Noch bis zum 31. August ist das Sommer-Transferfenster geöffnet. Erstmals müssen sich die europäischen Klubs gegen die großen Investitionen aus Saudi-Arabien wehren, zahlreiche Spieler zog es bereits für lukrative Verträge in die Wüste. In der Bundesliga blieben neue Rekordeinkäufe bislang aus, dafür gab es auf der Abgabenseite bereits neue Bestmwerte. bwin News wirft einen Blick auf die bisherigen Rekordzu- und Abgänge der 18 Klubs.
FC Bayern
Zugang: Lucas Hernandez – 80 Mio. € (Atletico Madrid, 2019): Der Franzose spielt seit 4 Jahren in der Bundesliga. Kein Akteur kostete bislang mehr Ablöse im deutschen Fußball. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der Abwehrspieler mittlerweile seinen Platz im Team erkämpft, fehlte dem Rekordmeister aber seit der WM in Katar aufgrund eines Kreuzbandrisses. Ob er noch einmal für Bayern auflaufen wird, ist fraglich. Hernández steht vor einem Wechsel zu PSG.
Abgang: Robert Lewandowski – 45 Mio. € (FC Barcelona, 2022): Nach einem langen Wechsel-Hick-Hack verließ der polnische Torjäger den FCB im Sommer 2022 nach 8 erfolgreichen Jahren (344 Tore in 375 Spielen). Die Bayern kassierten für den damals 33-Jährigen bei einem Vertragsjahr Restlaufzeit noch eine üppige Summe.
VfL Wolfsburg
Zugang: Julian Draxler – 43 Mio. € (Schalke 04, 2015): Die Zeiten des großen Geldes sind in Wolfsburg vorbei. Scheint so, als ob Julian Draxler noch eine lange Zeit an der Spitze thronen wird. Der Nationalspieler blieb nur 2 Spielzeiten bei den Wölfen, brachte durch seine Abschied zu PSG aber immerhin noch eine Summe in Höhe von 36 Mio. € ein.
Abgang: Kevin de Bruyne – 76 Mio. € (Manchester City, 2015): In der Autostadt wurde nicht nur teuer eingekauft, sondern auch kostspielig verkauft. So wurde der Belgier Kevin de Bruyne nach dem Pokalsieg 2015 für massig Knete zu Manchester City auf die Insel transferiert. Eingekauft hatten ihn die Wölfe 2014 für 22 Mio. €.
Bayer Leverkusen
Zugang: Kerem Demirbay – 32,0 Mio € (TSG Hoffenheim, 2019): Der 2-malige deutsche Nationalspieler wurde Dank einer Ausstiegsklausel zum teuersten Neuzugang der Bayer-Geschichte. Bei der Werkself wurde er der großen Summe in bislang 4 Jahren noch nicht gerecht. Gut möglich, dass er den Klub in dieser Sommerpause verlassen wird.
Abgang: Kai Havertz – ca. 90,0 Mio. € (FC Chelsea, 2020): Das Eigengewächs brachte Bayer einen massigen Geldregen ein. Diese Summe wuchs durch den Champions-League-Triumph der Blues 2021 sogar noch an, Leverkusen gab allerdings keine Zahlen preis. Gut möglich, dass der Klub auch vom Weiterverkauf von Havertz an den FC Arsenal (75 Mio. €) profitiert.
Borussia Dortmund
Zugang: Sebastien Haller – 31 Mio. € (Ajax Amsterdam, 2022): Der Stürmer ist der Rekordzugang des BVB. Die Sockelablöse in Höhe von 31 Mio. € kann mit Boni noch auf bis zu 34,5 Mio. € anwachsen. Nachdem der 29 Ivorer aufgrund einer Krebserkrankung monatelang ausfiel, avancierte er in der Rückrunde 2022/23 zum Leistungsträger (9 Tore, 5 Assists).
Abgang: Ousmane Dembélé – 140 Mio. € (FC Barcelona, 2017): Am Ende gab es nur noch eine Alternative. Verkaufen! Der Franzose streikte sich zu den Katalanen und der BVB wurde um einen 3-stelligen Millionenbetrag reicher. Ein Top-Deal aus Dortmund-Sicht, denn in Katalonien macht Dembélé vor allem durch Verletzungsprobleme Schlagzeilen.
