Er hat auf der Insel noch keinen Titel gewonnen, aber bei den Verantwortlichen von Manchester City genießt Trainer Pep Guardiola (46) derart großes Vertrauen, dass eine Vertragsverlängerung mit dem charismatischen Spanier nur noch Formsache zu sein scheint. Guardiola soll seinen 2019 auslaufenden Kontrakt bei den Citizens zeitnah verlängern – und in der Premier League eine Ära prägen wie Sir Alex Ferguson beim Stadtrivalen Manchester United.
Nach der Premierensaison 2016/2017 mit Pep Guardiola sprach Manchester Citys Klubchef Kaldoon al-Mubarak noch von „einem enttäuschenden Jahr“. Der mit großen Erwartungen vom FC Bayern München verpflichtete Guardiola hatte mit den Citizens in der Premier League nur den 3. Platz belegt. In der Champions League und im prestigeträchtigen englischen FA Cup war bereits in der Runde der letzten 16 Schluss.
Von diesen Einschätzungen will man bei City nun nichts mehr wissen. „Guardiola erntet in dieser Saison die Früchte seiner Arbeit“, meinte al-Mubarak wohlwollend nach dem 4:1-Erfolg über Tottenham Hotspur. Die Quote für eine Meisterschaft von City in der Premier League ist mit 1.02 eine sichere Bank.
Erst unter Guardiola verkörpert Manchester City in England die totale Überlegenheit
Der Sieg über Tottenham war der 16. Erfolg in der Premier League in Serie für die Sky Blues. Manchester City brachte mit diesem Ergebnis 11 Punkte zwischen sich und den Stadtrivalen United. Dort hatte einst ein gewisser Sir Alex Ferguson (75) mit den Red Devils 13 Meistertitel eingefahren. Der Schotte hatte mit Manchester United eine beispiellose Ära im englischen Fußball geprägt. Zu diesen Erfolgen kamen 2 Triumphe in der Champions League und 5 englische Pokalsiege.
Neuer Vertrag – und wohl mehr Kohle für den Pep
Geht es nach dem Wunsch der City-Verantwortlichen, so sollen die Titel künftig ins Etihad Stadium wandern. Man plant langfristig mit Guardiola, dessen Vertrag in Manchester noch bis 30. Juni 2019 läuft. Mit der vorzeitigen Verlängerung geht wohl auch eine deutliche Erhöhung der ohnehin üppigen Bezüge für den Pep einher. Medienberichten zufolge kassiert der Spanier in Manchester ein Jahressalär von fast 15 Mio. €.
„Wir gehen davon aus, dass Guardiola länger bei uns bleibt, als er in Barcelona tätig war“, wird al-Mubarak vom britischen Massenblatt The Sun zitiert, „wir wollen mit ihm bei Manchester City eine Dynastie aufbauen.“
Das scheint schon jetzt gelungen. Die Guardiola-Elf gewann in der Premier League 17 von 18 Spielen. In der Champions League war Manchester City bereits nach 4 Spielen für das Achtelfinale qualifiziert. Gegen den FC Basel geht man im Februar beinahe selbstredend als Favorit in die K.o-Runde. „In dieser City-Mannschaft wäre für mich kein Platz gewesen“, kokettiert der frühere Weltklasse-Defensivspieler Guardiola, der mit dem FC Barcelona u. a. 6-mal spanischer Meister und 2-mal Europapokalsieger war. Guardiola weiter: „Was wir hier erleben, ist außergewöhnlich.“
Pep und die Bayern: Erfolgreich, aber irgendwie distanziert
Eine Ära zu prägen, das war Pep Guardiola trotz aller Erfolge in seiner Zeit beim FC Bayern München zwischen 2013 und 2016 nicht gelungen. 3 Meistertitel in Folge, die totale Dominanz in der Bundesliga und 2 Siege im DFB-Pokal konnten den Charismatiker nicht zu einer Weiterführung seiner Arbeit in München bewegen. Pep und die Bayern, das war zwar erfolgreich, aber immer auch von einer gewissen Distanz geprägt.