Bei Bayer Leverkusen läuft es einfach nicht. Auch der Trainerwechsel Anfang März – Tayfun Korkut folgte auf Roger Schmidt – bewirkte nicht die erhoffte sportliche Wende. Unter der Regie des 43-jährigen Fußball-Lehrers Korkut holte die Werkself aus 5 Ligaspielen gerade einmal 5 Punkte. Zuletzt gab es ein 0:1 bei Aufsteiger und Champions League-Aspirant RB Leipzig.
Die Folge: Bayer rutschte in der Tabelle weiter nach unten, rangiert mittlerweile auf Platz 12. Anstatt den Rückstand nach oben zu verringern, schmolz der Abstand auf die Abstiegszone in den letzten Wochen immer mehr. Durch die jüngsten 3 Siege in Serie des Tabellenvorletzten FC Ingolstadt trennen Leverkusen und den direkten Abstiegsrang 17 nur noch 6 Zähler. Außerdem hat es das Restprogramm von Bayer 04 in sich!
Bayern, Freiburg und dann Schalke
Am Samstag (ab 18:30 Uhr) geht es im bwin Topspiel gegen den deutschen Rekordmeister und unangefochtenen Spitzenreiter FC Bayern München. Danach gastiert Leverkusen beim SC Freiburg (23. April), der mit zuletzt 2 Siegen hintereinander auf den 6. Rang kletterte und bessere Chancen hat, nächstes Jahr international zu spielen.
Und es wird nicht leichter: Erst empfängt Leverkusen in einem Freitagabendspiel den FC Schalke 04 (28. April). 6 Tage später tritt die Werkself am 32. Spieltag in Ingolstadt an (6. Mai). Wenn Bayer 04 in den kommenden 3 Begegnungen keine Leistungssteigerung zeigt, könnte die Partie beim FCI durchaus unangenehm werden.
Problem: Zu wenige Tore
Ein Manko der Leverkusener ist derzeit die mangelhafte Torausbeute. Mit Ausnahme des 3:3 gegen den SV Werder Bremen gab es in 4 Spielen mit Korkut gerade einmal 3 Tore. Nur noch wenig ist zu sehen vom häufig attraktiven Offensivfußball, den Bayer unter Roger Schmidt zeigte. Schon in 2 Begegnungen blieb die Werkself seit der Schmidt-Entlassung ohne eigenes Tor. Zuvor gab es das in 23 Ligapartien 4 Mal.
Das heißt: Wenn die Rheinländer mit dem Abstieg nichts zu tun haben wollen und sich darüber hinaus die Chance offenhalten möchten, doch noch einmal den Anschluss an die europäischen Plätze zu finden, sollte vor allem im Angriff ein Zahn zugelegt werden. Der Rückstand auf Rang 6 beträgt 6 Zähler.
Zuletzt 2003 so schwach
Dass Leverkusen nach dem 28. Spieltag so wenige Punkte auf dem Konto hat und ernsthaft um den Klassenerhalt zittern muss, war zuletzt in der Saison 2002/2003 der Fall. Bayer 04 rangierte damals vor dem Endspurt mit 30 Zählern auf Abstiegsplatz 16. 2 Spieltage vor Saisonende übernahm Klaus Augenthaler die Leitung. Unter der Regie des Weltmeisters von 1990 holten die Leverkusener 6 von 6 möglichen Zählern, erreichten die magische 40-Punkte-Marke und sicherten sich als 15. den Klassenverbleib.
Ob in dieser Saison die 40 Punkte für den Nicht-Abstieg reichen? Davon ist auszugehen. Um diese zu knacken, benötigt Bayer aus den verbleibenden 6 Partien mindestens 5 Zähler. Auch, wenn sich das erst einmal wenig anhört: Gegen Teams wie Bayern, Freiburg, Schalke, Ingolstadt sowie zum Saisonabschluss Köln und Hertha BSC muss erst einmal gepunktet werden. Alles andere als eine leichte Aufgabe für Tayfun Korkut.