Dieser Abstiegskampf zerrt spürbar an den Nerven, setzt aber auch neue Kräfte frei! Unter dem Motto „Mainz bleibt eins“ stemmte sich beim 1:0 der 05er gegen Hertha BSC quasi eine ganze Stadt gegen den Abstieg. Der FC Augsburg bäumt sich nach 6 sieglosen Partien in Unterzahl wieder auf. Trotz des 2:1-Zittersieges gegen den 1. FC Köln bleiben die Fuggerstädter auf dem Relegationsplatz und stecken tief im Schlamassel.
Ein Blick auf die Konkurrenz genügte, um zu wissen, welche Bedeutung der Befreiungsschlag für den FC Augsburg am Samstag hatte. Gefühlt steht die Mannschaft von Trainer Manuel Baum zusammen mit dem FC Ingolstadt (0:3 gegen den VfL Wolfsburg) eher als Verlierer des 29. Spieltages da. Ganz lapidar betrachtet, gewann der FCA 3 Punkte für die Mission Klassenerhalt, verlor aber 3 wichtige Spieler.
„Ich habe niemanden im Stadion gefunden, der mir die Rote Karte für Alfred Finnbogason erklären konnte. Das werden wir nicht so hinnehmen.“
So schimpfte Manager Stefan Reuter nach dem überzogenen Platzverweis und kündigte Gespräche mit dem DFB-Sportgericht an.
3 Stammkräfte fehlen in Frankfurt
Die Dauerhektik in der Schlussphase trug wohl dazu bei, dass Schiedsrichter Guido Winkmann mit Ja-Cheol Koo (Gelb-Rot) und Finnbogason 2 Augsburger innerhalb von wenigen Minuten vom Platz geworfen hatte. Und da aller guten Dinge 3 sind, handelte sich auch noch Dominik Kohr seine 10. Gelbe ein – Personalprobleme perfekt! Wie stehen die Chancen, eine Sperre für den Isländer abzuwenden? Da es um Augsburg und nicht den FC Bayern geht, fühlt man sich an den Kampf von Don Quijote gegen Windmühlen erinnert.
In jedem Fall steuert der FC Augsburg im Saisonendspurt auf ein Sturmtief zu. Der Südkoreaner Koo erlitt vor seinem Platzverweis eine Innenbandverletzung und fehlt nicht nur im Schlüsselspiel bei Eintracht Frankfurt (Samstag, 22. April). Offensivspieler Raúl Bobadilla plagt sich weiterhin mit muskulären Problemen herum.
Schwerstes Programm aller Abstiegskandidaten
8 Punkte trennen Augsburg von der wichtigen 40 Punkte-Grenze. Von allen abstiegsbedrohten Teams hat die Baum-Elf das härteste Restprogramm vor der Brust: Nach Frankfurt geht es gegen den Hamburger SV (30.4) und bei Borussia Mönchengladbach (6.5.) weiter. Besonders in sich haben es die letzten beiden Partien gegen die Champions League-Anwärter Borussia Dortmund sowie TSG Hoffenheim.
„Das Köln-Spiel zeigt uns, dass wir zusammen gegen viele Widrigkeiten bestehen können“, baut der FCA-Trainer eine Jetzt-erst-recht-Mentalität auf. Doch nur wenn Baum die richtigen Lösungen für die Personalprobleme findet, tanzen die Augsburger Puppen auch im 6. Jahr in Folge durch die Bundesliga.