Wie bekommt eigentlich dem TSV 1860 München der Zug über die Dörfer des Umlands? Eine Frage, die sich mit Sicherheit so mancher Fußballfan stellt, der unterhalb der 3. Liga nicht mehr wirklich sachkundig ist. Wir wissen, wie es nach dem Absturz aus der 2. Bundesliga sportlich um 1860 bestellt ist.
Seit Sommer startet der nie zur Ruhe kommende Traditionsklub nur noch in der Regionalliga Bayern. Die Gegner heißen Unterföhrig, Garching und Pipinsried. Münchner Speckgürtel statt Fleischtopf Bundesliga. Nach gut einem Drittel der Saison steht jedoch fest, wohin die Reise der Sechzger geht – nach oben!
Festung Grünwalder Straße
Am Samstagmittag war das ehrwürdige Stadion zum 6. Mal in dieser Saison ausverkauft. Seit die „Sechzger“ wieder an der Grünwalder Straße spielen, hat sich das Rund mitten in der Stadt wieder zu einer Festung entwickelt. Gute 12.000 Zuschauer peitschen den gebeutelten TSV wieder nach vorne. So war es auch am Samstag im richtungsweisenden Spitzenspiel gegen Schweinfurt 05. 3:1 hieß es am Ende etwas glücklich für die Landeshauptstädter. Doch über das Wie zerbricht sich nur noch der Gegner am nächsten Tag den Kopf. Fakt ist: Nach 13. Spieltagen grüßen die Blauen mit 8 Punkten Vorsprung von der Spitze. Die meisten Tore geschossen (33), die wenigsten kassiert (8).
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Um zur Anfangsfrage zurückzukehren: Den Dörfern bekommt das Gastspiel der Münchner ganz gut. Zwar ist oft für den zahlreich erscheinenden Anhang des TSV eine Menge zu organisieren, doch es bleibt ein Event mit mehreren Tausend Zuschauern und eine hübsche Einnahme. Ob in Memmingen oder Schalding, immer waren mindestens 2.500 Fans dabei. Lediglich beim TSV Buchbach (0:1) und in Seligenporten (0:0) wurde den Löwen punktemäßig die Mähne lang gezogen. Spätestens seit dem weiß jeder Kicker der Blauen, was ihn auf den Sportanlagen in Bayern erwartet.
Hauptdarsteller Mölders
Einer der Protagonisten ist Torjäger Sascha Mölders. Nach dem Abstieg sieht er die Sache total pragmatisch: „Ich bin jetzt 32 Jahre alt und mache das seit 14 Jahren mit, dass ich jede Woche im Hotel bin. Jetzt haben wir Spiele, zu denen wir 2 Stunden mit dem Bus fahren – und ich habe am Wochenende mehr Zeit für meine Kinder.“ Diese Lockerheit zahlt sich für den Stürmer aus. Auch mit dem Ansatz eines kleinen Wohlstandsbäuchleins hat Mölders in 12 Spielen schon 8 Mal getroffen und wenn nichts Weltbewegendes passiert, dann qualifizieren sich die Sechziger mit Mölders für die Aufstiegsrelegation im kommenden Mai. Große Zweifel bestehen daran schon jetzt nicht mehr.
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