Über die Hälfte der Hinrunde ist absolviert. Die Bundesliga nähert sich mit großen Schritten der Winterpause und die Trainer haben ihre Formationen gefunden. Für Akteure, die bisher noch gar nicht oder nur wenig zum Einsatz kamen, bietet sich in der Winterpause die Chance auf einen Tapetenwechsel.
Wenn ein (fitter) Spieler nach 12 Bundesliga-Spieltagen noch gar nicht oder nur vereinzelt zum Einsatz kam, ist das ein klares Zeichnen. Der Akteur spielt in den Planungen des Trainers dann meistens keine Rolle mehr. Folgende Spieler kommen nicht über den Status des Ergänzungsspielers hinaus und sind oftmals nur Platzhalter auf der Bank oder der Tribüne. Bei entsprechenden Angeboten würden ihnen die Vereine in der Winterpause keine Steine in den Weg legen und einem Vereinswechsel zustimmen.
Moritz Leitner: Der 22-Jährige ist wohl das prominenteste Beispiel in unserer Liste. 82 Bundesliga-Spiele kann Leitner bislang vorweisen. Er galt als eines der größten deutschen Talente, gewann mit Dortmund unter Jürgen Klopp das Double und war Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft. Bei Thomas Tuchel allerdings spielt der gebürtige Münchner keine Rolle – zu groß ist die Konkurrenz im BVB-Mittelfeld. Kein Einsatz in der Bundesliga, kein Einsatz im DFB-Pokal. Lediglich 6 Minuten durfte Leitner in der Europa League spielen. Ansonsten läuft er für die 2. Mannschaft des BVB in der Regionalliga auf. Ein Wechsel in der Winterpause ist sehr wahrscheinlich und unvermeidbar für die weitere Karriere Leitners.
Vaclav Kadlec: Seit der Saison 2013/14 spielt der Tscheche für Eintracht Frankfurt. Seine erste Spielzeit war mit 21 Einsätzen (5 Tore, 4 Assists) seine erfolgreichste. Für die Rückrunde der Vorsaison wurde der 23-Jährige an Sparta Prag ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln (13 Spiele, 9 Tore). Doch wieder zurück in Frankfurt läuft es für Kadlec nicht rund. Nur 58 Minuten stand er in dieser Saison auf dem Platz. An Alex Meier, Haris Seferovic und Luc Castaignos ist kein Vorbeikommen. An den letzten 4 Spieltagen stand er nicht mal mehr im Kader. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass sich die Wegen von Kadlec und der Eintracht in der Winterpause trennen werden. Der Stürmer wird sich nach der Hinrunde dem dänischen Meister FC Midtjylland anschließen. Die Ablösesumme beträgt € 2,1 Mio. Das teilte der Bundesligist vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen mit.
Marcel Schäfer: Neben Torhüter Diego Benaglio ist Schäfer beim VfL Wolfsburg der einzig verbliebende Spieler aus der Meistermannschaft von 2009. Im Gegensatz zu Benaglio gehört Schäfer aber längst nicht mehr zum Stammpersonal. Nur 2 Einsätze stehen für ihn in der Bundesliga in dieser Spielzeit zu Buche, einer davon in der Startelf. Als Linksverteidiger ist Ricardo Rodriguez gesetzt. Schäfer, der 9 Mal für die deutsche Nationalmannschaft auflief, hat sich mit der Rolle des Gelegenheitsarbeiters arrangiert. Der 31-Jährige weiß, dass er die beste Zeit seiner Karriere überschritten hat. Ein Wechsel steht deshalb vorerst nicht im Raum. Sein Vertrag bei den Wölfen läuft noch bis Ende Juni 2017. Stand heute wird Schäfer diesen Erfüllen, auch wenn sein Stammplatz die Bank ist.
Tarik Elyounoussi: Der Norweger hat in den letzten Monaten einen Absturz erlebt. Vom Leistungsträger ist er in Hoffenheim zum Tribünengast degradiert worden. In der letzten Spielzeit absolvierte der 27-Jährige noch 25 Liga-Spiele (4 Tore), in dieser Saison kommt er erst auf einen 60-minütigen Einsatz. An 5 Spieltagen stand er verletzungsbedingt nicht im Kader. 5 weitere fehlte er im Aufgebot, obwohl er fit war. Als aktueller Nationalspieler ist das nicht der Anspruch von Elyounoussi. Bessert sich seine Situation unter dem neuen Trainer Huub Stevens nicht, ist ein Wechsel im Winter möglich.
Branimir Hrgota: 23 Pflichtspielminuten stand Hrgota in dieser Spielzeit auf dem Platz. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison hatte er bereits 901 Minuten absolviert, dabei 8 Tore erzielt und 3 Assists aufgelegt. In der Liga saß er bereits 7 Mal auf der Tribüne. Unter dem neuen Trainer Andre Schubert kam er nur auf einen Kurzeinsatz in der Nachspielzeit gegen Hertha (4:1). Obwohl auch sein Sturmpartner Josip Drmic nur Ersatzspieler ist, ist für den 22-Jährigen kein Land in Sicht. Sein Vertrag in Gladbach läuft noch bis zum Saisonende. Spätestens dann werden sich die Wege wohl trennen.