Noch bis zum 31. August ist das Sommer-Transferfenster geöffnet. Wieder müssen sich die europäischen Klubs gegen die großen Investitionen aus Saudi-Arabien und aus den europäischen Top-Ligen wehren, zahlreiche Spieler zog es bereits für lukrative Verträge ins Ausland. In der Bundesliga blieben neue Rekordeinkäufe bislang aus, dafür gab es auf der Abgabenseite bereits neue Bestwerte. bwin News wirft einen Blick auf die bisherigen Rekordzu- und Abgänge der 18 Klubs.
FC Bayern
Zugang: Harry Kane – 95 Mio. € (Tottenham Hotspur, 2023): Der Engländer ist der teuerste Spieler in der Bundesliga-Geschichte. Nur knapp verpasste der Transfer die 100-Mio-Euro-Schallmauer. Doch das viele Geld hat sich bislang ausgezahlt. Kane erzielte in seiner ersten Saison für den FCB satte 44 Pflichtspieltreffer und steuerte dazu noch 12 Assists bei – in lediglich 45 Partien. Einen Titel gewann der 30-Jährige aber auch bislang in München nicht.
Abgang: Robert Lewandowski – 45 Mio. € (FC Barcelona, 2022): Nach einem langen Wechsel-Hick-Hack verließ der polnische Torjäger den FCB im Sommer 2022 nach 8 erfolgreichen Jahren (344 Tore in 375 Spielen). Die Bayern kassierten für den damals 33-Jährigen bei einem Vertragsjahr Restlaufzeit noch eine üppige Summe.
VfL Wolfsburg
Zugang: Julian Draxler – 43 Mio. € (Schalke 04, 2015): Die Zeiten des großen Geldes sind in Wolfsburg vorbei. Scheint so, als ob Julian Draxler noch eine lange Zeit an der Spitze thronen wird. Der Nationalspieler blieb nur 2 Spielzeiten bei den Wölfen, brachte durch seine Abschied zu PSG aber immerhin noch eine Summe in Höhe von 36 Mio. € ein.
Abgang: Kevin de Bruyne – 76 Mio. € (Manchester City, 2015): In der Autostadt wurde nicht nur teuer eingekauft, sondern auch kostspielig verkauft. So wurde der Belgier Kevin de Bruyne nach dem Pokalsieg 2015 für massig Knete zu Manchester City auf die Insel transferiert. Eingekauft hatten ihn die Wölfe 2014 für 22 Mio. €.
RB Leipzig
Zugang: Lois Openda – 40 Mio. € (RC Lens, 2023): Nie zuvor legten die Roten Bullen so viel Geld auf den Tisch wie für den jungen Belgier. Max Eberl, damals noch Sportdirektor in Leipzig, erntete aufgrund der hohen Summe intern wie extern viel Kritik. Doch Openda bewies, das er jeden Penny wert ist. In seiner ersten Spielzeit traf er 28 Mal für RB. Sein Marktwert erhöhte sich auf aktuell 60 Mio. €.
Abgang: Josko Gvardiol – 90 Mio. € (Manchester City, 2023): Der Kroate avancierte durch seinen Abschied zu einem der teuersten Verkäuft der Bundesliga. Durch die hohe Summe wuchs auch der Verkaufspreis, den RB 2 Jahre zuvor an Dinamo Zagreb bezahlen musste. Ursprünglich betrug dieser 18 Mio. €. Aufgrund einer Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von 20% kostete Gvardiol den Klub am Ende 36,8 Mio. €.
Bayer Leverkusen
Zugang: Kerem Demirbay – 32,0 Mio € (TSG Hoffenheim, 2019): Der 2-malige deutsche Nationalspieler wurde Dank einer Ausstiegsklausel zum teuersten Neuzugang der Bayer-Geschichte. Bei der Werkself wurde er der großen Summe in 4 Jahren nicht gerecht. In der Sommerpause 2023 schloss er sich für 3,7 Mio. € Galatasaray an.
Abgang: Kai Havertz – ca. 90,0 Mio. € (FC Chelsea, 2020): Das Eigengewächs brachte Bayer einen massigen Geldregen ein. Diese Summe wuchs durch den Champions-League-Triumph der Blues 2021 sogar noch an, Leverkusen gab allerdings keine Zahlen preis. Gut möglich, dass der Klub auch vom Weiterverkauf von Havertz an den FC Arsenal (75 Mio. €) profitiert hat.
