Der FC Bayern kauft die Konkurrenz kaputt. Dieser Vorwurf an den Rekordmeister geistert seit Jahren durch die Bundesliga (alle Bundesliga Wetten). In dieser Transferperiode gab es für die Kritiker neue Nahrung. Der FCB schnappte Vizemeister VfB Stuttgart Abwehrchef Hiroki Ito weg. Aber bedienen sich die Münchner wirklich in regelmäßiger Häufigkeit bei der direkten Konkurrenz? bwin News liefert die Antwort.
Vorweg: Dass der Tabellendritte dem Vizemeister den Abwehrchef wegkauft, gibt es wahrscheinlich nur in Deutschland. Ähnlich wie vor 3 Jahren, als der damalige Meister FC Bayern vom Vizemeister RB Leipzig 2 Leistungsträger und den Trainer weglotste. Sowohl in der Premier League als auch in La Liga und der Serie A ist so ein Szenario unvorstellbar.
Transfers aus FCB-Sicht ein Muss
Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass damals Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer RB Leipzig ohnehin verlassen hätten. Wenn nicht zum FC Bayern, dann in Richtung eines anderen europäischen Top-Klubs im Ausland. Das Duo war den Roten Bullen schlichtweg entwachsen. Weder ein (noch) höheres Gehalt noch garantierte Titel konnte Leipzig den beiden Akteuren bieten.
Genauso verhielt es sich auch vor Jahren, als die Bayern dem BVB erst Mario Götze (2013) und dann Robert Lewandowski (2014) abluchsten. Beide Spieler hätten so oder so den Sprung zu einem sportlich und finanziell größeren Klub als Borussia Dortmund gewagt. Dass der FCB als einer von Europas Big Playern dann ebenfalls seine Fühler ausstreckt, ist nur legitim. Die Bayern-Verantwortlichen würden ihren Job falsch machen, wenn sie sich nicht um diese Kategorie von Spielern bemühen würden, wenn sie auf dem Markt sind.
Natürlich schlagen die Münchner in Fällen wie bei Götze und Lewandowski oder auch bei Ito 2 Fliegen mit einer Klappe. Zum einen wird der eigene Kader verstärkt – mindestens in der Breite. Zum anderen wird ein direkter Konkurrent erheblich geschwächt. Welches Kriterium letztendlich den Ausschlag für eine Verpflichtung gibt, bleibt ein Geheimnis der Bayern-Bosse.
Bei diesen Bundesliga-Klubs bedient sich der FCB am häufigsten
Wer glaubt, dass sich der Rekordmeister immer bei seinen ärgsten Verfolgern bedient, der irrt. In der Bundesliga-Historie des Klubs waren der VfB Stuttgart und der FC Schalke bislang am häufigsten das Ziel von FCB-Transfers. Jeweils 11 Spieler lotsten die Bayern aus dem Ländle bzw. aus dem Ruhrgebiet an die Isar. Ernsthafte Titelkonkurrenten für die Münchner waren die beiden Vereine in insgesamt 60 BL-Jahren nur selten.
Der Abgang von Hiroki Ito schmerzt die Schwaben, das ist gar keine Frage. Aber selbst die kühnsten VfB-Optimisten glauben nicht, dass sich Stuttgart in Zukunft dauerhaft mit dem Rekordmeister messen kann. Die vergangene Saison war aus Schwaben-Sicht ein Ausrutscher nach oben. Von daher ist es aus Spielersicht verständlich, dass Ito die Chance ergreift, den Vertrag seines Lebens zu unterschreiben und zu einem Titelantwärter zu wechseln.
Borussia Mönchengladbach (10 Akteure) und Werder Bremen (9) sowie Bayer Leverkusen (8) fochteten bereits des Öfteren Titelkämpfe mit dem FCB aus, der Großteil der Transfers kam allerdings zustande, als die Klubs keine direkten Bayern-Konkurrenten waren. Ausnahme waren die Verpflichtungen von Andreas Herzog und Mario Basler (1995 bzw. 1996), von Lothar Matthäus (1984) sowie von Robert Kovac, Michael Ballack und Zé Roberto (2001 und 2002).
Übrigens: Beim hartnäckigsten Titel-Konkurrenten der letzten 30 Jahre, Borussia Dortmund (5 Meisterschaften, 7 Vizemeisterschaften), bediente sich der FC Bayern in der Historie erst 6 Mal.