Jahn Regensburg: Herrlich und seine Comebacker
Jahn Regensburg: Herrlich und seine Comebacker

Jahn Regensburg: Herrlich und seine Comebacker

Ex-Bundesligaprofi Heiko Herrlich hat den SSV Jahn Regensburg in der 3. Liga etabliert und darf sogar von höheren Weihen träumen. Die Spiele der Regensburger besitzen dank der Nehmer-Qualitäten der Herrlich-Elf einen hohen Unterhaltungswert. Und es gibt noch mehr Besonderheiten…

Engagiert und lautstark an der Seitenlinie – so kennen die Fans des SSV Jahn Regensburg ihren Coach Heiko Herrlich. Der Champions League-Sieger von 1997 hat den Jahn 2016 nach nur wenigen Monaten im Amt in die 3. Liga geführt – und in der Oberpfalz für ein ganz neues Fußballgefühl gesorgt.

Ähnlich wie bei den Würzburger Kickers, die von der Regionalliga in die 2. Liga durchmarschierten, darf nun auch in Regensburg vom Comeback in der zweithöchsten deutschen Fußballliga geträumt werden. Dort spielte Regensburg zuletzt in der Saison 2012/2013.

Herrlich: „Haben nicht vergessen, wo wir herkommen“

Genau diese gestiegene Erwartungshaltung rund um sein Team lässt Heiko Herrlich immer wieder mahnen: „In der 3. Liga geht es brutal eng zu. Wer nur einen Tick nachlässt, wird in der Tabelle knallhart nach unten durchgereicht.“ Herrlich will sich von der beeindruckenden Serie mit 8 Spielen ohne Niederlage, darunter 3 Siege in Folge, nicht blenden lassen. „Wir haben nicht vergessen, wo wir herkommen und werden nicht von unserem Ziel abrücken“, sagt der 5-fache deutsche Nationalspieler. Und diese Zielsetzung heißt in Regensburg „Liga-Erhalt“ bzw. 45 Punkte. Von dieser Marke ist man nach dem 2:0-Erfolg gegen SF Lotte am 25. Spieltag nur noch 6 Zähler entfernt und hat Rang 3 und damit den Relegationsplatz verteidigt.

Doch es gibt noch mehr Fakten, die den Fans in der malerischen Stadt an der Donau Hoffnung machen. 4 Besonderheiten fallen beim Blick auf die Saisonleistung der Regensburger auf.

Keine Jahn-Tore in der Anfangsphase!

Bei ihren Toren lassen es die Regensburger gemütlich angehen. Sie erzielten keinen einzigen Saisontreffer in den ersten 23 Spielminuten und 26 von 39 Toren markierten sie erst nach der Pause – auch gegen Lotte brach Mittelfeldspieler Andreas Geipl nach fast einer Stunde per Foulelfmeter (59.) den Bann.

72 Tore fielen in 25 Spielen mit Beteiligung des SSV Jahn, das ist Liga-Höchstwert. Regensburg stellt mit 39 erzielten Treffern zusammen mit dem Chemnitzer FC die torgefährlichste Offensive der 3. Liga. Neuzugang Marco Grüttner von der Reserve des VfB Stuttgart erzielte dabei in 24 Partien 9 Tore, Außenstürmer Jann George traf 8-mal.

Offensivstärke, Nehmerqualitäten – und der wundersame 24. Spieltag…

Ebenfalls augenfällig sind die Nehmer-Qualitäten der Herrlich-Elf. Erwies sich der Coach bei seiner erfolgreich überstandenen Tumor-Erkrankung 2000/2001, damals noch in Diensten von Borussia Dortmund, als Nehmer, so hat er diese Kämpfermentalität irgendwie auch an seine Spieler vermittelt. 7 Mal punkteten die Oberpfälzer in dieser Saison bereits nach einem 0:1-Rückstand, sind damit die Aufholspezialisten der Liga schlechthin.

Die Folge: 2017 ist Jahn Regensburg noch ungeschlagen, mit dem 2:1 beim VfR Aalen und dank der Patzer der Konkurrenz machte man am 24. Spieltag einen gewaltigen Satz in der Tabelle – von Rang 9 auf 3.

Ein beachtlicher Sprung, liegt Regensburg mit einem Gesamt-Kaderwert von € 5,25 Mio. nur im unteren Drittel der 3. Liga.

Der Star ist der Trainer: Heiko Herrlich bei Jahn Regensburg.
Der Star ist der Trainer: Heiko Herrlich bei Jahn Regensburg.

 

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