Im Mutterland des Fußballs wird kräftig an einer Revolution geschmiedet. Anfang September stimmen die Klubs der Premier League darüber ab, ob das Transferfenster künftig vor dem 31. August schließt. Wir finden: Die Bundesliga sollte schnellstens nachziehen – nur dann erzielt diese Maßnahme auf dem Transfermarkt die gewünschte Wirkung!
Gehaltsobergrenze nach amerikanischem Vorbild? Maximal 5 Neuzugänge pro Transferperiode? Irgendwas – so die einheilige Meinung im Fußball – muss passieren, um dem kaum Einhalt zu gebietenden Transfer-Wahnsinn zumindest einzudämmen. Die Engländer wagen einen Anfang. Sprechen sich mindestens 14 von 20 Klubs am 7. September für den Brexit der etwas anderen Art aus, sind Transfers auf der Insel nach dem Saisonstart Geschichte.
Kürzere Fristen gleich mehr Planungssicherheit
Logischerweise befürwortet Jürgen Klopp diesen Vorschlag. In diesem Fall hätte der deutsche Coach des FC Liverpool nämlich keine Baustelle namens Philippe Coutinho an der Backe. Fast täglich tauchen in diesen Tagen neue Meldungen über Fußballer auf, die durch schmutzige Tricks einen Wechsel erzwingen wollen – ein Teil dieser besorgniserregenden Entwicklung!
Genau wie im Fall Dembele benötigt man keine Glaskugel um zu wissen, wie solche Geschichten ausgehen. Am Ende landet das französische Juwel doch da, wo es hin will. Den Großteil der Millionen, die zu Monatsbeginn aus Paris nach Barcelona geflossen waren, wird dann der BVB wiederum auf dem Transfermarkt in Umlauf bringen. Für den Nachfolger des Nachfolgers von Neymar – und beendet ist der Domino-Effekt noch immer nicht am Ende.
Der Verein, der in dieser Kette als letzter Stein übrig bleibt, muss mit den Folgen leben. Nicht immer kann auf Abgang eines Leistungsträgers noch reagieren. Anderen fehlt gar das nötige Kleingeld. Eine Verkürzung des Transferfensters bringt also zumindest mal Planungssicherheit, wenn die neue Saison läuft. Ganz zu schweigen von den Fans, die jeden Tag in Angst leben, das ihr teures Trikot mit dem Namen des Lieblingsspieles bei einem kurzfristigen Wechsel im Müll landet.
Nimmt die Bundesliga den englischen Pass auf?
Umso wichtiger wäre es, wenn die anderen europäischen Top-Ligen dem englischen Beispiel folgen und in dieser Beziehung gemeinsam die Richtung vorgeben. „Es ist Betrug am Fan, wenn er Dauerkarten kauft und plötzlich sind die besten Spieler weg“, sagt Max Eberl gegenüber der Rheinischen Post
In der Bundesliga geht der allgemeine Trend zu frühen Transfers, daher wäre der Manager von Borussia Mönchengladbach bestimmt nicht der Einzige, der sich hierzulande für eine Vorverlegung des berühmten Deadline-Days aussprechen würde.