RB Leipzig
Zugang: Naby Keita – 29,75 Mio. € (RB Salzburg, 2016): 2016 von RB Salzburg gekommen, kickte Keita 2 Jahre für die Sachsen, ehe er 2018 für 60,0 Mio. € vom FC Liverpool verpflichtet wurde. Deshalb gab es auch für RB Salzburg einen satten Ablöse-Nachschlag, sodass die von Leipzig gezahlte Summe an die Österreicher auf fast 29,8 Mio. € anstieg.
Abgang: Dominik Szoboszlai – 70 Mio. € (FC Liverpool, 2023): Erst machte Liverpool Naby Keita für fast 5 Jahre zum RB-Rekordverkauf, dann zogen die Reds einen Tag vor Ablauf die Ausstiegsklausel beim ungarischen Spielmacher und lotsten ihn an die Anfield Road. Erst im Winter 2021 wechselte Szoboszlai für 22 Mio. € aus Salzburg nach Leipzig.
Borussia Mönchengladbach
Zugang: Alassane Plea – 23,0 Mio. € (OGC Nizza, 2018): Um 6 Mio. € übertrumpft Plea seit Sommer 2018 den ein Jahr zuvor von Borussia Dortmund geholten Matthias Ginter. Unwahrscheinlich, dass die Borussia den eigenen Rekord in naher Zukunft brechen wird. Seit Corona agieren die Fohlen auf dem Transfermarkt aufgrund finanzieller Engpässe sehr zurückhaltend.
Abgang: Granit Xhaka – 45,0 Mio. € (FC Arsenal, 2016): Die Rendite beim Schweizer Nationalspieler kann sich aus Borussias Sicht sehen lassen. Gekommen 2012 für 8,5 Mio. € aus Basel, wurde 4 Jahre später das 5-fache eingenommen. Nie zuvor kassierten die Fohlen ansatzweise so viel Geld. Auf Platz 2 rangiert Thorgan Hazard (25,5 Mio. €).
Eintracht Frankfurt
Sowohl teuerster Neuzugang als auch Verkauf der SGE-Historie ist Luka Jovic. Der Serbe spülte den Hessen durch seinen Wechsel zu Real Madrid im Sommer 2019 63 Mio. € in die Kasse. Durch Weiterverkaufsbeteiligungen musste die Eintracht einen Teil des Geldes an Benfica Lissabon abdrücken, wodurch der Einkaufspreis von Jovic auf 22,4 Mio. € anstieg.
Dein Startvorteil: Die 100 € Joker-Wette!1. FC Köln
Zugang: Jhon Cordoba – 17,0 Mio. € (FSV Mainz, 2017): In seiner ersten BL-Spielzeit blieb der Kolumbianer die hohe Ablösesumme schuldig. Dafür avancierte er in Liga 2 mit 20 Toren zum Goalgetter. Verließ den FC 2020 in Richtung Hertha BSC, um nur ein Jahr später weiter zu FK Krasnodar zu ziehen.
Abgang: Anthony Modeste – 29 Mio. € (Tianjin Tianhai, 2018): Der Transfer von Anthony Modeste verlief äußerst kurios. 2017 verliehen nach China, griff nach einem Jahr eine Kaufoption. Doch nur wenige Monate später kickte der Franzose wieder in der Domstadt, weil im Land der Mitte die Gehaltszahlungen nicht wie besprochen flossen. Wir haben uns der Einfachheit halber einfach auf die Daten von Transfermarkt.de verlassen.
FC Augsburg
Zugang: Ricardo Pepi – 16,4 Mio. € (FC Dallas): Der US-Amerikaner war ein Versprechen für die Zukunft, doch scheiterte er krachend in der Fuggerstadt. In 16 Einsätzen war er für den FCA an keinem Tor direkt beteiligt. Nach einer erfolgreichen Leihe nach Groningen (13 Tore) bleibt Pepi auch in Zukunft in der Eredivisie. Ein Wechsel zur PSV Eindhoven für ca. 11 Mio. € steht bevor.
Abgang: Abdul Rahman Baba – 26 Mio. € (FC Chelsea, 2015): Der Ghanaer hatte in der Vergangenheit kein Glück. Nach seiner FCA-Zeit konnte er weder beim FC Chelsea noch bei den Leihstationen Schalke 04, Stade Reims, RCD Mallorca, PAOK Saloniki oder FC Reading an seine gute Leistungen anknüpfen. Ist vertraglich noch bis 2024 an die Londoner gebunden.
