5 Trainer in 14 Monaten: Das ist der HSV der 3. Liga!
5 Trainer in 14 Monaten: Das ist der HSV der 3. Liga!

5 Trainer in 14 Monaten: Das ist der HSV der 3. Liga!

Wer als leidgeprüfter HSV-Fan denkt, die ganze Palette an kurzen und kuriosen Trainerentlassungen erlebt zu haben – hier kommen die Sportfreunde Lotte! Der Klub aus der von bwin gesponserten 3. Liga hat sich offenbar in den Kopf gesetzt, dem inzwischen abgestiegenen Bundesliga-Dino Konkurrenz zu machen. Ein Fehlstart mit 4 Niederlagen in 5 Spielen inklusive Spielerboykott kostete Matthias Mauksch den Job.

Der ein oder andere User dürfte sich wohl etwas verdutzt die Augen reiben. Reden wir hier wirklich vom gleichen Klub, der noch 2016 zwei Bundesligisten (Werder Bremen, Bayer 04 Leverkusen) aus dem DFB-Pokal gekegelt hatte und sich überregional als „Schreck vom Autobahnkreuz“ feiern ließ? Ja! Mit dem Abgang von Aufstiegscoach Ismail Atalan in Richtung VfL Bochum kurz vor dem Saisonstart 2017/18 nahm das Unheil in der 14.000 Einwohner-Gemeinde im Großraum Osnabrück seinen Lauf.

Wie viel Macht haben die Spieler in Lotte?

Kaum da und schon wieder weg: Trainer Matthias Mauksch

In den folgenden 14 Monaten gingen hier 4 weitere Trainer über den Jordan oder – im sprachlichen Bild zu bleiben – über das Autobahnkreuz: Oscar Corrochano, Marc Fascher, Andreas Golombek und eben der Ex-Dresdner Mauksch! Golombek hielt sich noch am längsten auf dem heißen Stuhl. In der Zeit von Oktober 2017 bis Juli 2018 hatte der 50-Jährige im Schnitt 1,12 Punkte pro Spiel geholt.

Zusammengezählt kommen Marc Fascher (Juli 2017 – Oktober 2017) und Matthias Mauksch dagegen gerade einmal auf knapp 150 Tage Amtszeit. Letzterer stolperte auch über interne Reibungen. Mauksch suspendierte 4 Spieler (Tim Wendel, Alexander Langlitz, Maximilian Oesterhelweg und Nico Neidhart), woraufhin der Großteil des Teams eine Revolte gegen den Coach anzettelte und nur 5 Spieler und ein Torwart zum Training erschienen.

Der 13 Tage-Coach: Nur Corrochano toppt Mauksch

„Wir unterstützen diese Maßnahme und werden dem Trainer den Rücken stärken“, sagte Vereinsboss Manfred Wilke nur um einen Tag später zur 180 Grad-Drehung anzusetzen. Das Kapitel Matthias Mauksch, es bleibt als ein Unrühmliches in Erinnerung. Wenngleich die Trennung sportlich nachvollziehbar ist, zeichnet man von den Sportfreunden Lotte derzeit eher das Bild eines Trainer verschlingenden Chaosklubs.

Als Maukschs Vor-Vor-Vorgänger Oscar Corrochano zu seinem Einstand einen Grillabend organisiert hatte, blieb die Mannschaft diesem geschlossen fern. Kurzerhand warf der Deutsch-Spanier nach nur 13 Tagen selbst die Brocken hin. Wo andere Drittliga-Trainer in Aalen oder Großaspach (alle 3. Liga-Wetten) ein ruhigen Arbeitsumfeld profitieren, kann am Autobahnkreuz von einer Trainer-Wohlfühloase keine Rede sein

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