Inmitten der größten Krise in der jüngeren Vereinsgeschichte kämpft Schalke 04 – wenn auch nur für wenige Tage – auch noch mit einem Machtvakuum. So schob der mächtige Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nach dem 0:4-Debakel gegen Düsseldorf den Ball umgehend an Jochen Schneider weiter, über das Schicksal von Trainer Domenico Tedesco zu urteilen. Der Nachfolger von Christian Heidel steht bei seinem Amtsantritt am Dienstag gleich unter akutem Handlungszwang
So mancher Fan hätte am Samstag gerne mal Mäuschen in der VIP-Area gespielt. Da saß der neue Sportvorstand, vom Boulevard vorsorglich als „tapferes Schneiderlein“ ins Schalker Figurenkabinett eingeführt worden, direkt neben Clemens Tönnies. Jochen Schneider bekam eine Kostprobe von der Wucht, die der selbst ernannte Kumpel und Malocherklub Schalke 04 – manchmal im positiven, derzeit im negativen Sinne – entfachen kann.
Warum die Mannschaft dem Vizemeister-Trainer nicht mehr folgt
Das gellende Pfeifkonzert beim Stand von 0:1 zur Halbzeit war noch das harmloseste im Vergleich zu dem, was sich nach dem Schlusspfiff auf dem Rasen abspielen sollte. Fans, die auf das Spielfeld stürmen, um Ersatz-Kapitän Benjamin Stambouli die Binde abzunehmen. Ein Trainer, der entschuldigend den schweren Gang in die Kurve antrat. Dem erst 33-jährigen Domenico Tedesco wird diese Aktion bei Teilen der wütenden Anhängerschaft hoch angerechnet. Er zeigt Mut, obwohl mit Christian Heidel sein größter Fürsprecher nicht mehr an seiner Seite steht.
Seine Zeit auf Schalke läuft dennoch ein Jahr nach der Vizemeisterschaft ab. Es gibt wohl keinen undankbareren Einstand für Jochen Schneider, aber im Grund bleibt dem Noch-Leipziger keine andere Wahl. In Mainz (0:3) und gegen Aufsteiger Düsseldorf (0:4) ließen die Königsblauen auf dem Platz nur eines erkennen: Sie folgen ihrem Trainer nicht mehr!
Woran Domenico Tedesco gescheitert ist? An der spielerischen Weiterentwicklung in Kombination mit dem Charakter einiger Spieler. Heidel mag mit einigen Transfers daneben gelegenen haben, darunter Hamza Mendyl, der Ex-Mainzer Suat Serdar oder Yevhen Konoplyanka. Die Spieler, die Qualität mitbringen, suchen noch heute ihren Platz im Tedesco-System.
Dienstag: Schneider tritt an – mit wem an seiner Seite?
Hier wären Mark Uth und Sebastian Rudy, einst zusammen Leistungsträger in Hoffenheim, oder auch Nabil Bentaleb zu nennen. Allesamt feine Fußballer, die dem Gegner jedoch nicht den Ball überlassen, sondern einen offensiven Ballbesitz-Fußball bevorzugen. Am Dienstag entscheidet sich, ob Schneider dem Deutsch-Italiener zumindest zutraut, dieses entzweite Team in den ausstehenden 10 Partien über dem Strich zu halten, oder ob er neben einem Sportdirektor (Jonas Boldt sagte ab) noch eine Interimslösung aus dem Hut zaubern muss.
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Schlusslicht Nürnberg und Hannover machen keine Anstalten, aus der Schalker Krise irgendwie Kapital zu schlagen. „Das ist kein Schneckenrennen mehr, sondern ein Stillleben“, brachte Weltmeister Thomas Berthold die Lage im Abstiegskampf auf den Punkt. Zu beiden Kellerkindern muss Schalke 04 noch zwischen dem 27. und 29. Spieltag (alle Bundesliga-Wetten).
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