Absturz: Geht Eintracht Braunschweig den „Frankfurter Weg“?
Absturz: Geht Eintracht Braunschweig den „Frankfurter Weg“?

Absturz: Geht Eintracht Braunschweig den „Frankfurter Weg“?

Von der 2. Liga direkt in die Regionalliga durchgereicht. Dieses Schicksal teilen im deutschen Profifußball in den letzten Jahren einige namhafte Vereine. Der letzte Klub, der vom „Unterhaus“ über die Station 3. Liga ins Amateurlager gehen musste, war der FSV Frankfurt. Ein ähnliches Horror-Szenario droht nun Eintracht Braunschweig.

Der 29. Mai 2017 leitete ungewollt den Absturz von Eintracht Braunschweig ein. Der 3. der 2. Bundesliga hatte im Niedersachsen-Duell gegen den VfL Wolfsburg (0:1) die Relegation zur Bundesliga verloren.

Eintracht Braunschweigs Horror-Bilanz

Für die Löwen war es der Beginn einer langen Talfahrt. Diese fand ihren (vorläufigen) Tiefpunkt auf dem letzten Tabellenplatz der 3. Liga. Es sind Zahlen des Grauens für die treuen Braunschweiger Fans. Seit der Niederlage im Relegations-Rückspiel gegen die Wölfe gewann die Eintracht lediglich 9 Spiele. Darunter nur ein einziges in der 3. Liga. (Alle Wetten zur 3. Liga). Mit 23 Gegentreffern aus 11 Spielen stellen die Niedersachsen die mit Abstand schwächste Defensive in der 3. deutschen Profiliga. 3 Punkte (!) aus den letzten 7 Spielen in Liga 2 führten in der vergangenen Saison zum Abstieg aus dem Fußball-Unterhaus. Mit dem Sturz in Liga 3 endete auch die 10-jährige Amtszeit von Trainerlegende Torsten Lieberknecht. Der 45-jährige Pfälzer, jetzt beim MSV Duisburg tätig, hatte den BTSV 2013 noch in die Bundesliga geführt.

Drastische Etat-Kürzung beschleunigte Braunschweigs Fall

Sein Nachfolger Henrik Pedersen (40) musste seit August ohne Sportdirektor Marc Arnold (48) auskommen. Der ehemalige Profi von Borussia Dortmund stand neben Lieberknecht für die Renaissance beim Deutschen Meister von 1967. Die radikale Einkürzung des mit 42 Mio. € höchsten Zweitliga-Etats von 2017/2018 auf 17 Mio. € war zu viel für Arnold. Und wohl auch für den Klub.

Nun übernimmt André Schubert (47) den Traditionsverein. Schafft es der neue Coach nicht, der stark verjüngten Mannschaft neues Selbstvertrauen zu geben und die Abwehr zu stärken, droht Braunschweig der „Frankfurter Weg“. Anders als der kommende Liga-Gegner 1860 München, der 2017 von der Zweitliga-Relegation direkt in die Regionalliga ging, stieg der FSV Frankfurt 2017 – nach der Insolvenz seiner Fußball GmbH – in die Amateurliga ab.

3. Liga: Auch FSV Frankfurt und Alemannia Aachen wurden durchgereicht

Die Bilanz des FSV im Abstiegsjahr war mit damals 16 Punkten nach 11 Spielen zum gleichen Saison-Zeitpunkt allerdings wesentlich besser als die aktuelle der Braunschweiger. Die Bornheimer spielen seitdem gegen altbekannte Südwest-Rivalen wie Kickers Offenbach, FK Pirmasens oder Wormatia Worms. Alemannia Aachen erwischte es 2013. Der Pokalfinalist von 2004 musste vor 5 Jahren als abgeschlagener Tabellenletzter mit 14 Zählern Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze in die Regionalliga absteigen.

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