TSG Hoffenheim
Zugang: Diadié Samassékou – 14 Mio. € (RB Salzurg, 2019): Lange führte Andrej Kramaric dieses TSG-Ranking an, dann wurde er vom Mann aus Mali abgelöst. Der Mittelfeldspieler konnte in die ihn gesetzten Erwartungen aber nur selten erfüllen. Bereits in der Saison 2022/23 wurde er zu Olympiakos Piräus verliehen. Wahrscheinlich wird er Hoffenheim in naher Zukunft endgültig verlassen.
Abgang: Joelinton – 44 Mio. € (Newcastle United, 2019): Brasilianer spülten bereits des Öfteren viel Geld in die TSG-Kasse. Vor Joelinton war Roberto Firmino (41 Mio. €) der Rekordverkauf, auch Carlos Eduardo (20 Mio. €) und Luiz Gustavo (17 Mio. €) brachten großen finanziellen Ertrag.
Werder Bremen
Zugang: Davy Klaassen – 13,5 Mio. € (FC Everton, 2018): Obwohl die sportlichen Glanzzeiten lange zurücklagen, investierte der SVW 2018 die Rekordablöse in den Niederländer. Dieser überzeugte fast immer und war ein konstanter Leistungsträger. Symptomatisch: In der Saison 2020/21 verließ der Mittelfeldspieler Werder, der Klub stieg am Ende ab.
Abgang: Diego – 27 Mio. € (Juventus Turin, 2009): Der Brasilianer war zu seiner Zeit einer der besten Spieler der Bundesliga. Sein Abschied brachte dem SVW zwar viel Geld ein, sportlich ersetzt werden konnten die Grün-Weißen ihn allerdings nie. Seit seinem Weggang erreichte der Klub nie wieder eine Top-7-Platzierung in der Liga.
VfB Stuttgart
Zugang: Nicolás González – 11,3 Mio. € (Argenitons Juniors, 2018): Der Argentinier war sein Geld wert, hielt dem Klub auch in der 2. Liga die Treue und war ein Garant für den sofortigen Wiederaufstieg. Wechselte im Sommer 2021 für 24,5 Mio. € nach Florenz, war im VfB-Trikot in 79 Partien an 33 Treffern direkt beteiligt.
Abgang: Benjamin Pavard – 35 Mio. € (FC Bayern, 2019): Wieder einmal brachte der FCB dem VfB viel Geld ein. Das war vor Pavard auch bei Mario Gómez (30 Mio. €) der Fall. In früheren Jahren auch bei Joshua Kimmich und Giovane Elber.
FSV Mainz 05
Zugang: Jean-Philippe Mateta – 8 Mio. € (Olympique Lyon, 2018): Der Franzose war sein Geld wert, erzielte in 71 Pfichtspielen 27 Tore. Mittlerweile stürmt Mateta für Crystal Palace. Der Klub zog nach einer Leihe die Kaufoption, insgesamt spülte der Deal 14,5 Mio. € in die FSV-Kasse.
Abgang: Abdou Diallo – 28 Mio. € (Borussia Dortmund, 2018): Nach nur einem Jahr in Mainz ging es für den Franzosen zum BVB. Auch dort konnte er sich als Stammspieler etablieren. Nach der Hummels-Rückkehr ging es aber nach ebenfalls nur einer Spielzeit weiter zu PSG, wo er allerdings nur Teilzeitkraft ist und zuletzt an RB Leipzig verliehen war.
SC Freiburg
Zugang: Baptiste Santamaria – 10 Mio. € (SCO Angers, 2020): Der Franzose löste Admir Mehmedi als Rekordeinkauf der Breisgauer ab. Überzeugte in seinem einzigen Jahr beim Sportclub, kam in 34 der 38 Saisonspiele zum Einsatz. Nach einer Spielzeit zog es ihn für 14 Mio. € zurück in die Heimat zu Stade Rennes.
