Bundesliga: Profis mit Fuß UND Köpfchen
Bundesliga: Profis mit Fuß UND Köpfchen

Bundesliga: Profis mit Fuß UND Köpfchen

Fußball-Profis verdienen während ihrer Karriere eine Menge Geld. Einige sogar dermaßen viel, dass sie ein Leben lang ausgesorgt haben. Trotzdem bereiten sich viele Profis bereits während ihrer aktiven Karriere auf das spätere Leben vor und bilden sich weiter, um auch im Anschluss ein gesichertes Einkommen zu haben. Immer mehr Spieler absolvieren ein Studium – vor, während oder auch erst nach der Laufbahn.

Wenn vom intellektuellen Bundesliga-Profi die Rede ist, werden damit oft Spieler in Verbindung gebracht, die nicht nur vor der Playstation hängen, sondern im Privatleben mal ein Buch lesen oder sich für Kunst und Kultur begeistern. Als intellektuell werden Menschen bezeichnet, die wissenschaftlich, künstlerisch, religiös, literarisch oder journalistisch tätig sind und sich dort ausgewiesene Kompetenzen erworben haben. An Bundesligaprofis denkt man da nicht zwangsläufig. Trotzdem gab und gibt es auch in der Bundesliga Spieler, auf die diese Bezeichnung zutrifft. Dass Bundesliga-Profis ein Studium absolvieren, kommt immer mehr in Mode. Die Spieler wollen auf die Zeit nach ihrer aktiven Karriere bestmöglich vorbereitet sein, um auch im Anschluss auf anderen Gebieten Erfolge verzeichnen zu können. Wir haben mal eine 11 zusammengestellt, die auch ohne das runde Leder mit 2 Beinen fest im Leben stehen würde.

Oliver Kahn: Der einstige Titan ist sicherlich einer derjenigen Profis, die in ihrem Leben nicht mehr arbeiten gehen müssten. Trotzdem besuchte Kahn nach seiner Karriere eine Universität, um seinen Horizont zu erweitern und Einblick in die Wirtschaft zu bekommen. Mit dem Master of Business Administration in General Management schloss er sein Studium ab.

Johan de Kock: Der Schalker Eurofighter beendete bereits während seiner aktiven Karriere sein Studium zum Straßen- und Wasserbau-Ingenieur. Unter anderem war er aktiv am Bau der Schalke-Arena beteiligt. Nach seiner Karriere gründete der Niederländer 2 Bauunternehmen.

Christoph Metzelder: Der ehemalige Nationalspieler galt bereits während seiner Laufbahn als ein Spieler, der gerne über den Tellerrand hinausblickte. Parallel zu seiner Karriere begann er ein Fernstudium in Betriebswirtschaftslehre. Heute hat Metzelder einen Master-Abschluss in BWL, ist Diplom-Betriebsfachwirt und Geschäftsführer einer Sportmarketingagentur.

Pavel Krmas: Am letzten Spieltag der Vorsaison wurde Krmas nach 8 Jahren beim SC Freiburg verabschiedet. Der 35-Jährige setzt seine Karriere beim tschechischen Zweitligisten SK Hradec Králové fort. Bereits während seiner Laufbahn besuchte Krmas nebenbei eine Universität und beendete erfolgreich ein Mathematikstudium.

Tobias Rau: Rau ist wohl das bekannteste Beispiel in Deutschland, dafür dass ein Spieler keine Lust mehr auf das Leben als Fußball-Profi hatte. Der ehemalige Bayern-Spieler und 7-malige Nationalspieler beendete seine Karriere, um ein Vollzeit-Studium aufzunehmen. Er schloss mit dem Master in Pädagogik, Chemie, Biologie ab und arbeitet heute als Lehrer.

Simon Rolfes: Rolfes beendete nach der letzten Saison seine Karriere. Sein Studium des Sportmanagements wird er in Kürze mit dem Master of Business Administration abschließen. Im letzten Jahr seiner aktiven Laufbahn gründete er eine Karrieremanagementfirma für Profisportler, die sich um Karriereplanung, Spielerberatung und Finanzmanagement kümmert. Einen Teil seines Profigehalts setzte Rolfes erfolgreich an der Börse ein.

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So könnte die Bundesliga-Mannschaft aussehen, wenn nach Hochschulabschlüssen aufgestellt werden würde.

William Kvist: Der ehemalige Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart hat bereits im Sommer 2011 sein Wirtschaftsstudium an der Uni Kopenhagen mit dem Bachelor abgeschlossen. Er will noch einen weiteren Studiengang dranhängen. „Ich möchte nicht nur meinen Körper trainieren“, sagte der Däne einst in einem Interview. Momentan steht er in England bei Wigan Athletic unter Vertrag, aber sein späteres Berufs-Ziel nach der Fußball-Karriere ist Finanz-Manager.

Henrikh Mkhitaryan: Der Armenier in Reihen des BVB ist ein Sprachgenie. 5 Sprachen spricht der 26-Jährige nahezu fließend. Neben seiner Muttersprache Armenisch beherrscht er Französisch, Russisch, Englisch und Portugiesisch. Durch seine Zeit beim BVB versteht er mittlerweile auch Deutsch. Er graduierte bereits am armenischen Institute of Physical Culture, schloss dort ein Studium der Sportwissenschaften ab und ist derzeit am St. Petersburg Institute für ein Wirtschaftsstudium eingeschrieben. Wie er bereits verriet, soll sich daran ein Studium der Rechtswissenschaften anschließen.

Florian Bruns: Auch Florian Bruns studierte bereits während seiner aktiven Karriere. Vor wenigen Wochen schloss er sein BWL-Studium erfolgreich ab und ist derzeit als spielender Co-Trainer bei Werder Bremen II unter Vertrag.

Ali Daei: Der Iraner spielte in Deutschland für Bielefeld, den FC Bayern und Hertha BSC. Während seiner ersten Profi-Jahre studierte er nebenbei. Seit Abschluss seines Studiums 1990 ist er Ingenieur der Metallurgie. Darüber hinaus ist Daei auch erfolgreicher Geschäftsmann. Mit seiner Firma Daei Sport’s Wears & Equipments stattet er einige Vereine und auch die iranische Fußballnationalmannschaft aus.

Oliver Bierhoff: Der heutige Teammanager der deutschen Nationalmannschaft studierte bereits während seiner Karriere. Nach 13 Jahren und 25 Semestern erhielt er sein Diplom. Er hat den Master in BWL und trägt heute den Titel Diplom-Kaufmann.

Doch nicht nur die Spieler haben einen akademischen Abschluss, sondern auch die Trainer. Ottmar Hitzfeld hat ein abgeschlossenes Studium auf Lehramt in Pädagogik, Thomas Tuchel besitzt ein BWL-Diplom. Volker Finke war vor seiner Arbeit als Lehrer Studienrat in Geschichte, Sport und Gemeinschaftskunde. Die Bundesliga ist doch vielfältiger, als man auf den ersten Blick denkt.

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