2. Liga: VfB Stuttgart – Die Wende dank Matarazzo?
2. Liga: VfB Stuttgart – Die Wende dank Matarazzo?

2. Liga: VfB Stuttgart – Die Wende dank Matarazzo?

1:0 (0:0) beim VfL Bochum im Montagsspiel der 2. Liga und jetzt 6 Punkte vor Rang 4 – Dem VfB Stuttgart ist mit Coach Pellegrino Matarazzo zum Abschluss des 22. Spieltags im „Unterhaus“ ein echter Big Point gelungen. War das schon die Wende für die Schwaben im Aufstiegskampf?

Eine Szene stand am Montagabend beinahe symbolisch für die Wende beim VfB Stuttgart. In der 65. Minute holte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo (42) Sturm-Veteran Mario Gomez (34) vom Platz. Er brachte Hamadi Al Ghaddioui (29) – und der Neuzugang vom SSV Jahn Regensburg erlöste die Gäste in der 80. Minute mit dem 1:0-Siegtreffer im Vonovia Ruhrstadion.

Matarazzo wechselte in Bochum den Sieg ein

In dem Stadion, in dem sich der VfB Stuttgart mit Mario Gomez, einem epischen 3:2-Erfolg am 33. Spieltag und dank Schützenhilfe von Borussia Dortmund gegen den FC Schalke 04 (2:0) an die Tabellenspitze geschossen hatte – die Schwaben wurden eine Woche später zum 3. Mal Meister in der Bundesliga – könnte nun eine neue Ära eingeleitet werden. Unter dem gebürtigen US-Amerikaner Materazzo scheint sich beim VfB Stuttgart eine Wende zum Guten abzuzeichnen.

Mit Matarazzo-Vorgänger Walter trat der VfB auf der Stelle

Moment, das hat man bei Materazzos Vorgänger Tim Walter („Mein Gott, Walter!“) auch geglaubt! Nach einem 2:1-Hinspielsieg gegen den VfL Bochum und 3 weiteren Siegen in Folge, in Regensburg (3:2), gegen Fürth (2:0) und bei Arminia Bielefeld (1:0) sehen die Dinge ähnlich gut aus wie nun in der Rückserie. Danach aber stagnierte der Bundesliga-Absteiger über Wochen und verlor 5 der folgenden 7 Zweitliga-Spiele. Vor allem beim 2:6 beim Hamburger SV wurden die Schwächen der Stuttgarter gnadenlos offengelegt. Dem VfB fehlte es an defensiver Stabilität. Das hat sich bis zur Winterpause und zur Trennung von Walter nicht geändert.

Mehr Stabilität mit Pellegrino Matarazzo

Pellegrino Matarazzo hat gerade hier den Hebel angesetzt. „Wir spielen hinten mannorientiert, stehen näher am Gegenspieler, meist in Überzahl, um uns gegenseitig helfen zu können“, erklärte VfB-Torhüter Gregor Kobel vor dem Spiel am Montag im Kicker-Sportmagazin die neue Absicherung „Wir versuchen, die zweiten Bälle zu gewinnen, sind energischer in den Zweikämpfen und bedacht, nicht mehr so in Konter zu laufen“, so der Schweizer weiter.

Der VfB Stuttgart ist unter Matarazzo noch ohne Niederlage

Die Zahlen zeigen: Mit Matarazzo befindet sich der VfB klar im Aufwind. In allen 4 Spielen unter der Regie des früheren Assistenztrainers von 1899 Hoffenheim blieb man ungeschlagen. (Alle Wetten zur 2. Liga)

„Wir haben noch Luft nach oben“, sagt der neue VfB-Coach, „aber wir haben zuletzt wenig zugelassen. Nicht nur die Abwehr, sondern die komplette Mannschaft ist bereit, nach Ballverlust umzuschalten. Jeder versteht seine Aufgabe, wenn wir den Ball verlieren.“ In Bochum präsentierten sich die Gäste aus dem „Ländle“ defensiv nicht ganz so stark. Sie ließen 12 Torschüsse des VfL zu, der zum 2. Mal in Folge (nach dem 1:3 gegen den HSV) im Duell mit einem Spitzenteam zu Hause die Segel streichen musste. 18 eigene Torschüsse benötigten die Stuttgarter, um zu treffen. Das belegt die von Matarazzo im Vorfeld der Partie angesprochene „fehlende Zielstrebigkeit im letzten Drittel.“ Bestes Beispiel war dabei Mario Gomez, der in 65 Minuten nur 2 Torschüsse und 21 Ball-Aktionen hatte.

VfB Stuttgart beendet die Auswärts-Misere

Es war der erste Auswärtssieg für den VfB Stuttgart nach 6 Spielen bzw. nach 143 Tagen. Ein „dreckiger“ Sieg, aber so spielt ein Aufstiegs-Anwärter. Die Erleichterung darüber war fast greifbar. Defensivspieler Atakan Karazor (23) dazu: „Der lang ersehnte Auswärtssieg. Natürlich freut man sich darüber. Ich bin ganz ehrlich: Da ist mir auch egal, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben.“

Stuttgarts neuer Trainer Pellegrino Matarazzo vor dem Auswärtsspiel beim VfL Bochum.

 

X