Abgang: Kevin Schade – 25 Mio. € (FC Brentford, 2023): Der DFB-Junioren-Nationalspieler benötigte lediglich 29 Bundesliga-Spiele, um zum Rekordverkauf des SC zu avancieren. Dann schlug der FC Brentford aus der Premier League zu. Erst mit einer halbjährigen Leihe im Januar 2023, nach 19 Einsätzen wurde die Kaufoption gezogen.
Union Berlin
Zugang: Josip Juranovic – 8,55 Mio. € (Celtic Glasgow, 2023): Die Eisernen qualifizierten sich mittlerweile zum 3. Mal in Folge für den Europapokal, erstmals sogar für die Champions League. Trotzdem tätigten die Hauptstädter noch keinen Einkauf in 2-stelliger Millionenhöhe. Juranovic, seines Zeichens kroatischer Nationalspieler, kam im Januar 2023 für die bisherige Rekordsumme von 8,55 Mio. € und schlug voll ein – 4 Tore und 3 Assists in der vergangene Rückrunde als Außenverteidiger.
Abgang: Taiwo Awoniyi – 20,5 Mio. € (Nottingham Forrest, 2022): In 2 Spielzeiten traf der Stürmer 25 Mal ins gegnerischen Gehäuse, weshalb Premier-League-Aufsteiger Nottingham Forrest ihn im Sommer 2022 für 20,5 Mio. € zurück auf die Insel holte. War zuvor mit 8,5 Mio. € lange Zeit auch der Rekordeinkauf der Eisernen.
1. FC Heidenheim
Zugang: Tim Kleindienst – 3,5 Mio. € (KAA Gent, 2021): Es gibt Spieler, die funktionieren nur bei einem einzigen Verein. Tim Kleindienst schaffte weder beim SC Freiburg noch in Belgien in Gent den Durchbruch, liefert allerdings im Trikot des FCH kontinuierlich ab. Seit seiner Rückkehr nach Heidenheim trifft der Stürmer nach Belieben und war in der vergangenen Saison mit 25 Treffern Garant für den erstmaligen Bundesliga-Aufstieg des Klubs.
Abgang: Robert Glatzel – 6 Mio. € (Cardiff City, 2019): Der heutige HSV-Stürmer erzielte in der Saison 2018/19 in 29 Pflichtspielen 17 Treffer für den FCH. Grund genug für Cardiff City, ihn in die englische Championship zu holen. Auf der Insel gelangen ihm allerdings nur 11 Tore in 58 Partien, weshalb er 2021 leihweise zurück nach Deutschland (Mainz) wechselte.
SV Darmstadt 98
Zugang: Roman Bezjak – 2,0 Mio. € (HNK Rejka, 2016): Nach dem überraschenden Bundesliga-Klassenerhalt als Underdog in der Saison 2015/16 investierten die Lilien ihren bislang höchsten Betrag auf dem Transfermarkt. Ausgezahlt hat sich das überhaupt nicht. Der Slowenen-Stürmer erzielte in 16 Einsätzen kein einziges Tor und wurde bereits zur Rückrunde zurück nach Rejka verliehen. Die endgültige Trennung erfolgte im Februar 2018 ablösefrei.
Abgang: Sandro Wagner – 2,8 Mio. € (TSG Hoffenheim 2016): Der Angreifer avancierte mit seinen 15 Toren zum Retter im Bundesliga-Abstiegskampf. Die TSG lotste Wagner daraufhin in den Kraichgau, wo er es sogar bis zum Nationalspieler brachte – 8 Länderspiele, 5 Tore. 2018 zahlten die Bayern 13 Mio. € Ablöse für ihn.
VfL Bochum
Zugang: Tommy Bechmann – 1,5 Mio. € (Esjbjerg SB, 2004): Seit mittlerweile 19 Jahren ist Bechmann der VfL-Rekordeinkauf. Mittlerweile hat er seine Karriere längst beendet. 4 Jahre blieb der dem VfL treu, spielte im Anschluss in Deutschland noch für den SC Freiburg.
Abgang: Armel Bella-Kotchap – 11 Mio. € (FC Southampton): Der souveräne Klassenerhalt des VfL 2021/22 und die starken Leistungen des deutschen U21-Nationalspielers blieben auch in England nicht unbemerkt. Die Saints machten ihn zum Bochumer Rekordverkauf. Zum Vergleich: Vorher hielt Theofanis Gekas mit 4,7 Mio. € diese Bestmarke.