Bundesliga: Warum Meister-Playoffs keine neue Spannung bringen
Bundesliga: Warum Meister-Playoffs keine neue Spannung bringen

Bundesliga: Warum Meister-Playoffs keine neue Spannung bringen

Die Bundesliga stöhnt unter der Langeweile. Die 6. Deutsche Meisterschaft des FC Bayern München in Folge ist nur noch eine Frage der Zeit. Die Zeitschrift SPORT BILD bringt nun die Einführung von Meister-Playoffs ins Spiel. Mit dieser Meisterrunde soll der Spitzenkampf endlich wieder spannend werden. Ein Trugschluss!

Ideen, die der Fußball-Bundesliga neue Spannung einzuhauchen sollten, gab es in fast 55 Jahren schon reichlich.

Am heftigsten wüteten die Reformgeister unter den Fußball-Funktionären im Mai 1989. Die Liga (Alle Bundesliga-Wetten) litt unter stetig sinkenden Zuschauerzahlen. In der Saison 1988/89 passierten gerade mal 17.630 Fans im Schnitt die Stadiontore. Das ist bis heute historisch gesehen der zweitschlechteste Wert nach 1972/73. Der Liga-Ausschuss mit seinem Vorsitzenden Gerhard Mayer-Vorfelder († 2015) plante daher eine echte „Bundesliga-Revolution“. Sie sah vor, Hin- und Rückspiel innerhalb einer Woche auszutragen. Dazu kam die bei Tor- und Punktgleichheit greifende Auswärtstorregel wie im Europapokal – inklusive eines eventuellen Elfmeterschießens.

Bundesliga 1989: Die Revolution findet nicht statt

„Das steigert die Spannung, wobei die Regeln einfach bleiben. So verhindern wir, dass Fußball zum reinen Fernsehsport abgleitet“, warb Werder-Manager Willi Lemke für die Reform. Bayerns Meistertrainer Jupp Heynckes hielt dagegen: „Ich glaube nicht, dass deswegen auch nur ein einziger Zuschauer mehr ins Stadion kommt.“ Für Dortmund-Legende Frank Mill war die Änderung „einfach Stuss“. Wenig verwunderlich: Der DFB-Beirat stimmte mit 35:15 dagegen.

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Fast 30 Jahre später steht die Bundesliga wieder vor der Frage: Was tun gegen die Langeweile? In Kürze wird der FC Bayern München die 6. Deutsche Meisterschaft in Serie feiern. Seit der Ablösung von Doppel-Meister Dortmund (2013) brachten die Bayern immer mindestens 10 Punkte zwischen sich und den Vizemeister. In dieser Saison hat sich auch im Windschatten des Rekordmeisters Lustlosigkeit breit gemacht. Die Fans erleben ein langweiliges Schneckenrennen um 3 weiter Champions-League-Plätze und um die Europa-League-Ränge.

Auch Österreich setzt künftig auf Meister-Playoffs

Die Zeitschrift Sport Bild (aktuelle Ausgabe) liefert nun einen Vorschlag für mehr Spannung. Die Idee: Meister-Playoffs. Diese gibt es bereits in der nordamerikanischen Major League Soccer, in Schottland und in Belgien. Auch Österreich wird ab der kommenden Saison mit einer Meister- und einer Abstiegsrunde mit je 6 Klubs an den Start gehen.

In den vorgeschlagenen Meister-Playoffs würden die ersten 4 Teams der Tabelle in Halbfinale und Finale noch einmal gegeneinander antreten. Jeweils mit Hin- und Rückspiel. „Die Chance, sich in 2 Spielen gegen die Münchner durchzusetzen, wäre gegeben“, glaubt Sport-Bild-Chefreporter Torsten Rumpf, „auf eine Distanz von 34 Spielen liegt sie quasi bei null.“ CL-Sieger Stefan Effenberg (49) bei T-Online.de: „Die Chance, Bayern zu schlagen, wäre größer. Die Spannung würde zurückkommen.“

Das darf bezweifelt werden. Die Bilanz der Bayern gegen die 3 direkten Verfolger ist in dieser Saison makellos. Die Münchner setzten sich 2-mal gegen Bayer Leverkusen sowie gegen Borussia Dortmund (jeweils 3:1) und RB Leipzig (2:0) durch. Im Vorjahr wiesen sie Vizemeister Leipzig mit 3:0 und 5:4 in die Schranken. Schwächen zeigte der Liga-Gigant nur in den Spielen in Dortmund (0:1) und gegen den 4. von der TSG 1899 Hoffenheim (1:1 / 0:1). 2015/2016 blieben Vizemeister BVB (1:5 / 0:0) und der 3. aus Leverkusen (3:0 / 0:0) gegen die Bayern sieglos. Lediglich der 4. der Tabelle aus Mönchengladbach blieb in 2 Vergleichen ohne Niederlage.

Bayerns Bilanz gegen die direkte Konkurrenz spricht gegen die Reform

Das ist zu wenig, um eine Reform herbei zu reden. Der frühere Nationalspieler Simon Rolfes (36) sieht den Modus der Meister-Playoffs kritisch. „Es wäre nicht fair, wenn ein Team, das 34 Spiele auf Platz 1 liegt, durch einen schlechten Tag in den Playoffs rausfliegt und um den verdienten Lohn gebracht wird“, glaubt der Ex-Leverkusener. „Auch mit Playoffs wird Bayern am Ende Meister“, ist das Thema für Hertha-Stürmer Salomon Kalou vom Tisch. Gladbach-Keeper Yann Sommer sieht die Liga in der Pflicht. „Es ist ganz klar unsere Aufgabe, es den Bayern deutlich schwerer zu machen.“

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Gähnend leere Ränge, wie hier beim Spiel Hamburger SV gegen Bayer 04 Leverkusen mit Nationalspieler Thomas Hörster, führten 1989 beinahe zu einer unglaublichen Bundesliga-Reform…
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