BVB: Reus rettet gescheitertes Experiment
BVB: Reus rettet gescheitertes Experiment

BVB: Reus rettet gescheitertes Experiment

Wie schon in der 1. Runde fällt die Entscheidung in der 120. Minute. Wie schon in der 1. Runde ist Kapitän Marco Reus der Retter. Mit Ach und Krach ist der BVB durch einen 3:2-Sieg gegen Union Berlin ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Beinahe wäre das Experiment, mit einer völlig veränderten Mannschaft ins Spiel zu gehen, schief gegangen. Nun bleiben einige Sorgen.

Die Meisten hatten schon fest mit einem Elfmeterscheißen gerechnet, doch dann kam es schon vor Abpfiff der Verlängerung zur Entscheidung vom Punkt. Christian Pulisic hatte einen Elfmeter rausgeholt, den der eingewechselte Reus eiskalt zum späten 3:2 verwandelte. Zuvor hatten sich die Schwarzgelben 120 Minuten lang schwergetan. Trainer Lucien Favre experimentierte mit einer Groß-Rotation und gab den Reservisten eine Chance. Diese konnten aber kaum ein Spieler aus der zweiten Garde nutzen.

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Kaum Eigenwerbung der Ergänzungsspieler

Es war abzusehen, dass dieser Moment im Laufe der Saison kommen musste. In den letzten Wochen hat sich der BVB in der Bundesliga (alle Wetten) und in der Champions League in einen Rausch gespielt, dabei aber kaum personelle Veränderungen vorgenommen. Im Pokal sollten nun die Etablierten eine Pause bekommen. Die neuformierte Startelf stieß durch den beherzten Auftritt der Gäste aus der Hauptstadt schneller als erwartet an ihre Grenzen. Es war der Mannschaft anzumerken, dass sie in dieser Besetzung so noch nie aufgelaufen war und einige Spieler wenig Spielpraxis haben.

Einzig jene, die ohnehin zum erweiterten Stammpersonal gehören, konnten wirklich Eigenwerbung betreiben. Einzig Pulisic, der an beiden Toren in der regulären Spielzeit beteiligt war und den entscheidenden Elfer herausholte, stach deutlich heraus. Ist die zweite Garde also gescheitert? Im Experiment mit der Hauruck-Rotation schon. Favre wird angesichts der hohen Schlagzahl an Spielen auch weiterhin Veränderungen vornehmen. Diese dürften dann aber dosierter ausfallen als am Mittwoch. Eine der größten Aufgaben des Trainers in den nächsten Wochen wird sein, eine geeignete Balance zwischen funktionierendem Grundgerüst, Belastungssteuerung und Einbindung der Ergänzungsspieler zu finden.

Hinten drückt der Schuh

Während im Mittelfeld und im Angriff viel Gedränge um die Plätze in der Startelf herrscht, wird die Personaldecke im Defensivbereich immer dünner. Abdou Diallo, der in der 14. Minute verletzt ausgewechselt wurde, vergrößert das Lazarett des BVB. Da zudem Manuel Akanji, Lukasz Piszczek und Marcel Schmelzer ausfallen, fehlt nun die wohl beste Besetzung der Viererkette komplett. In der Abwehr muss sich Borussia Dortmund nun den zweiten Anzug anziehen, auch wenn dieser nicht so recht passt.

Favre wird hinten zu weiteren Experimenten gezwungen. Und das ausgerechnet in einer wichtigen Phase in dieser Spielzeit mit vielen Spielen. Nach der Bundesliga-Partie am Samstag in Wolfsburg (zur Vorschau) muss der Tabellenführer nämlich bereits am Dienstag zum wichtigen Rückspiel zu Atletico Madrid (zur Vorschau). 4 Tage danach kommt der FC Bayern München zum Gipfeltreffen nach Dortmund. Der Borussia stehen spannende Wochen bevor.

Bleibt der BVB weiter ungeschlagen?
Tüftler Favre steht in richtungsweisenden Wochen viel Arbeit bevor.
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