Was hat uns die 54. Saison seit Bestehen der Bundesliga nicht alles geboten? Abstürze diverser Spitzenklubs und spektakuläre Comebacks, gewürzt mit flotten Sprüchen sowie viel diskutierten Aufregern. Nach den Newcomern folgen in unserer Bundesliga-Rückblick-Serie nun die Lacher des Jahres!
Hummels: Wettschulden sind Ehrenschulden
Im Gipfeltreffen zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig (3:0) kurz vor der Winterpause entstand der Eindruck, die Münchner hätten einen neuen Spieler verpflichtet. Der Verteidiger mit dem blonden Haar stellte sich dann doch als Mats Hummels heraus. „Um Hummels Willen“, titelte der Spiegel über seinen Farbwechsel.
Sein stylischen Eigentor bringt ihm Platz 3 in unserem Ranking der Bundesliga-Lacher ein. So schnell dürfte der Ex-Dortmunder keine privaten Wetten mehr eingehen. Besser als beim Dosenwerfen stehen die Chancen für Hummels, mit dem FCB die 6. Meisterschaft in Folge einzufahren. Unsere Buchmacher vergeben bei den Langzeitwetten eine Quote von 1.20.
Orban: Ich werfe meinen Koffer und…
Der Kapitän von RB Leipzig scheint ein Mann mit vielen Talenten zu sein. Alternativ zum Profifußball versuchte sich Willi Orban beim 0:3 in Hamburg mal im Kofferweitwurf. Als Doppeltorschütze Nicolai Müller minutenlang behandelt wurde, platzte ihm kurzerhand der Kragen. Im hohen Bogen flog der Medizinkoffer des HSV plötzlich vom Spielfeld.
Schiedsrichter Sascha Stegemann zückte zurecht die Gelbe Karte – passenderweise die 5. für Orban. Den Preis für die unnötigste Sperre der Saison hat in jedem Bundesliga-Rückblick sicher. Trainer Ralph Hasenhüttl nahm es dagegen mit Humor: „Willi wollte den Koffer raustragen. In dem Moment ist er ihm aus der Hand gerutscht.“
Heckings Fauxpas im Rheinderby
28. Spieltag, Borussia Mönchengladbach gewinnt ein hitziges Rheinderby in Köln. And the winner is: Dieter Hecking! Kurz nach der 3:2-Führung durch Lars Stindl war der 52-Jährige on Fire. Energisch gab er taktische Anweisungen an Jonas Hofmann. Es dauerte nicht lange bis der Mittelfeldmann in Gelächter ausbrach.
Erst dann wird Hecking bewusst, dass er Hofmann („So etwas habe ich noch nie erlebt.“) ausgewechselt hatte – und zwar vor 5 Minuten. Dass ausgerechnet einem so erfahrenen und eloquenten Coach dieser Patzer passiert, zeigt: Es menschelt noch im Haifischbecken Bundesliga!
Es gibt nur einen Christian Streich
Außerhalb der Wertungsskala liegt mit Christian Streich ein Mann, der fast jedes Wochenende die Lacher auf seiner Seite hat. Manchmal der badische Wüterich, oft aber eine Art gutes Gewissen der Liga. Die Schuld für ein 0:3 gegen Borussia Dortmund nimmt Freiburgs Kulttrainer so selbstverständlich auf seine Kappe, wie er mit FC Ingolstadt fühlt.
Nach dem feststehenden Abstieg des FCI sagte Streich zu seinem Trainerkollegen Maik Walpurgis: „Ich kenne das Gefühl. Heute geht’s. Morgen isch es die Hölle, die nächste 2 Wochen auch.“