestein Fabio Coltorti hat nur noch ein Jahr Vertrag und dürfte den Verein am Saisonende verlassen.

In der Abwehr ist die Viererkette mit Bernardo, dem bisherigen Vize-Kapitän Willi Orban, Ex-Nationalspieler Marvin Compper und Marcel Halstenberg die 1. Wahl. Winter-Neuzugang Dayot Upamecano muss in der neuen Saison zeigen, dass er mehr als nur ein Edel-Reservist ist. Druck auf die eingespielte Defensiv-Formation macht auch der neu verpflichtete Franzose Ibrahima Konaté. Lukas Klostermann ist auf der rechten Seite eine Alternative. Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker kann auch in die Innenverteidigung zurückgehen.

Im Mittelfeld verletzte sich Neu-Nationalspieler Diego Demme zwar in der Vorbereitung, doch zum Saisonstart dürfte an seiner Aufstellung kein Zweifel bestehen. Neuzugang Konrad Laimer passt optimal in das auf Balleroberung aufgebaute 4-4-2-System der Sachsen. Der Österreicher dürfte hier gegenüber seinem wesentlich älteren Landsmann Ilsanker die Nase vorn haben. Im offensiven Mittelfeld sind Emil Forsberg und Naby Keita, die überragenden Leipziger Akteure der letzten Saison, eine sichere Bank.

Im Angriff ist RBL erstklassig und vielseitig besetzt. Timo Werner hat beim Confed-Cup seine internationale Reife unter Beweis gestellt. Mit Bruma kommt ein mannschaftsdienlicher Stürmertyp neu hinzu. Ein Konkurrenzkampf mit dem auch auf Linksaußen einsetzbaren Forsberg ist kein Thema, weil der Portugiese im Angriff praktisch auf jeder Position spielen kann. Der ebenfalls neu verpflichtete Jean-Kévin Augustin, der enorm torgefährliche Offensiv-Allrounder Marcel Sabitzer, Yussuf Poulsen (5 Tore in 29 Spielen 2016/2017) und der aus der eigenen, aufgelösten U23-Mannschaft geholte Federico Palacios sorgen für eine gesunde Konkurrenzsituation. Großer Verlierer könnte Oliver Burke sein. Der Schotte wartet in seinem 2. Jahr in Leipzig auf den Durchbruch und droht zum Problemfall zu werden.

Transfers

Die Roten Bullen konnten ihre Leistungsträger aus dem Vorjahr fast allesamt halten. Mit der Verpflichtung von Augustin für 13 Mio. € und dem für 12,5 Mio. € geholten Bruma hat man in der Offensive mächtig aufgerüstet. Für U21-Europameister Davie Selke kassierten sie von Hertha BSC zwar 8 Mio. €, doch unter dem Strich bleibt für RBL noch ein Transfer-Minus von fast 30 Mio. €. Dass mit Forsberg oder Keita noch ein Hochkaräter den Verein verlassen kann, dürfte die Verantwortlichen bis zum 1. September in Atem halten.

Budget

Rund 40 Mio. € stellte Investor Dietrich Mateschitz den Leipzigern in diesem Sommer bislang für Transfers zur Verfügung. Durch den mehr als großzügigen finanziellen Background konnte Leipzig u. a. ein Angebot des FC Liverpool für Keita über 80 Mio. € problemlos zurückweisen. Dank des österreichischen Getränke-Giganten kann RBL selbst jederzeit noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.

Saisonziel

Die Leipziger Verantwortlichen wissen, was sie ihren Fans nach dem tollen Premierenjahr in der Bundesliga schuldig sind. „Es ist unsere Pflicht, uns für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren“, weiß Trainer Ralph Hasenhüttl. In der Champions League ist Leicester City mit seinem Sprung ins Viertelfinale ein klares Vorbild. „Sollten wir das in ähnlicher Form schaffen, würde ich das sofort unterschreiben“, so der RB-Macher. Der Sprung unter die letzten 8 in der „Königsklasse“ wäre für Leipzig eine Sensation. Je nach Gruppen-Konstellation scheint aber das Erreichen des Achtelfinales ebenso realistisch wie ein besseres Abschneiden im DFB-Pokal. Im letzten Jahr war in Runde 1 beim sächsischen Rivalen Dynamo Dresden Schluss.

Einschätzung

Leipzig wird für Borussia Dortmund auch in der neuen Saison ein unangenehmer Gegner im Kampf um Platz 2 bleiben. Der Kader wurde klug und punktuell verstärkt. Hasenhüttl hat auf fast allen Positionen eine größere Auswahl. Der erneute Sprung in die Champions League ist realistisch und machbar. Für einen ernst zu nehmenden Konkurrenzkampf mit Serien-Meister FC Bayern München reicht es jedoch nicht.

Mögliche Probleme

Der Erfolg der Leipziger hat Begehrlichkeiten bei internationalen Großklubs geweckt. Mit Forsberg und Keita bleiben 2 der 3 Top-Spieler mit den meisten Torbeteiligungen aus dem Vorjahr sicher bis zum Transferschluss im Fokus. Ein Verlust von nur einem dieser Schlüsselspieler könnte das gesamte Mannschaftsgefüge verändern – und einen großen Qualitätsverlust bedeuten. Dazu kommt die Mehrbelastung durch die Champions-League-Spiele und die dazugehörigen Reisen.

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