Nur noch wenige Tage, dann rollt auch in der Bundesliga, Serie A und der Primera Division wieder der Ball. Alle Fans sind gespannt, wie ihr Team in diesem Jahr aus den Startlöchern kommt.
Das bwin Redaktionsteam hat die vergangenen 20 Jahre in den großen 5 Ligen in Europa analysiert, um herauszufinden, wie wichtig ein guter Start in die neue Saison ist. Dabei gibt es mancherorts erhebliche Unterschiede.
Titelrennen
Schon ein extrem schwacher Saisonstart kann die Chancen auf den Meistertitel um einiges schmälern. Nur 3 der letzten 100 Meister in den Top 5-Ligen Europas saßen nach 5 Spielen in der unteren Tabellenhälfte fest – 2 davon in der Bundesliga (VfB Stuttgart 2006/07, Borussia Dortmund 2011/12), einer in Italiens Serie A.
In der Premier League hat nur ein einziger Klub nach verpatztem Saisonstart noch die Kurve in Richtung Meisterschaft bekommen. Unter Trainer-Fuchs Sir Alex Ferguson gelang dieses Kunststück Manchester United allerdings satte 3 Mal. Ein seltenes Phänomen in einer so ausgeglichenen Liga wie der Premier League.
Nach 10 Spielen ergibt sich ein klareres Bild. Mehr als die Hälfte der Meister saßen in Deutschland und Italien bereits auf dem Thron. Die Serienmeister Bayern München und Juventus Turin spielen dabei eine wesentliche Rolle. Auch in England und Spanien hat sich in fast der Hälfte der Fälle eine Meistertendenz verfestigt. Lediglich in Frankreich braucht der Meister etwas länger, um in die Puschen zu kommen.
Champions League-Qualifikation
Auch hinsichtlich der Qualifikation für die Königsklasse verzeiht die Premier League keinen schlechten Start. Nur 6 der letzten 80 englischen Klubs, die am Ende noch unter den besten 4 landeten, fanden sich nach 5 Spielen in der unteren Tabellenhälfte wieder. Quer durch die Top 5-Ligen hinweg, hatten mehr als die Hälfte der Vereine ihren Platz für Fleischtöpfe der Champions League bereits besetzt. Den höchsten Wert weist dabei die spanische Primera Divison auf (62,5%).
Wie schon im Titelrennen zeigt sich auch hier nach 10 Spieltagen eine deutlichere Tendenz. Außer in Frankreich – dort qualifizieren sich nur 3 Teams für die Königsklasse – hatten mehr als 2 Drittel der Anwärter auf einen Champions League-Rang ihren Platz schon eingenommen. Die englische Premier League wurde nur einmal Zeuge, als ein Klub nach 10 Runden noch aus der unteren Tabellenhälfte unter die besten 4 stürmte (FC Liverpool 1999/00).
Abstiegskampf
Wiederrum in der Premier League verhilft ein guter Start in die Saison, dem Abstiegskampf größtenteils aus dem Weg zu gehen. Wer nach 5 Spielen unter den besten 10 Klubs rangiert, ist normalerweise vor dem Abstieg gefeit, denn einen Absteiger gab es in den letzten beiden Jahrzehnten in dieser Hinsicht nicht.
Auch die Bundesliga weist nach einer Handvoll Spieltage interessante Zahlen auf. Ein Frühstart hat nicht unbedingt etwas zu sagen. Mehr als ein Viertel der Klubs landeten am Ende noch auf einem Abstiegs-oder dem Relegationsplatz. Sogar 3 der letzten 20 Klubs die nach 5 Spieltagen den 5. Platz belegten, mussten am Ende absteigen. Musterbeispiel SC Paderborn: Die inzwischen in der Drittklassigkeit versunkenen Ostwestfalen waren als Aufsteiger in der Saison 2015/15 sogar am 4. Spieltag Tabellenspitze gestürmt. Danach ging es rapide bergab.
Wer in der Serie A, Premier League und Ligue 1 nach 10 Spielen „unten drin“ steht, der bleibt es häufig auch bis zum Ende. Mehr als die Hälfte der Mannschaften steigt in diesem Ligen ab. Am schwersten ist es in Italien, sich aus dem Abstiegssumpf wieder herauszuziehen – 12 der 18 letzten Absteiger durften sich schon ganz zu Beginn mit ihrem Schicksal anfreunden.
Noch vor 3 Jahren stand Borussia Dortmund nach 10 Spielen in der Bundesliga auf dem 17. Tabellenplatz, um in der Rückrunde eine regelrechte Aufholjagd zu starten. Am Ende reichte es gar noch für einen Platz in der Europa League. Dennoch standen auch in der Bundesliga zu 40% die Absteiger nach 10 Runden fest.