Mit der Leihe des englischen U21-Nationalspielers Jonjoe Kenny (FC Everton) ist der Transfer-Sommer auch bei Schalke 04 offiziell eingeläutet. Ganz ohne einen Sportdirektor. Die Suche nach jenem „Mister X“ legen die Königsblauen zumindest vorerst auf Eis. Wir erklären die Gründe für die Absagen diverser Kandidaten und warum ein Sportdirektor – so wie sich ihn Jochen Schneider für die Neuausrichtung vorstellt – eigentlich überflüssig wäre.
Haupttätigkeitsfeld: Kommunikation mit Trainer, Team und Medien. Qualifikation: Ex-Profi mit Erfahrung in der Bundesliga. Wünschenswert: Charisma. Zyniker würden behaupten, Jochen Schneider suche weniger einen Sportdirektor, sondern den „Hasan Salihamidzic des Ruhrpotts“ für Schalke. Bislang handelt sich der gelernte Bankkaufmann dabei eine Absage nach der anderen ein. Während Markus Krösche vom Durchmarschierer SC Paderborn bei Schneiders Ex-Klub RB Leipzig die Nachfolge von Ralf Rangnick übernimmt, entschied sich Metzelder gegen eine Rückkehr zu Schalke und für den Fußball-Lehrer-Lehrgang beim DFB.
Kaum Entscheidungsgewalt
Beide hatten von der Position, die in der neuen Schalker Hierarchie irgendwo zwischen Sportvorstand (Jochen Schneider) und dem Technischen Direktor (Michael Reschke) anzusiedeln ist, offenbar ein grundlegend anderes Verständnis. Letzterer trat Mitte Mai seinen Dienst an, plant zusammen mit Neu-Trainer David Wagner (Huddersfield Town) den Kader und soll darüber hinaus die Scoutingabteilung umstrukturieren. Schneider gibt von oben das Gesamtkonzept vor, auch für den erfolgreichen Nachwuchsbereich („Knappenschmiede“). Fast alle Entscheidungsgewalten liegen also bei den Ex-Stuttgartern. Was sie dagegen lieber meiden: Auftritte in der Öffentlichkeit!
Jochen Schneider denkt um
Anders als seine Vorgänger Christian Heidel und Horst Heldt ließ sich der Schwabe seinerzeit „nur“ als Vorstand Sport vorstellen. Das Ressort Kommunikation gab er an Marketing-Chef Alexander Jobst ab. Michael Reschke eilte bei Bayer 04 Leverkusen und später beim FC Bayern über viele Jahre ein exzellenter Ruf als Kaderplaner und Strippenzieher im Hintergrund voraus. Im Wissen, dass der 61-Jährige in der ersten Reihe beim Absteiger VfB Stuttgart wiederum alles andere als eine glückliche Figur abgab, hätte Jochen Schneider gerne noch einen Mann unter sich, der ab dem Vorbereitungsstart (1. Juli) nah am Team ist und mit geschliffener Rhetorik auch Krisen moderieren kann. Angesichts der Boulevard-Presse, die dem mächtigen S04-Boss Clemens Tönnies mitunter sehr nahe steht, durchaus eine Kunst für sich. Viel spricht dafür, dass die Schalker Verantwortlichen die Suche unterbrochen haben, um das Stellenprofil noch mal zu überdenken.
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