Beim FSV Mainz 05 brennt es lichterloh. 6 Spieltage vor Saisonende kämpft der Klub ums Überleben in der Bundesliga. Das Momentun spricht klar gegen die Rheinhessen. Es droht der erste Abstieg seit 2009. Dabei qualifizierte sich der Verein im letzten Jahr noch für die Europa League.
Muss Mainz direkt im ersten Jahr nach dem Abgang von Manager Christian Heidel, der den Klub in 24 Jahren zu einem etablierten Bundesligisten formte, den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten? Momentan spricht viel dafür.
Negativ-Lauf
29 Punkte hat der FSV auf dem Konto. In den letzten 5 Partien ist kein einziger Zähler hinzugekommen. Zuletzt setze es Pleiten in Serie, unter anderem ganz bittere gegen Konkurrenten wie Darmstadt (1:2) und Ingolstadt (1:2). In der Rückrunde gab es nur 2 Siege. Lediglich Schlusslicht Darmstadt holte 2017 weniger Punkte als Mainz. Von allen Abstiegskandidaten – den SVD mal ausgenommen – weisen die Rheinhessen die schlechteste Form auf. Das Selbstvertrauen der Mannschaft ist im Keller.
Schweres Restprogramm
6 Spiele hat der FSV noch Zeit, um das Ruder herumzureißen. Leicht wird das bei den kommenden Aufgaben definitiv nicht. Mit Hertha, Bayern und Köln warten 3 Teams aus den aktuellen Top 6. Dazu kommen mit Mönchengladbach, Hamburg und Frankfurt Mannschaften, die ebenfalls noch um ihre Saisonziele (Europa League, Klassenerhalt) kämpfen müssen. In der Hinrunde holte Mainz aus diesen Duellen nur 4 Punkte. So wie die Teams aktuell im Tabellenkeller punkten, würde diese Ausbeute nicht zum Klassenerhalt reichen.
Unruhe auf den Führungspositionen
In den Medien wird seit einigen Tagen heftig um die Zukunft von Martin Schmidt spekuliert. Tauscht Mainz in der heißen Saisonphase nochmal den Trainer aus? Die Ergebnis-Krise im Jahr 2017 und die sportliche Talfahrt in dieser Saison wären Gründe für die Trennung, schließlich qualifizierte sich der FSV im Vorjahr noch für den Europapokal. Sportchef Rouven Schröder gab dem Coach nach der Pleite in Freiburg (0:1) allerdings eine Job-Garantie:
„Martin Schmidt bleibt unser Trainer. Wir haben jetzt noch 6 Spiele. Wir werden das bis zum Ende mit ihm durchziehen. Wir drehen die Mechanismen um. Jetzt geht es nur vorwärts.“
Unruhe gab es seit Monaten um Präsident Harald Strutz. Der 66-jährige Funktionär wird im Sommer nicht mehr für das Amt kandidieren. Damit endet eine Ära, denn Strutz war seit 29 Jahren eines der prägenden Gesichter des Vereins. Reibungslos geht die Amtszeit nicht zu Ende. Aufwandsentschädigungen und Beträge für juristische Beratungen, die der Klub an den Präsident auszahlte, sorgten zuletzt für viel Wirbel.
Die sportliche Situation war aufgrund dieser Geschichte lange Zeit nur eine Nebensache in Mainz und jetzt droht am Saisonende der Super-Gau.