In Dortmund kennt und liebt ihn jeder – Wolfgang „Teddy“ de Beer hält dem BVB seit nunmehr 30 Jahren die Treue. 217 Einsätze als Keeper für die Schwarzgelben und aktuell 675 Partien als Torwarttrainer stehen in der Vita des 52-Jährigen. Der gebürtige Dinslakener ist Kult bei den Borussen.
Kurz nach de Beers Wechsel vom MSV Duisburg nach Dortmund 1986 prophezeite der damalige Kollege Frank Mill: „Aus dem Teddy wird mal ein ganz Großer – da bin ich sicher“. Doch die Karriere der heutigen Kultfigur war nicht unbedingt nur von Erfolgen gepflastert. Jahrelang spielte Teddy beim BVB nur die zweite Geige. Trotzdem wird er von den Anhängern bis heute verehrt.
Liebling der Fans – auch auf der Bank
De Beer kam im Alter von 22 Jahren zu den Schwarzgelben nachdem Stammtorwart Eike Immel nach Stuttgart gewechselt war. Bei den Borussen war de Beer zunächst als Nummer 2 hinter Rolf Meyer eingeplant, der sich allerdings in der Vorbereitung verletzte. So stand de Beer beim Saisonauftakt gegen den FC Bayern im Kasten. Mit guten Leistungen eroberte der junge Torwart nicht nur die Stammposition im BVB-Kasten, sondern auch im Sturmlauf die Herzen der Fans.
In seinen 5 Spielzeiten als Nummer 1 waren „Teddy, Teddy“-Rufe und zahlreiche Loblieder von den Rängen stetiger Begleiter. Am letzten Spieltag der Saison 1996/97 forderten die Anhänger sogar erfolgreich die Einwechslung der Kultfigur. Auch heute pflegt de Beer sein Verhältnis zu den Fans. Immer, wenn er mit seinen Schützlingen den Rasen des Dortmunder Stadions zum Aufwärmen betritt, wird er von der Südtribüne begrüßt und gefeiert.
Seinen Karrierehöhepunkt feierte er 1989 im DFB-Pokal mit dem ersten und einzigen Titel als Stammkeeper. 2 Jahre später verlor er seinen Platz zwischen den Pfosten nach einigen Patzern an den aufstrebenden Stefan Klos. Das ewige Band zwischen Verein und Torhüter wurde 1993 geknüpft, als Borussia Dortmund den Vertrag des Sympathieträgers langfristig verlängerte, obwohl dieser sich Schien- und Wadenbein gebrochen hatte.
Torwarttrainer Teddy
Nach der Verletzung absolvierte Teddy noch 10 Spiele für den BVB und spielte auch hinter Jens Lehmann die 2. Geige im Kasten, ehe er 2001 die Torwarthandschuhe an den Nagel hing. Seine größten Triumphe – 2 Meisterschaften, Champions League-Sieg und Gewinn des Weltpokals – feierte er von der Bank aus. Er wechselte umgehend ins Trainerfach und ist seither offiziell Torwarttrainer seiner Dortmunder Borussia.
Am Dortmunder Denkmal de Beer konnte und wollte kein Coach rütteln. Dabei ist Thomas Tuchel bereits der 6. Cheftrainer an dessen Seite der 52-Jährige arbeitet. Er coachte neben Lehmann 2002 auch Roman Weidenfeller 2011 und 2012 zur Meisterschaft. Zudem konnte er 2012 den DFB-Pokal auch als Torwarttrainer in die Höhe recken. Nach 15 Jahren als Aktiver und 15 weiteren am Spielfeldrand ist für den Kult-Keeper noch lange nicht Schluss.