Offiziell auf dem Briefkopf wird sie nicht geführt, doch die Herbstmeisterschaft besitzt mittlerweile eine gewisse Aussagekraft in der Bundesliga. 38 von 55 Teams, die als Herbstmeister überwinterten, bekamen am Saisonende auch die Schale überreicht. Meister-Quote: Beträchtliche 69%! Bezogen auf das neue Jahrtausend ist dieser Wert leicht rückläufig.
„Der Nikolaus war noch nie der Osterhase.“ Urheber dieses wohl auf ewig mit der Herbstmeisterschaft verbundenen Zitats: Uli Hoeneß! Gefallen in der Saison 2006/07, als Werder Bremen zum Abschluss der Hinrunde an der Spitze thronte. Die Sektkorken, sie knallten einige Monate später im Süden. Auf dem Weg zum Meistertitel (alle Bundesliga-Wetten) ging diesen 6 Herbstmeister in der Rückrunde die Puste aus.
2000/01: Schalke 04 (2 Punkte Vorsprung)
Es war nicht weniger als das spektakulärste Saisonfinale in der jüngeren Bundesliga-Historie. Wer es mit Schalke 04 hält, versucht diesem Moment zu verdrängen: 4 Minuten im Mai, genau genommen 4 Minuten und 38 Sekunden. Königsblau stand bis zum 33. Spieltag oben, patzte dann in Stuttgart (0:1). Nach einem 5:3 gegen die SpVgg Unterhaching wähnten man sich doch als Meister, ehe den Bayern – mit einer Mischung aus der kahnschen Immer-Weiter-Mentalität, Patrick Anderssons rechtem Fuß und viel Dusel – in Hamburg noch das fehlende Ausgleichstor zum Titel gelang.
2001/02: Bayer 04 Leverkusen (1 Punkt Vorsprung)
Im darauffolgenden Jahr fing Borussia Dortmund den Herbstmeister aus Leverkusen ebenfalls am 33. Spieltag ab. Die damalige Bayer-Elf um Lucio, Zé Roberto und Michael Ballack bot berauschenden Offensivfußball, sollte jedoch auch im DFB-Pokalfinale (2:4 gegen Schalke) sowie das Champions League-Endspiel (1:2 gegen Real Madrid) krachende Niederlagen erleiden. Anschließend war der Begriff „Vizekusen“ in aller Munde.
2006/07: Werder Bremen (Punktgleich)
Mit seinem Nikolaus-Osterhasen-Spruch behielt Uli Hoeneß seinerzeit Recht. Das Problem: Weder Herbstmeister Bremen, die punktgleichen Schalker, noch der FC Bayern durfte am Saisonende jubeln. Obwohl nur als Tabellenvierter in die Winterpause gegangen, führte Armin Veh den VfB Stuttgart dank einer 38 Punkte-Rückrunde zum bis heute letzten Meistertitel.
2008/09: TSG Hoffenheim (9 Punkte Vorsprung)
In diesen Tagen verweisen die BVB-Fans gerne auf die 100%-Quote ihrer Schwarz-Gelben. Als Ruhekissen taugt das 9 Punkte-Polster gegenüber der Konkurrenz jedoch nicht, wie die Saison 2008/09 beweist. Unter der Regie von Felix Magath setzte der VfL Wolfsburg auf Rang 9 zur einer bis dato nie dagewesenen Aufholjagd an. Gleichzeitig dient Hoffenheim (7. Platz) als Beispiel für den größten Absturz eines Herbstmeisters.
2009/10: Bayer 04 Leverkusen (1 Punkt Vorsprung)
Am Vizekusen-Syndrom mühte sich sogar „Don Jupp“ ab. Heynckes blieb mit Leverkusen die gesamte Hinrunde (35 Punkte) der Saison 2009/10 ungeschlagen. Nach der Winterpause kamen nur noch 24 Zähler hinzu, sodass die Werkself sich hinter dem späteren Meister Bayern, Schalke und Werder Bremen mit Rang 4 und der Europa League begnügen musste.
2011/12: Bayern München (3 Punkte Vorsprung)
Sogar dem Rekordmeister selbst ist es schon passiert. Am 20. Spieltag war die Tabellenführung dahin. Aus 3 Punkten Rückstand auf die Bayern machte der spätere Meister BVB kurzerhand 8 Zähler Vorsprung. Den entscheidenden Schritt machte die Mannschaft des damaligen Trainers Jürgen Klopp durch ein 1:0 im direkten Duell (30. Spieltag).
Dein Startvorteil: Die 100 Euro-Jokerwette!
Mitten drin im Geschehen mit der bwin Sportwetten-App: Hier warten mehr Wetten als bei jedem anderen Anbieter. Umfassende Fußball-Statistiken liefern die dazugehörigen Informationen. Extra-schneller Wettabschluss garantiert! Jetzt downloaden.