Bernd Leno hat sich entschieden: Der 26-jährige Torwart von Bayer 04 Leverkusen wechselt zum FC Arsenal London in die Premier League und erhält bei den Gunners einen Vertrag bis Juni 2023. Auch der SSC Neapel aus der Serie A und Europa League-Sieger Atletico Madrid sollen am Schlussmann gewesen sein. Aber Leno wollte wohl von Beginn an unbedingt nach England – diesen Wunsch erfüllt sich der 6-malige deutsche Nationalspieler jetzt.
Dass Leno die Leverkusener nach 6 Jahren verlässt, stand schon länger fest. Spätestens nach Bekanntgabe von Bayer 04, dass Lukas Hradecky von DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt unter Vertrag genommen wird, war klar, dass sich die Wege von Leverkusen und dem langjährigen Stammtorwart trennen werden. Aber ob der Schritt nach London der richtige ist?
Leno verzichtet vorerst auf die Champions League
Sowohl mit Neapel als auch mit Atletico Madrid hätte Bernd Leno in der kommenden Saison Champions League gespielt. Beide Klubs wurden in ihren Ligen Vizemeister. Bei Arsenal muss der 1,90 Meter große Torwart vorerst auf die Königsklasse verzichten. Der 13-fache englische Meister kam in der abgelaufenen Premier League-Saison nicht über den 6. Platz hinaus und qualifizierte sich damit nur für die Europa League.
Die Liga und die Nachfolge von Petr Cech als Anreiz
Dass die Premier League aber für die meisten Fußballer deutlich attraktiver ist, als die Serie A und LaLiga, ist auch klar. Leno wird also langfristig gedacht haben. Sein Traum, in den nächsten Jahren in England zu spielen, war vermutlich größer, als der kurzfristige Drang nach Einsätzen in der Champions League. Erreicht der FC Arsenal in der nächsten Saison eine Top 4-Platzierung und spielt damit 2019/20 in der Königsklasse? Quote 3.00! (alle Premier League-Wetten)
Außerdem nimmt Leno wohl die einmalige Chance wahr, Nachfolger von Arsenals Routinier Petr Cech zu werden. Der Tscheche ist im Mai 36 Jahre alt geworden und könnte in der kommenden Saison als Stammtorwart abgelöst werden. Es ist gut vorstellbar, dass Cech im letzten Jahr seiner Karriere (sein Vertrag läuft 2019 aus) nur noch Ersatztorwart bei den Gunners ist. Im Kader steht zwar mit dem kolumbianischen Nationaltorwart David Ospina ein weiterer Kandidat für die Cech-Nachfolge. Leno wird aber die deutlich größeren Chancen haben, der neue Stammtorhüter beim FC Arsenal zu werden.
Mehrere deutschsprachige Teamkollegen
Ein positiver Nebenaspekt ist auch, dass Bernd Leno bei Arsenal gleich mehrere deutschsprachige Mannschaftskollegen haben wird. Mit den beiden Weltmeistern Shkodran Mustafi und Mesut Özil, dem Ex-Schalker Sead Kolasinac und dem früheren Gladbacher Granit Xhaka stehen gleich 4 Spieler im Kader, die Leno den Einstieg bei den Gunners vereinfachen können. Mit Henrik Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang (beide Borussia Dortmund) gehören 2 weitere ehemalige Bundesligaprofis zur Mannschaft des neuen Cheftrainers Unai Emery.