Es war eine der spektakulärsten Rückholaktionen der Bundesliga-Geschichte (alle Bundesliga-Wetten). Vor der Saison 2016/17 wechselt Mario Götze vom FC Bayern München zu Borussia Dortmund. Nach 3 Jahren in der bayrischen Landeshauptstadt ist das Eigengewächs also wieder zurück in der Heimat. Von vielen Fans kritisch beäugt und zum Teil als „Judas“ beschimpft, wählte Götze vor rund 3,5 Jahren sicherlich nicht den leichtesten Weg, um seine Karriere wieder in Ganz zu bringen. Im Winter 2020 lässt sich sagen: die kritischen Stimmen sind verstummt, mit dem ganz großen Comeback hat es bei dem Offensivspieler jedoch nicht geklappt. Zu selten war Götze nicht mehr aus der Startelf der Borussia wegzudenken. Gerade unter Trainer Lucien Favre hatte der inzwischen 27-Jährige oft Schwierigkeiten, regelmäßig Spielpraxis zu bekommen.
Nur 487 Bundesliga-Einsatzminuten in der Hinrunde
Nachdem sich Götze in der vergangenen Saison zahlreiche Einsätze (26 Spiele) verdient hatte und auch oft zu überzeugen (7 Tore, 7 Assists) wusste, war die Hinrunde der laufenden Spielzeit wieder ein Rückschritt für den ehemaligen Nationalspieler. Gerade einmal 487 Minuten durfte Götze in den ersten 17 Bundesliga-Spielen für den BVB ran. Zwar hat der gebürtige Memminger mit 3 Treffern – alle 162 Minuten trifft er – einen passablen Schnitt verbuchen können, doch die Verpflichtung von Mega-Talent Erling Haaland zeigt, dass die Borussia mit Götze in der Spitze nicht mehr plant. Und auch auf den Positionen dahinter wird es eng für ihn. Mit Jadon Sancho, Julian Brandt, Marco Reus, Thorgan Hazard und Raphael Guerreiro haben 5 Spieler die Nase vor Götze.
Da ist es kein Wunder, dass die BVB-Verantwortlichen nun eine Entscheidung getroffen haben, schließlich läuft Götzes Vertrag im Sommer aus. Mit einem geschätzten Gehalt von rund 10 Mio. € gehört der Rückkehrer zu den Großverdienern im Dortmunder Kader. Verständlich, dass Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc den 63-maligen Nationalspieler nur zu deutlich geringeren Bezügen gehalten hätten. Da Götze darauf jedoch nicht einging, scheint eine Trennung im Sommer beschlossene Sache zu sein. Zwar ist es schade, dass mit ihm einer der letzten verbliebenen Spieler aus Klopp-Ära – sogar ablösefrei – geht, jedoch ist der Verein dazu verpflichtet, das Hier und Jetzt im Auge zu behalten und da gehört Götze nun mal nicht ganz oben auf die Gehaltsliste.