Borussia Dortmund
Zugang: Sebastien Haller – 31 Mio. € (Ajax Amsterdam, 2022): Der Stürmer ist der Rekordzugang des BVB. Die Sockelablöse in Höhe von 31 Mio. € kann mit Boni noch auf bis zu 34,5 Mio. € anwachsen. Nachdem der Ivorer aufgrund einer Krebserkrankung monatelang ausfiel, avancierte er in der Rückrunde 2022/23 zum Leistungsträger (9 Tore, 5 Assists). Seitdem sucht er allerdings seine Form und steht auf der Verkaufsliste der Dortmunder.
Abgang: Ousmane Dembélé – 140 Mio. € (FC Barcelona, 2017): Am Ende gab es nur noch eine Alternative. Verkaufen! Der Franzose streikte sich zu den Katalanen und der BVB wurde um einen 3-stelligen Millionenbetrag reicher. Ein Top-Deal aus Dortmund-Sicht, denn in Katalonien machte Dembélé vor allem durch Verletzungsprobleme Schlagzeilen. 2023 verließ er den Klub und spielt mittlerweile für PSG in seiner Heimat.
Borussia Mönchengladbach
Zugang: Alassane Plea – 23,0 Mio. € (OGC Nizza, 2018): Um 6 Mio. € übertrumpft Plea seit Sommer 2018 den ein Jahr zuvor von Borussia Dortmund geholten Matthias Ginter. Unwahrscheinlich, dass die Borussia den eigenen Rekord in naher Zukunft brechen wird. Seit Corona agieren die Fohlen auf dem Transfermarkt aufgrund finanzieller Engpässe sehr zurückhaltend.
Abgang: Granit Xhaka – 45,0 Mio. € (FC Arsenal, 2016): Die Rendite beim Schweizer Nationalspieler kann sich aus Borussias Sicht sehen lassen. Gekommen 2012 für 8,5 Mio. € aus Basel, wurde 4 Jahre später das 5-fache eingenommen. Nie zuvor kassierten die Fohlen ansatzweise so viel Geld. Auf Platz 2 rangiert Thorgan Hazard (25,5 Mio. €).
Eintracht Frankfurt
Zugang: Luka Jovic – 22,34 Mio. € (Benfica Lissabon, 2019): Ursprünglich kostete der Serbe die SGE knapp 8 Mio. €. Durch seinen Wechsel zu Real Madrid im Sommer 2019 für 63 Mio. € wurde eine Weiterverkaufsbeteiligung fällig und der Einkaufspreis stieg auf 22,4 Mio. € an. 40 Treffer erzielte Jovic für Frankfurt in 93 Einsätzen.
Abgang: Randall Kolo Muani – 95 Mio. € (PSG, 2023): Super Deal für die Eintracht! 2022 schloss sich der Stürmer ablösefrei der SGE an. Eine Saison und 43 Torbeteiligungen (26 Treffer, 17 Assists) später war Paris bereit, für ihn knapp 100 Mio. € zu bezahlen. Da der Franzose mit Streik drohte, stimmte die Eintracht kurz vor Ende der Transferperiode einem Wechsel zu.
VfB Stuttgart
Zugang: Ermedin Demirovic – 21 Mio. € (FC Augsburg, 2024): Um den Abgang von Torjäger Serhou Guirassy zum BVB abzufangen, investierte der aktuelle Vizemeister so viel Geld wie nie zuvor in einen einzelnen Spieler. Zuvor war Nicolás González mit 11,2 Mio. € der Rekordtransfer. Demirovic kommt mit der Empfehlung von 23 Treffern und 16 Assists in 66 Partien für den FCA ins Ländle.
Abgang: Benjamin Pavard – 35 Mio. € (FC Bayern, 2019): Wieder einmal brachte der FCB dem VfB viel Geld ein. Das war vor Pavard auch bei Mario Gómez (30 Mio. €) der Fall. In früheren Jahren auch bei Joshua Kimmich und Giovane Elber.
FC Augsburg
Zugang: Ricardo Pepi – 16,4 Mio. € (FC Dallas): Der US-Amerikaner war ein Versprechen für die Zukunft, doch scheiterte krachend in der Fuggerstadt. In 16 Einsätzen war er für den FCA an keinem Tor direkt beteiligt. Nach einer erfolgreichen Leihe nach Groningen (13 Tore) blieb Pepi in der Eredivisie. Er wechselte im Sommer 2023 für ca. 11 Mio. € zur PSV Eindhoven.
