Der Weltuntergang fand nicht statt. Das 1:1 von Stürmerstar Wout Weghorst (27) bei RB Leipzig verhinderte beim VfL Wolfsburg auch nur den Anflug von Katerstimmung. „Wenn wir in Leipzig verlieren“, so hatte VfL-Manager Jörg Schmadtke vorher vermutet, „haben wir eine Woche Weltuntergangs-Stimmung in Wolfsburg“.
Die Super-Serie des Oliver Glasner: ,,Das macht uns stolz“
Aber, aber: Dazu hätte es auch bei einer Niederlage keinen Anlass gegeben! Der VfL Wolfsburg hat sich unter Trainer Oliver Glasner stabilisiert. „Unschlagbar-Serie des VfL geht weiter“, titelte BILD am SONNTAG folglich, „Oliver Glasner macht Wolfsburg unzerbrechlich.“ Der Österreicher, als Nachfolger von „Retter“ Bruno Labbadia (53) im Sommer vom Linzer ASK gekommen, kann eine stolze Zwischenbilanz vorweisen. Er blieb in 11 Spielen mit den Niedersachen in 3 Wettbewerben unbesiegt. Die Chance, dass diese Serie hält, bietet sich für die Wolfsburger nun in den Spielen bei KAA Gent in der Europa League und gegen den FC Augsburg. Zumindest in der Bundesliga sollte die Serie halten. Wolfsburg landete am 34. Spieltag der Saison 2018/2019 mit einem 8:1 gegen den FCA den höchsten Sieg seiner Bundesliga-Historie (Alle Bundesliga-Wetten). „Eine Serie von 20 Spielen ohne Niederlage (9 Testspiele mit eingerechnet, d. Red.), hatte ich noch nie“, sagte Weghorst nach dem Spiel in Leipzig, „darauf können wir stolz sein.“
Trotz Glasner: Magath bleibt beim VfL das Maß aller Dinge
Vor Glasner war Armin Veh, der 2010 Meistercoach Felix Magath beerbte, der einzige VfL-Coach, der wettbewerbsübergreifend 6 Siege aus den ersten 10 Partien vorweisen konnte. Aber: Veh verlor bereits sein 4. Spiel – 2:4 gegen den HSV. Die längste Amtszeit als Trainer des VfL Wolfsburg kann Wolfgang Wolf vorweisen. Der Pfälzer hielt sich zwischen 1998 und 2003 im Amt und kommt mit 195 Pflichtspielen auf die höchste Spielanzahl aller VfL-Übungsleiter. Wolf, inzwischen Sportdirektor beim 1. FC Lok Leipzig, startete im März 1998 mit 3-mal 1:0, verlor dann nach 5 Spielen mit 1:4 beim BVB. Den besten Punkteschnitt aller Wolfsburg-Trainer, die den Verein über mehr als 34 Spieltage betreut haben, hat natürlich der Großmeister. Felix Magath (66) führte den VfL Wolfsburg 2009 sensationell zur Deutschen Meisterschaft. Er holte in 2 Amtsperioden aus 85 Spielen im Schnitt 1,86 Punkte. Magath („Schach ist die beste Metapher auf den Fußball, weil es aufgrund der Figuren eben auch ein Mannschaftssport ist“) war aber in Wolfsburg nicht unfehlbar. Das zeigte sich schon in seinem 2. Spiel der 1. Amtszeit: 1:3 gegen Arminia Bielefeld.
Passt: Wolfgang Wolf ist nach Spielen der Rekord-Coach der Wolfsburger
Und der „King“? Dieter Hecking (55, jetzt HSV) holte als einziger Trainer 2 Titel mit dem VfL Wolfsburg: DFB-Pokalsieger und DFL Supercup-Gewinner 2015. Nach Wolfang Wolf saß kein Trainer häufiger auf der VfL-Bank als der Westfale, der die Wölfe in 165 Pflichtspiel-Partien coachte. Eine Serie wie Glasner kann aber auch Hecking nicht vorweisen. Er verlor sein 2. Spiel als VfL-Trainer – gegen den Erzrivalen Hannover 96 (1:2). Erst nach 10 Spielen ging Martin Schmidt (52) als Trainer der Wolfsburger als Verlierer vom Platz – 1:2 gegen seinen heutigen Arbeitgeber FC Augsburg. In den ersten 7 Liga-Spielen holte der Schweizer mit den Wölfen allerdings 7 Remis.