Das Kapitel Borussia Dortmund ist für Mikel Merino vorerst beendet. Der junge Spanier wechselt auf Leihbasis in die Premier League zu Aufsteiger Newcastle United. Dort erhofft sich der 21-Jährige mehr Spielpraxis. Beim BVB kam er in der vergangenen Saison nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Gründe, warum er bei der Borussia den Durchbruch nicht schaffte, gibt es mehrere.
Lediglich 9 Mal stand Mikel Merino für den BVB auf dem Platz. 2 Startelfeinsätze stehen 7 Einwechslungen gegenüber. Von möglichen 4.590 Pflichtspielminuten, die Dortmund in der vergangenen Saison abspulte, kam Merino nur in mageren 311 zum Einsatz. Das entspricht gerade einmal 6,3% aller Spielminuten. Diese Bilanz ist für den spanischen U21-Nationalspieler sehr ernüchternd und keinesfalls zufriedenstellend.
Aber warum scheiterte der talentierte Mittelfeldspieler krachend auf seiner ersten Auslandsstation? Neben den üblichen Umstellungsproblemen (neue Sprache, neues Land, neue Kultur und neue Menschen), die auf einen jungen Spieler fernab der Heimat einbrechen, gibt es vor allem 3 Gründe, die ihm einen Durchbruch verwehrten.
Zu große Konkurrenz
Bei einem Top-Klub wie Borussia Dortmund gibt es ein Hauen und Stechen um die Plätze. Merino hatte das Pech, dass gerade auf seiner Paradeposition im defensiven Mittelfeld mit Julian Weigl ein nicht zu bezwingender Konkurrent gesetzt war. Am deutschen Nationalspieler gab es für ihn kein Vorbeikommen – erst recht nicht, als Trainer Thomas Tuchel sein Team bevorzugt in einem 4-1-4-1-System spielen ließ. Die Position im Mittelfeldzentrum war an Weigl fest vergeben.
Auch dahinter war die Konkurrenz groß. Nuri Sahin, Sebastian Rode, Gonzalo Castro und Raphael Guerreiro, den Tuchel ins Mittelfeld beorderte, kämpften um Einsatzminuten. Dass da für Merino kein Platz sein würde, wurde bereits zum Anfang der letzten Saison deutlich, als der Spanier nicht für die Champions League nominiert wurde.
Falsche Position
Aufgrund des Überangebots im Mittelfeld zog Tuchel Merino zurück und machte aus ihm eine Alternative in der Innenverteidigung. Das Problem: Der Spieler selbst sah sich nicht als Abwehrspieler. Bei seinem Ex-Klub CA Osasuna lief er immer im Mittelfeld auf. Die neue Rolle bereitete Merino große Umstellungsprobleme, was vor allen in seinen wenigen Einsätzen – bevorzugt in Testspielen – deutlich wurde. Mitte Juni machte der 21-Jährige in einem Interview mit der baskischen Tageszeitung Noticias de Gipuzkoa deutlich, welches Problem es mit Ex-Coach Tuchel gab:
„Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht genau, was er von mir wollte und erwartet hat. […] Ich habe immer als Innenverteidiger trainiert und gespielt. Erst später haben sie gemerkt, dass ich auch weiter vorne spielen kann, auf der Sechs oder Acht.“
Um die etablierten Innenverteidiger Sokratis, Marc Bartra, Matthias Ginter oder Sven Bender zu verdrängen, reichten die Fähigkeiten von Merino auf dieser Position nicht aus.
Schwache Leistungen
Bekam Merino mal das Vertrauen des Trainers geschenkt, konnte er es nicht zurückzahlen. Die fehlende Spielpraxis und das Agieren auf einer fremden Position waren ihm stets anzumerken. Bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den BVB am 7. Spieltag der Bundesliga gegen Hertha BSC war er direkt am Führungstreffer der Berliner beteiligt, als er Gegenspieler Valentin Stocker nicht folgte und ihm so das Tor ermöglichte.
Nach seiner Einwechslung im Spiel bei Borussia Mönchengladbach am 30. Spieltag schenkte er den Fohlen durch einen katastrophalen Fehlpass kurz vor der Pause den 1:1-Ausgleichstreffer. Eigenwerbung betrieb der Spanier in keinem seiner wenigen BVB-Einsätze. Sein Talent deutete er zwar in einigen Situationen an, Anspruch auf mehr Spielzeit erhob er leistungstechnisch aber nie.
Für Mikel Merino bleibt zu hoffen, dass er bei Newcastle United die erhoffte Spielpraxis erhält. Aufgrund des Leih-Geschäfts ist eine Rückkehr nach Dortmund nicht ausgeschlossen – auch wenn die Magpies laut Information des Kicker eine Kaufoption besitzen.
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