Abgang: Abdul Rahman Baba – 26 Mio. € (FC Chelsea, 2015): Der Ghanaer hatte in der Vergangenheit kein Glück. Nach seiner FCA-Zeit konnte er weder beim FC Chelsea noch bei den Leihstationen Schalke 04, Stade Reims, RCD Mallorca, PAOK Saloniki oder FC Reading an seine gute Leistungen anknüpfen. Vertraglich war er noch bis Juli 2024 an die Londoner gebunden, mittlerweile läuft er wieder für PAOK auf.
TSG Hoffenheim
Zugang: Mergim Berisha – 14 Mio. € (FC Augsburg, 2023): Lange führte Diadié Samassékou dieses TSG-Ranking an, dann wurde er vom ehemaligen U21-Nationalstürmer abgelöst. Noch zahlte sich der Rekordtransfer für die Kraichgauer nicht aus. Berisha zog sich im vergangenen November einen Kreuzbandriss zu und verpasste großte Teile der Saison. Erst 7 Einsätze – ohne Torbeteiligung – stehen zu Buche.
Abgang: Joelinton – 44 Mio. € (Newcastle United, 2019): Brasilianer spülten bereits des Öfteren viel Geld in die TSG-Kasse. Vor Joelinton war Roberto Firmino (41 Mio. €) der Rekordverkauf, auch Carlos Eduardo (20 Mio. €) und Luiz Gustavo (17 Mio. €) brachten großen finanziellen Ertrag.
Werder Bremen
Zugang: Davy Klaassen – 13,5 Mio. € (FC Everton, 2018): Obwohl die sportlichen Glanzzeiten lange zurücklagen, investierte der SVW 2018 die Rekordablöse in den Niederländer. Dieser überzeugte fast immer und war ein konstanter Leistungsträger. Symptomatisch: In der Saison 2020/21 verließ der Mittelfeldspieler Werder, der Klub stieg am Ende ab.
Abgang: Diego – 27 Mio. € (Juventus Turin, 2009): Der Brasilianer war zu seiner Zeit einer der besten Spieler der Bundesliga. Sein Abschied brachte dem SVW zwar viel Geld ein, sportlich ersetzt werden konnten die Grün-Weißen ihn allerdings nie. Seit seinem Weggang erreichte der Klub nie wieder eine Top-7-Platzierung in der Liga.
Union Berlin
Zugang: Robin Gosens – 13 Mio. (Inter Mailand, 2023): Die Verpflichtung des deutschen Nationalspielers war im letzten Sommer ein echter Coup! Als einer der wenigen namhaften Neuzugänge überzeugte der Linksfuß bei den Eisernen in einer chaotischen und enttäuschenden zurückliegenden Spielzeit. Mit 7 Treffern und 4 Assists war er der Top-Scorer beim FCU.
Abgang: Taiwo Awoniyi – 20,5 Mio. € (Nottingham Forrest, 2022): In 2 Spielzeiten traf der Stürmer 25 Mal ins gegnerischen Gehäuse, weshalb Premier-League-Aufsteiger Nottingham Forrest ihn im Sommer 2022 für 20,5 Mio. € zurück auf die Insel holte. War zuvor mit 8,5 Mio. € lange Zeit auch der Rekordeinkauf der Eisernen.
SC Freiburg
Zugang: Baptiste Santamaria – 10 Mio. € (SCO Angers, 2020): Der Franzose löste Admir Mehmedi als Rekordeinkauf der Breisgauer ab. Überzeugte in seinem einzigen Jahr beim Sportclub, kam in 34 der 38 Saisonspiele zum Einsatz. Nach einer Spielzeit zog es ihn für 14 Mio. € zurück in die Heimat zu Stade Rennes.
Abgang: Kevin Schade – 25 Mio. € (FC Brentford, 2023): Der DFB-Junioren-Nationalspieler benötigte lediglich 29 Bundesliga-Spiele, um zum Rekordverkauf des SC zu avancieren. Dann schlug der FC Brentford aus der Premier League zu. Erst mit einer halbjährigen Leihe im Januar 2023, nach 19 Einsätzen, wurde die Kaufoption gezogen.
FSV Mainz 05
Zugang: Jean-Philippe Mateta – 8 Mio. € (Olympique Lyon, 2018): Der Franzose war sein Geld wert, erzielte in 71 Pfichtspielen 27 Tore. Mittlerweile stürmt Mateta für Crystal Palace. Der Klub zog nach einer Leihe die Kaufoption, insgesamt spülte der Deal 14,5 Mio. € in die FSV-Kasse.
