Der Witz-Elfmeter von Chicharito beim 1:1 gegen den SC Freiburg war die markanteste Szene rund um Bayer 04 Leverkusen in der Hinrunde. Platz 9, negatives Torverhältnis, die „Werkself“ hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher. Schwierigster Fall im Kader: Chicharito.
Die erste Erfolgsmeldung gab es für Bayer 04 Leverkusen im neuen Jahr nach der Ankunft im Winter-Trainingslager in Orlando im US-Bundesstaat Florida. Karim Bellarabi meldete sich nach einer hartnäckigen Adduktorenverletzung, die er sich im September zugezogen hatte, zurück. Der Nationalspieler ging aus den am Donnerstag ausgetragenen Laktattests als schnellster Läufer hervor.
Der wiedergenesene Bellarabi wird Bayers Spiel gut tun
Dass Bellarabi zurück ist, dürfte den Verantwortlichen um Coach Roger Schmidt Hoffnung machen. Denn die Vorrunde der „Werkself“ entsprach nicht eben dem, was man sich beim Champions-League-Teilnehmer vorgestellt hatte. Lediglich in der „Königsklasse“, wo man das Achtelfinale erreichte, war Bayer 04 im Soll. Eine Achterbahnfahrt in der Liga und vor allem das peinliche Pokal-Aus bei SF Lotte (3. Liga) sorgten unterm Bayer-Kreuz für viele Misstöne.
Chicharito: Kein Teamplayer
Auf einen scheint man sich in Leverkusen eingeschossen zu haben: Chicharito. Der Mexikaner, der in den ersten 6 Liga-Spielen 5-mal traf, ist seitdem seit 1.095 Pflichtspielminuten ohne Torerfolg und verschoss 2 Elfer, darunter den Witz-Strafstoß gegen den SC Freiburg (1:1), den SC-Keeper Alexander Schwolow per Fußabwehr klären konnte. Im Team, so berichtet SPORT BILD (aktuelle Ausgabe), gilt der 2015 als Last-Minute-Transfer von Manchester United verpflichtete Mexikaner offenbar schon lange als Problemfall. Egoistisch sei er, heißt es, ohne Bindung zur Mannschaft, isoliert. Zwar liegt für den Stürmer noch kein Angebot vor, aber für eine Ablöse von € 25 Mio. kann Chicharito im Winter gehen. Ebenso vor dem Absprung scheint der Australier Robbie Kruse zu stehen. Er reiste nicht mit ins Trainingslager in die USA, kam 2016 nur im Pokal und in der CL zum Einsatz. Keita Baldé von Lazio Rom, Marktwert € 17 Mio., wäre in der Offensive (nur 23 Hinrunden-Treffer) eine Alternative. Der beidfüßige Senegalese brachte sich mit 5 Toren und 3 Assists in 16 Spielen der Serie A ins Blickfeld. Eine Verpflichtung von Silbermedaillengewinner Davie Selke von RB Leipzig für den Bayer-Sturm scheint hingegen unwahrscheinlich.
Bei Bayer 04 fehlt es an Konstanz
In der Liga waren 2-mal 2 Siege am Stück (5./6. und 9./10. Spieltag) zu wenig, um richtig Fahrt aufzunehmen. Größte Problemzone im Leverkusener Spiel: Die linke Defensivseite, wo Bayer in Wendell scheinbar einen Schwachpunkt hat. Über die von dem Brasilianer bewachte Seite fielen 10 der 17 Flügel-Gegentore. Auch hier hat Leverkusen dringend Handlungsbedarf, ehe es am 22. Januar gegen Hertha BSC geht.