Ba, Farfan & Co.: Wenn Geld allein nicht glücklich macht
Ba, Farfan & Co.: Wenn Geld allein nicht glücklich macht

Ba, Farfan & Co.: Wenn Geld allein nicht glücklich macht

Jefferson Farfan und Demba Ba sind in der Bundesliga bekannte Gesichter. Beide Spieler sorgten jahrelang auf Schalke bzw. in Hoffenheim für Furore. Vor einiger Zeit zog es beide des Geldes wegen ins Ausland. Farfan landete in Abu Dhabi (Al-Jazira), Ba wechselte aus der Premier League nach China (Shanghai Shenhua). Jetzt schnüren beide ihre Schuhe wieder in Europa. Sie sind nicht die einzigen Spieler, die vorzeitig die Geld-Ligen im Osten verließen.

Auf Schalke war Jefferson Farfan in seiner Zeit von 2008 bis 2015 einer der größten Stars im Kader. Der Peruaner gehörte zu den Leistungsträgern von Königsblau – und auch zu den Spitzenverdienern. Doch sein Einkommen war ihm nach 7 Jahren nicht mehr hoch genug, weshalb er im August 2015 nach gescheiterten Vertragsverhandlungen mit S04 bei Al-Jazira in Abu Dhabi anheuerte. Statt sportlichen Wettbewerb und Kräftemessen mit anderen Stars hieß es für Farfan im Alter von 30 Jahren nun: Viel Geld, wenig Aufwand in einer Amateurliga und dauerhaft schönes Wetter.

Bereits 13 Monate später löste Farfan seinen Vertrag im Wüstenstaat auf. Seitdem befand sich der Peruaner auf Vereinssuche. Lokomotive Moskau nahm den ehemaligen Schalker jetzt unter Vertrag. In Russland unterzeichnete er einen Vertrag bis Saisonende. Auf Dauer war das unterklassige Fußball-Niveau in Abu Dhabi wohl doch nicht erfüllend genug.

Zurück an den Bosporus

Einen ähnlichen Werdegang legte auch Demba Ba hin. Der Senegalese stürmte nach seiner Zeit in Hoffenheim (2007-2011) erfolgreich für Newcastle United (2011-2013), den FC Chelsea (2013-2014) und Besiktas Istanbul (2014-2015), bevor er den finanziellen Lockrufen aus China nicht widerstehen konnte. Mit 30 Jahren unterschrieb er einen lukrativen Vertrag bei Shanghai Shenhua.

Aufgrund einer schweren Verletzung kam Ba im Land der aufgehenden Sonne nur auf 37 Einsätze (29 Tore) in 17 Monaten. Am Montag gab Besiktas bekannt, dass der mittlerweile 31-Jährige ab sofort wieder für die Türken spielen wird. Mit Shanghai wurde ein Leihgeschäft vereinbart.

Die Liste der Spieler, die für viel Geld in eine unterklassige Liga nach China, Katar, Dubai oder nach Abu Dhabi wechselten, ist lang. Doch es gibt viele Beispiele, dass die dortigen Lebensgewohnheiten und das fehlende sportliche Niveau nicht durch Geld aufgewogen werden können. Auch diese Spieler zog es schnell zurück nach Europa:

Luca Toni: Der ehemalige Müncher absolvierte 2012 8 Spiele für den al-Nasr Sports Club in Dubai, bevor es ihn zurück nach Italien zog. Dort erlebte er beim AC Florenz und bei Hellas Verona seinen 2. Frühling.

Ashkan Dejagah: Mit Wolfsburg wurde der ehemalige DFB-Juniorenspieler 2009 Deutscher Meister. Über den Umweg FC Fulham zog es ihn 2014 nach Katar zu al-Arabi. Nun ist der Offensivspieler mit 30 Jahren wieder zurück in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg. Ob er wieder an sein altes Niveau anknüpfen kann?

dejagah
Ashkan Dejagah absolvierte bereits 158 Pflichtspiele (20 Tore, 23 Assists) für Wolfsburg.

Michel Bastos: Der Brasilianer war einst ein großer Star bei Olympique Lyon. 2013 überzeugte er in der Rückrunde beim FC Schalke, zog im Anschluss des Geldes wegen ein Engagement in den Vereinten Arabischen Emiraten (al Ain Club) dem Ruhrpott vor. Bereits nach wenigen Monaten wechselte er per Leihgeschäft zurück nach Europa zum AS Rom. Heute kickt er in Brasilien für den FC Sao Paulo.

Alberto Gilardino: Nach Stationen in Italien (u.a. AC Parma, AC Mailand, FC Bologna) heuerte der Stürmer 2014 bei Guangzhou Evergrande in China an. Nur 5 Monate später erfolgte die Leihe zurück in die Serie A. Während seiner 2 Jahre in China ließ er sich 2 Mal verleihen und spielte nur 17 Mal in der chinesischen Liga.

Auch Mike Hanke (GZ Renhe, 12 Spiele), Nicolas Anelka (Shanghai Shenhua, 22 Spiele), Didier Drogba (Shanghai Shenua, 11 Spiele) oder Lucas Barrios (Guangzhou Evergrande, 32 Spiele) wurden – trotz dicker Verträge – in den sogenannten Dollar-Ligen nicht glücklich.

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