Abgang: Abdou Diallo – 28 Mio. € (Borussia Dortmund, 2018): Nach nur einem Jahr in Mainz ging es für den Franzosen zum BVB. Auch dort konnte er sich als Stammspieler etablieren. Nach der Hummels-Rückkehr ging es aber nach ebenfalls nur einer Spielzeit weiter zu PSG, wo er allerdings nur Teilzeitkraft war. Nach einer Leihe zu RB Leipzig steht er mittlerweile in Katar bei Al-Arabi unter Vertrag.
1. FC Heidenheim
Zugang: Tim Kleindienst – 3,5 Mio. € (KAA Gent, 2021): Es gibt Spieler, die funktionieren nur bei einem einzigen Verein. Tim Kleindienst schaffte weder beim SC Freiburg noch in Belgien in Gent den Durchbruch, liefert allerdings im Trikot des FCH kontinuierlich ab. Seit seiner Rückkehr nach Heidenheim trifft der Stürmer nach Belieben und war mit 25 bzw. 14 Treffern Garant für den Bundesliga-Aufstieg und folgenden Klassenerhalt des Klubs.
Abgang: Jan-Niklas Beste – 8 Mio. € (Benfica Lissabon, 2024): Die bärenstarke Premien-Saison des FCH hat sich bezahlt gemacht. Für Top-Scorer Beste, der in der vergangenen Saison im Oberhaus an 21 Toren direkt beteiligt war, kassierte der Klub eine Rekord-Ablösesumme. Zuvor brachte der Verkauf von Robert Glatzel an Cardiff City 2019 (6 Mio. €) den Rekorderlös.
Holstein Kiel
Zugang: Armin Gigovic – 1,8 Mio. € (FK Rostov, 2024): Um in der Bundesliga den Klassenerhalt zu schaffen, investierte der Aufsteiger in diesem Sommer die größte Summer seiner Geschichte. Gigovic, je 2-maliger Nationalspieler Bosniens und Schwedens, kommt mit der Empfehlung von über 100 Erstliga-Einsätzen in Schweden, Dänemark und Russland zu den Störchen. Zumal lief er bereits 8 Mal im Europapokal auf.
Abgang: David Kinsombi – 3 Mio. € (HSV, 2019): Nach starken Auftritten für die Störche lockte der ehemalige Bundesliga-Dino den damals 23-Jährigen in die Hansestadt. Nach 3 Jahren, in denen auch er nicht zur angepeilten Bundesliga-Rückkehr helfen konnte, zog es ihn weiter nach Sandhausen. Heute spielt Kinsombi beim SC Paderborn.
VfL Bochum
Zugang: Tommy Bechmann – 1,5 Mio. € (Esjbjerg SB, 2004): Seit mittlerweile 19 Jahren ist Bechmann der VfL-Rekordeinkauf. Mittlerweile hat er seine Karriere längst beendet. 4 Jahre blieb der dem VfL treu, spielte im Anschluss in Deutschland noch für den SC Freiburg.
Abgang: Armel Bella-Kotchap – 11 Mio. € (FC Southampton): Der souveräne Klassenerhalt des VfL 2021/22 und die starken Leistungen des deutschen U21-Nationalspielers blieben auch in England nicht unbemerkt. Die Saints machten ihn zum Bochumer Rekordverkauf. Zum Vergleich: Vorher hielt Theofanis Gekas mit 4,7 Mio. € diese Bestmarke.
FC St. Pauli
Zugang: Ugur Inceman – 1,38 Mio. € (Alemannia Aachen, 2001): Als großes Talent wechselte der damalige türkische Junioren-Nationalspieler vom Tivoli auf den Kiez. Das Glück fand er in der Hansestadt nicht. Nach 51 Partien zog es ihn weiter in die Süper Lig, wo er u. a. für Besiktas und Antalyaspor auflief. 2004 absolvierte er sogar ein A-Länderspiel für die Türkei.
Abgang: Daniel-Kofi Kyereh – 4,5 Mio. € (SC Freiburg, 2022): Mit 12 Treffern und 10 Assists machte der Ghanaer in der Saison 2021/22 in der 2. Bundesliga auf sich aufmerksam. Sein Verkauf zum Sportclub brachte dem FCSP die größte Summer der Vereinshistorie ein. Vorher hielt Marcel Halstenberg diesen Rekord (für 3,5 Mio. € 2015 zum RB Leipzig).