Das Jahr 2017 wird nachhaltig in die (sportliche) Geschichte von Red Bull eingehen. Nach dem Aufstieg etabliert sich RB Leipzig noch schneller als gedacht in der deutschen Bundesliga und stürmte auf Anhieb in die Champions League. In Österreich bleibt RB Salzburg unantastbar. Zum 4. Mal hintereinander schnappte sich der Brauseklub das Double aus Meisterschaft und Pokal – die Rekorde purzeln!
Wir präsentieren Zahlen, die die pure Dominanz in Österreich ausdrücken: Ein Schnitt von 2,26 Punkten pro Spiel und 18 Zähler Vorsprung auf die Konkurrenz! Nach dem 2:1 im ÖFB-Cup-Finale gegen Rapid Wien am Donnerstag sind die Salzburger nun mehr 24 Pokalspiele unbesiegt. Nimmt man noch den Triumph der U 19 in der UEFA Youth League Ende April dazu, feiert die Mozartstadt ein Triple light.
RB-Dominanz nur mit Rekorden zu stoppen
Trotzdem muss mit Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre in unserem Nachbarland festgestellt werden: RB Salzburg gewinnt nur leicht, oder deshalb an Stärke, weil die Konkurrenz so schwächelt. In der zurückliegenden Saison hatte der Meister nach 18 Spieltagen bereits 4 Niederlagen auf dem Konto. Zu diesem Zeitpunkt lag das Team von Trainer Oscar Garcia nur auf Rang 3.
Doch weder Sturm Graz noch das Überraschungsteam aus Altach wussten, diese Ausgangslage zu nutzen. Von den Wiener Klubs ganz zu schweigen. Wer sich noch immer über den rapiden Absturz des Rekordmeisters in diesem Jahr wundert, wirft mal einen Blick auf unsere Infografik. Am Ende jubelte also wieder Salzburg – dank einer 2. Saisonhälfte mit unglaublichen 47 Punkten!
Was ist nötig, um diese Dominanz mittelfristig zu durchbrechen? Ein Jahr wie Austria Wien. Vor 4 Jahren holte der letzte Nicht-RB-Meister noch nie dagewesene 82 Zähler und damit noch einen mehr als Salzburg in dieser Saison. Es braucht einen Coach wie damals Peter Stöger, der sich nicht schon vor der Saison mit einem Durchmarsch der Bullen abfindet – dafür vielleicht auch mal unkonventionelle Wege geht.
Es warten Abgänge und die ewige Stolperfalle

Für RB Salzburg selbst sind die zahlreichen Bestmarken nur halb so viel Wert, wenn sich im Sommer ein kurioses Schauspiel wiederholt. Seit Jahren gehen zunächst Führungsspieler (Kevin Kampl, Sadio Mané oder zuletzt Jonatan Soriano) von Bord. Manchmal als Verstärkung für den Schwesternklub in Leipzig. Diese fragwürdige Tradition setzt wohl Konrad Laimer fort, der in Österreich zum Spieler der Saison gewählt wurde.
Anschließend erweisen sich die letzten Meter auf dem Marathon in Richtung Champions League als unüberwindbar. Im Juli/August startet der Serienmeister den mittlerweile 10. Anlauf, damit der unerfüllte Traum von RB-Chef Dietrich Mateschitz endlich Realität wird. Im Vorjahr scheiterte die Garcia-Elf an Dinamo Zagreb (1:1/1:2 nach Verlängerung). Vor allem aber wirkt die Schmach gegen den luxemburgischen Fußball-Zwerg F91 Düdelingen im Jahr 2012 noch immer nach.