Noch in der vergangenen Woche wurde in den deutschen Medien über den Höhenflug von Norwich City mit seinem deutschen Trainer Daniel Farke berichtet. Schon da standen die „Canaries“ an der Spitze der Liga. Jetzt ließ das Team mit seinen insgesamt 9 deutschstämmigen Kickern im Kader einen souveränen 4:1-Auswärtssieg bei Premier League-Absteiger Swansea City folgen. Parallelen zu Huddersfield Town und David Wagner sind unverkennbar.
Deutsches Erfolgsrezept
Wie der Deutsch-Amerikaner startet auch Farke im 2. Jahr seines Engagements im Unterhaus auf der Insel (alle Wetten zur Championship) richtig durch. Standen im Aufstiegskader von Huddersfield vor eineinhalb Jahren 6 Akteure mit deutschen Wurzeln, setzt der 42-Jährige derzeit auf derer 9. Die ehemaligen Dortmunder Moritz Leitner, Felix Passlack und Marco Stiepermann sind die Bekanntesten. Apropos Dortmund: Wie David Wagner auch, coachte Daniel Farke ebenfalls die Reserve des BVB, um im Anschluss auf der Insel anzuheuern.
Auf Wagner folgt Farke
Farke, der es als Stürmer nur bis in die Regional- und Oberligen geschafft hat, schloss im Jahr 2014 die 10-monatige Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef ab. Gleichzeitig betreute er den SV Lippstadt in der Regionalliga West. Vielleicht auch wegen der Doppelbelastung ihres Trainers stiegen die Westfalen in derselben Saison in die Oberliga ab. Das tat der Entwicklung des Übungsleiters keinen Abbruch. Im November 2015 trat er bei den „Amas“ von Borussia Dortmund ausgerechnet die Nachfolge von David Wagner an, blieb während seiner Zeit beim BVB gar mal 22 Partien unbesiegt und machte sich mit 1,95 Punkten im Schnitt einen Namen, der irgendwann und irgendwie den Weg in die Notizbücher von Norwich City fand.
Es ist meine absolute Grundüberzeugung, dass du nur dann langfristig erfolgreich sein kannst, wenn du eine klare Philosophie verfolgst und du konsequent danach arbeitest. Das ist unser Schlüssel – und das wird registriert“, sagte Farke kürzlich gegenüber dem „Kicker“.
Eine Sache unterscheidet ihn dann doch von seinem „Vorbild im Geiste“ David Wagner. Im Gegensatz zum Klopp-Kumpel bevorzugt er den Ballbesitzfußball und nicht das schnelle Umschalten und aggressive Pressen. Macht er so weiter, gibt es allerdings im Sommer 2019 wieder eine Parallele mehr. Er dürfte sich dann nach Felix Magath, Jürgen Klopp und eben David Wagner ebenfalls Trainer in der besten Liga der Welt nennen.