Fußball-Deutschland ist durch die Corona-Krise zum Stillstand gekommen. Was aber macht der Hamburger SV? Dort nutzt man die trügerische Ruhe, irgendwo zwischen Existenzangst, Improvisation und scheinbar endlosem Warten, um eine handfeste Vorstandskrise zu inszenieren. Die Folge: Vorstandsboss Bernd Hoffmann muss nach 2011 zum 2. Mal seinen Posten räumen.
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Bernd Hoffmann (57) gab sich am Ende als fairer Verlierer. „Ich hätte den HSV sehr gerne durch diese Krise geführt, muss aber akzeptieren, dass der Aufsichtsrat sich für einen anderen Weg entschieden hat“, ließ er am Samstag über die Klub-Webseite wissen, „es war mir eine Ehre, dem HSV zu dienen.“
Auch in der Corona-Krise kann der HSV das Chaos-Image nicht ablegen
Es war vor allem aber auch der Schlusspunkt einer seit langem schwelenden Führungskrise beim Hamburger SV. Mit dem ihm scheinbar eigenen, untrüglichen Gespür für das falsche Timing hat der norddeutsche Traditionsklub mitten in der Corona-Krise Fakten geschaffen. Anders gesagt: Das Chaos-Image des Hamburger SV scheint derzeit eine der wenigen Konstanten im deutschen Fußball zu sein…
Saison-Abbruch würde den HSV hart treffen
Während in der Bundesliga die Existenzangst umgeht – auch den Hamburger SV würde ein Saisonabbruch 20 Mio. € kosten – trägt man auf dem HSV-Campus am Samstag einen Machtkampf aus wie in besten Zeiten. Ein Fest für den Boulevard. Vom „Showdown im Volkspark“ schreibt die Zeitung Hamburger Morgenpost über das Treffen am Samstagmittag.
Hoffmanns 2. Demission ist nur logisch
An dessen Ende steht die Entscheidung, sich nach 2011 abermals von Hoffmann zu trennen. Das ist konsequent. Auch, wenn sie in dieser größten Krise des deutschen Fußballs unter die Rubrik „Man hat ja sonst nichts zu tun“ zu fallen scheint. Los ging der HSV-Krach am vergangenen Mittwoch. Da hatte das Kontrollgremium der HSV-Fußball AG, vertreten durch Max-Arnold Köttgen, dessen Stellvertreter Andreas Peters und Präsident Marcell Jansen, die 3 Vorstandsmitglieder „zu Einzelgesprächen“ ins Volksparkstadion geladen. Die weiteren Anwesenden, Sport-Vorstand Jonas Boldt und Finanzvorstand Frank Wettstein machten in dieser Sitzung unmissverständlich klar, dass sie eine weitere Zusammenarbeit mit Hoffmann ablehnten. Ihr Vorwurf an den gebürtigen Leverkusener: Kompetenzüberschreitung und Alleingänge.
Hoffmann beim HSV, das waren Glanz und Elend
Das Votum am Samstag fiel klar gegen Hoffmann aus, der erst im Februar 2018 zurückgekehrt war. Seine erste Amtshandlung damals – und das verwundert wenig – war die Trennung von dem damaligen Vorstandschef Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Jens Todt. In Hoffmanns erste Amtszeit (2003 – 2011) fielen die letzten großen Erfolge des Vereins wie die CL-Teilnahme 2006 und das 2-malige Erreichen des Europa-League-Halbfinales. Doch unumstritten war der unnahbar wirkende Sportfunktionär im Klub nie. Nun scheint das Kapitel Hoffmann, der u. a. Stars wie Rafael van der Vaart, Vincent Kompany, oder Ruud van Nistelrooy nach Hamburg holte, aber auch den historischen, ersten Abstieg aus der Bundesliga (2018) zu verantworten hatte, beim HSV endgültig beendet.
Jansen mahnt: „Bitte keine Energieverluste in der Krise“
„Wir können uns in dieser schwersten Krisenzeit des gesamten Profifußballs keine Energieverluste und belasteten Vertrauensverhältnisse leisten. Der volle Fokus muss auf die HSV-Interessen gerichtet sein“, schwor Vereinspräsident Marcell Jansen (34) den Klub auf die neue Situation ein. Der Ex-Profi hatte sich zuletzt ebenfalls von Hoffmann abgewendet. Dass der leck geschlagene Traditionsklub ohne Hoffmann nun auf dem richtigen Weg ist, glauben zumindest die Fans. Laut der „Kicker-Frage der Woche“ sind (Stand: Montag) mehr als 67 Prozent der Umfrage-Teilnehmer der Meinung, dass es in Hamburg besser wird. Ein frommer Wunsch.
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