Mit Adnan Januzaj und Jonas Hofmann ließ Borussia Dortmund in diesem Winter bereits 2 offensive Spieler ziehen. Da der BVB jedoch noch auf 3 Hochzeiten (Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League) tanzt, ist auch klar: Ersatz muss her. Am besten ein junger, entwicklungsfähiger Spieler. So wie Malcolm von Corinthians Sao Paulo. Einen ähnlichen Weg gingen die Dortmunder in der Vergangenheit bereits häufiger.
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Mats Hummels: Im Alter von gerade einmal 19 Jahren wurde Mats Hummels im Januar 2008 vom FC Bayern München an den Rivalen aus Dortmund ausgeliehen. In München hatte dem Innenverteidiger wohl kaum jemand eine solche Karriere zugetraut. Was Hummels dann unter Jürgen Klopp und an der Seite von Neven Subotic – zwischendurch wurde das Duo sogar als „Kinderriegel“ bezeichnet – geleistet hat, ist einmalig. Nach starken 1,5 Jahren verpflichtete der BVB den heutigen Weltmeister für lachhafte € 4,2 Mio. Mittlerweile hat Hummels laut transfermarkt.de einen Marktwert von € 35 Mio. – alles richtig gemacht, Herr Zorc.

Matthias Sammer: 3 Mal Deutscher Meister, 1 Mal Champions League-Sieger und Weltpokal-Gewinner – die Verpflichtung von Matthias Sammer im Winter 1993 entpuppte sich für den BVB als echter Kracher. Der heutige Bayern-Sportdirektor kostete damals € 4,25 Mio., die aber mehr als gut investiert waren. 148 Partien bestritt Sammer für die Borussia in 5,5 Jahren. Leider musste er seine Karriere 1998 aufgrund einer Knieverletzung viel zu früh im Alter von nur 30 Jahren beenden.
Tomas Rosicky: Im Januar 2001 war Tomas Rosicky der erste richtig teure Transfer in der Vereinsgeschichte des BVB. € 14,5 Mio. überwiesen die Westfalen damals an Sparta Prag, wo der Mittelfeldspieler das Kicken gelernt hatte. Auch in Dortmund wusste er auf Anhieb zu gefallen. Seine herausragende Technik, seine flinken Richtungswechsel und herrlichen Pässe werden wohl noch jedem Anhänger der Schwarz-Gelben im Gedächtnis sein. 189 Spiele (24 Tore, 46 Assists) bestritt der Tscheche für den BVB bevor er zum FC Arsenal nach London wechselte.
Sebastian Kehl: Eine echte Legende in Dortmund. 13 Jahre lang trug Sebastian Kehl das Trikot der Borussia. In etlichen Jahren von enormem Verletzungspech geplagt, kommt der gebürtige Hesse trotzdem noch auf 362 Einsätze für die Dortmunder. Nach der vergangenen Saison trat der langjährige Kapitän der Westfalen von der Bundesliga-Bühne ab. Mit € 3,2 Mio. war er im Januar 2002 sogar noch ein echtes Schnäppchen.
FLOP
Kevin-Prince Boateng: Das halbjährige Intermezzo des ghanaischen Nationalspielers in Dortmund war nicht unbedingt von Erfolg geprägt. Für eine Leihgebühr von € 100.000 wurde Boateng im Januar 2008 in den Pott gelotst. Seine Bilanz: 11 Spiele, nur 4 Startelf-Einsätze, 2 Assists und ein Brutalo-Foul inklusive Roter Karte! Die Kaufoption wurde nicht gezogen und so landete Boateng wenige Monate später beim FC Portsmouth, wo er dann mit einem Foul Michael Ballacks WM-Träume 2010 platzen ließ.

Jan-Derek Sörensen: Er ist wohl einer der erfolglosesten Angreifer in der Geschichte von Borussia Dortmund und das obwohl Jan-Derek Sörensen seine Treffsicherheit ausgerechnet gegen den BVB in der Champions League unter Beweis gestellt hatte. In 24 Bundesliga-Begegnungen erzielte er kein einziges Tor, für Rosenborg Trondheim in zwei Spielen gegen den BVB dagegen gleich 3 Stück. Immerhin verabschiedete sich der Norweger nach 2 Jahren nicht gänzlich ohne Tor aus Dortmund. Im UEFA-Cup-Heimspiel gegen den FC Kopenhagen wurde der Stürmer von einem Dänen-Verteidiger auf der Torlinie angeschossen, sodass Sörensen überhaupt keine andere Möglichkeit hatte, als den Ball ins Tor abzufälschen.
Kevin Kampl: Er ist wohl das teuerste Winter-Missverständnis der Borussia. Satte € 12 Mio. überwiesen die Schwarz-Gelben an RB Salzburg im vergangenen Winter. Leistung gebracht hat Kampl für diese enorme Summe sehr wenig. Zu umständlich, zu wenig Torgefahr, fehlende Kreativität waren die Kritikpunkte der BVB-Fans am Slowenen. Dementsprechend schnell wurde er wieder abgegeben. Dank der € 11 Mio.-Ablöse von Bayer 04 Leverkusen hielt die Borussia den Schaden noch in Grenzen. 3 Assists in 19 Einsätzen sind immerhin nicht unbedingt ein Empfehlungsschreiben für andere Klubs.
Matthew Amoah: Matthew wer … werden sich jetzt wohl einige Leser fragen. Der Ghanaer kam im Dezember 2005 für € 800.000 vom holländischen Erstligisten Vitesse Arnheim. Ein Tor gelang dem heute 35-Jährigen in seiner BVB-Zeit nicht. 17 Spiele, 647 Einsatzminuten und null Leistung brachten die Verantwortlichen der Dortmunder zur Besinnung, sodass das Vertragsverhältnis zwischen dem Stürmer und dem BVB nach 1,5 Jahren wieder beendet wurde. Kurios: In Deutschland lief es gar nicht für Amoah, in den Niederlanden dagegen schon. Dort bringt er es auf 117 Tore in 310 Erstliga-Partien.