Ganze 24 Minuten hat Timo Werner in der Länderspiel-Saison 2019 auf dem Rasen gestanden. Das ist für einen ambitionierten Profi, der mit einem Marktwert von 65 Mio. € wertvollster Spieler der Bundesliga hinter Leverkusens Kai Havertz (20 / 90 Mio. €) zu wenig. In der Schlussphase der Saison mit RB Leipzig hat Werner nichts mehr zusetzen können. Im vorletzten Spiel gegen die Bayern (0:0) blieb er ohne Torerfolg, im Saisonfinale in Bremen (1:2) stand er nicht im Kader der Roten Bullen und im folgenden Pokalendspiel gegen die Münchner in Berlin (0:3) machte er eine schwache Partie. Dass anschließend nicht der von so manchem Experten erwartete Wechsel an die Isar verkündet wurde, passte ins Bild.
Passt Sturmbulle Timo Werner wirklich nicht zu Bayern?
Ein Empfehlungsschreiben für den FC Bayern, der seinen Kader weiter umbauen muss, war das ohnehin nicht. RBL-Experte Robert Schreier von SPORT BILD sieht es ähnlich. „Bayern muss sofort aus Werners Kopf“, schreibt er am Mittwoch in einer Kolumne, „Timo Werner und der FC Bayern – das hat schon sportlich keinen Sinn ergeben. (…) Wenn er dort nicht unbedingt gewollt ist, droht ihm die Bank und damit der Karriere-Knick.“
Rangnick rät Werner, in Leipzig zu verlängern
Diesen zu vermeiden, dabei will ihm auch sein Mentor Ralf Rangnick (60) helfen. „Meine Meinung ist, dass Timo am allerbesten hierher passt, auch was die Spielweise betrifft. Wenn ich sein Berater oder Vater wäre, würde ich ihm ganz klar raten, hierzubleiben und zu verlängern“, sagte der Schwabe dem Kicker, „und wenn tatsächlich ein ganz großer Klub kommt und ihn haben will, und zwar so, dass man es auch spürt, kann er das immer noch machen.“ Oder eben auch nicht. Dann droht Leipzig bei Werners Vertragsende 2020 ein ähnliches Szenario, wie es Borussia Dortmund 2014 bei Robert Lewandowski erleben musste. Der beste Spieler geht ablösefrei zum FC Bayern München…
In Sachen Werner-Wechsel herrscht aktuell absoluter Stillstand. Stand jetzt ist der Nationalstürmer der Sitzenbleiber dieses Sommers, denn andere Interessenten scheinen nicht in der Verlosung zu sein.
Nach Werder-Abschied: Wie gut pokert Max Kruse?
„Die Entscheidung ist gefallen“, so begründete Werder Bremen Anfang Juni den Schritt, Max Kruse (31) kein neues Vertragsangebot mehr zu unterbreiten. Damit steht der Kapitän der Norddeutschen ohne Verein da. Seine kolportierte Gehaltsforderung soll angelblich bei 6 Mio. € gelegen haben. Kruse hat eine Vertragsverlängerung zuvor mit der Begründung „international spielen“ zu wollen, abgelehnt. Dass der FC Bayern ihn als Backup-Stürmer für Lewandowski holen will, hat sich seitdem ebenso wenig bewahrheitet wie ein angebliches Interesse von Eintracht Frankfurt, dem die Sturm-Büffel davon laufen. „Durch den Abgang von Max können wir uns künftig in der Offensive flexibler aufstellen. Er hatte eine herausragende Qualität, aber dadurch haben sich viele Dinge auf ihn konzentriert. Jetzt sind wir nicht mehr in dieser Abhängigkeit“, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt nach dem Abschied Kruses in BILD. Auch das ist kein gutes Sommer-Zeugnis….