Erst Praktikant, anschließend jüngster Chefscout der Liga, nach dem Weggang von Michael Reschke in Richtung Bayern München dann Kaderplaner und seit diesem Sommer Sportdirektor. Verbunden wird der steile Aufstieg von Jonas Boldt bei Bayer 04 in den zurückliegenden 15 Jahren immer wieder mit dem Namen Arturo Vidal.
Den Chilenen (heute beim FC Barcelona) entdeckte er 2007 bei der südamerikanischen U20 WM-Qualifikation, später durften sich Rudi Völler und Co. für den Transfer-Coup feiern lassen. Ohne Boldt wären vermutlich auch die folgenden Stars nicht bei Bayer Leverkusen gelandet:
Die besten Transfers und Entdeckungen von Jonas Boldt
1. Leon Bailey – Saison 2016/17 – Damalige Ablöse: 13,5 Mio. €
2. Charles Aránguiz – Saison 2015/16 – Damalige Ablöse: 13,0 Mio. €
3. Wendell – Saison 2014/2015 – Damalige Ablöse: 6,5 Mio. €
4. Daniel Carvajal – Saison 2013/2014 – Damalige Ablöse: 5,0 Mio. €
UEFA-Studium: Rolfes bringt das Rüstzeug mit
An welchem Schreibtisch man Jonas Boldt in Zukunft sieht? In der Vergangenheit bekundeten unter anderem Mainz 05 und der ehemalige Bundesliga-Dino HSV ihr Interesse am heute 36-Jährigen. Unabhängig vom Verein läuft es auf einen Posten mit (mehr) Entscheidungsgewalt hinaus. „Dass wir ihn auf ganz hohem Niveau wiedersehen werden, steht für mich außer Frage“, sagt Bayer-Boss Rudi Völler. Gleichzeitig liegt damit die Messlatte für den Boldt-Nachfolger nicht gerade niedrig.
Mit Simon Rolfes, einst Kapitän und Publikumsliebling, will die Vereinsführung nun ein „klares Bekenntnis zur Bayer-DNA“ (Neu-Geschäftsführer Fernando Carro) setzen. Vor allem aber zählte er als Spieler zu den hellen, klugen Köpfen in seinem Team. Ähnlich wie die Berufseinsteiger Marcel Schäfer (Assistent von Jörg Schmadtke beim VfL Wolfsburg) und Sebastian Kehl, der in Dortmund die neu geschaffene Position Leiter Lizenzspieler übernommen hat.
Zwischen Kehl und Rolfes findet sich noch eine weitere Gemeinsamkeit. Für den nahtlosen Übergang in die Karriere nach der Karriere absolvierten beide einen fast 2-jährigen Studiengang von der UEFA. Seit diesem Sommer darf sich der ehemalige DFB-Nationalspieler (24 Länderspiele) „Executive Master for International Players (MIP)“ schimpfen – das Rüstzeug für eine viel versprechende Laufbahn neben dem Platz!