In der letzten Saison war der Abstiegskampf (alle Bundesliga Wetten) offen bis zum Schluss. Erst am 34. Spieltag wurden der 2. direkte Absteiger (Arminia Bielefeld) und der Relegationsteilnehmer (Hertha BSC) ermittelt. Ähnliche Spannung im Tabellenkeller erwarten die Fans auch für die restliche Spielzeit 2022/23. Anders als mit Greuther Fürth im Vorjahr gibt es dieses Mal nicht den einen als sicher gehandelten Abstiegskandidaten. Gleich 6 Teams bekommen zur Winterpause eine einstellige Abstiegsquote zugewiesen.
Greuther Fürth und Arminia Bielefeld mussten in der vergangenen Saison den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Der Niedergang der beiden Vereine kam wenig überraschend, denn sowohl die Franken als auch die Ostwestfalen wurden bereits im Vorfeld der Spielzeit als heißeste Abstiegskandidaten gehandelt.
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Von Beginn an als chancenlos präsentierten sich die Fürther, die am Ende 15 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer aufwiesen. Lediglich 18 Zähler fuhr die SGF ein – in der langen Bundesliga-Historie waren nur der Wuppertaler SV (1974/75), Tasmania Berlin (1965/66), Hertha BSC (1990/91) und der FC Schalke (2020/21) schlechter. Gibt es auch in dieser Saison ein Team, das der Musik im völlig falschen Takt hinterherläuft?
40 Punkte sind im Abstiegskampf nicht zwingend notwendig
Generell ist jedem Klub zuzutrauen, die Liga zu halten. Seit dem Jahr 2000 wurden dafür durchschnittlich 35 Punkte benötigt. Dass es auch mit weniger geht, zeigte Borussia Mönchengladbach 2008/09, als bereits 31 Zähler für Platz 15 ausreichten. Die so oft zitierte 40-Punkte-Marke war in diesem Jahrtausend nur ein einziges Mal für das rettende Ufer nötig. In der Saison 2002/03 erreichte Bayer Leverkusen mit exakt dieser Zähleranzahl Rang 15.
Gefährdete Aufsteiger und das schwierige 2. Jahr
Der VfL Bochum (Quote 1.60) muss sich große Sorgen um den Liga-Verbleib machen. Zwar gelang dem Ruhrpott-Klub in der letzten Spielzeit sensationell souverän der Klassenerhalt, in dieser Saison wird es aber deutlich schwerer. Diese Einschätzung wurde durch die 7 Niederlagen zum Auftakt bestätigt. Erst am 7. Spieltag erfolgte der erste Punktgewinnt (1:1 gegen Köln). Die Abgänge der Leistungsträger Armel Bella-Kotchap, Maxim Leitsch, Sebastian Polter, Milos Pantovic, Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen sind nur schwer zu kompensieren. Der Zauber von Trainer Thomas Reis war verflogen, weshalb er seinen Hut nehmen musste. Dass Aufsteiger im 2. Bundesliga-Jahr oftmals Probleme bekommen, ist keine Seltenheit. Seit 2000 stiegen 22% der Aufsteiger nach zuvor erfolgreichen Klassenerhalt im 2. Jahr wieder ab. Immerhin hat sich der VfL zur Winterpause in eine hoffnungsvolle Ausgangsposition gebracht. Das rettende Zähler ist nach 15 Spieltagen nur einen Punkt entfernt.
Traditionell gehören die Neulinge zu den am heißesten gehandelten Abstiegskandidaten. Das trifft, trotz des großen Namens, in dieser Saison vor allem auf den FC Schalke (Quote 1.20) . Königsblau geht als Tabellenletzter ins neue Jahr und hat nur 2 Zähler mehr auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt in der desolaten Abstiegsspielzeit 2020/21. In den letzten 22 Jahren mussten 21 Aufsteiger direkt wieder den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten. Bereits in der Spielzeit 1982/83 stieg Königsklau sofort wieder ab. Ob der Kader dieses Mal ausreicht, um die Klasse zu halten? Aktuell heißt die Antwort darauf ganz klar nein! Der Rückstand auf Platz 15 beträgt bereits 5 Punkte.
Auf eine ungemütliche Saison müssen sich auch Hertha BSC (Quote 3.50) und der 1. FC Köln (Quote 7.00) einstellen – das machte bereits die 1. Runde im DFB-Pokal deutlich, in der beide Teams an Underdogs scheiterten. In den letzten 10 Jahren stiegen 7 Bundesliga-Erstrunden-Verlierer am Saisonende ab. Der FC legte zwar einen guten Saisonstart hin, sollte aber aus der Vergangenheit gewarnt sein. Stichwort: Europapokal-Belastung! Bereits in der Saison 2016/17 machten die Rheinländer damit eine böse Erfahrung. Auch damals spielte Köln international, nach Platz 5 im Vorjahr folgte mit Rang 18 allerdings der Absturz in die Zweitklassigkeit. Wie schwer die Doppelbelastung für manche Klubs ist, zeigten in der Vergangenheit auch der SC Freiburg (2001/02) und der 1. FC Nürnberg (2007/08). Trainer Steffen Baumgart hat kurz vor der Winterpause, nach 5 sieglosen Spielen in Folge, den Abstiegskampf ausgerufen: „Wir sind nicht nur dicht herangerückt, sondern drei Punkte vom Relegationsrang weg – das bedeutet Abstiegskampf. Alles andere ist Augenwischerei.“