1860 München: Die Hoffnung stirbt zuletzt
1860 München: Die Hoffnung stirbt zuletzt

1860 München: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Endlich wieder positive Schlagzeilen schreiben! Der Wunsch von 1860 München in der Rückrunde der 2. Bundesliga ist recht simpel. Der Chaos-Klub, der sich seit Jahren sportlich auf dem absteigenden Ast befindet, will mit aller Macht den Sturz in die Drittklassigkeit verhindern. Dafür wurde in der Winterpause kräftig investiert. Im Lager der Löwen herrscht wieder Hoffnung und Zuversicht.

Ein bekannter Schlachtruf der Fans des FC Bayern lautet: „Münchens wahre Liebe – FCB!“ Unrecht haben die Anhänger des deutschen Rekordmeisters damit sicherlich nicht. Der Großteil der Münchner Bevölkerung hält zum FC Bayern. Die Erfolge der Vergangenheit und Gegenwart haben den Klub zum populärsten in Deutschland gemacht. Und natürlich ist man auch in der bayrischen Landeshauptstadt mehr als Stolz auf den Heimatverein.

Das war aber nicht immer so. Lokalrivale 1860 München lag lange Zeit in der Gunst der Münchner vorn. Noch vor dem FC Bayern feierten die Sechziger den Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Bundesliga (1966) und gewannen erstmals den DFB-Pokal (1942). Einmal Löwe – immer Löwe. Dieses Credo gilt heutzutage immer weniger in München. Nur noch selten sieht man junge Menschen im blau-weißen Trikot. Rot und weiß bestimmt das Stadtbild. Das hängt zum einen natürlich mit den Erfolgen des FC Bayern zusammen, zum anderen aber auch an dem schlechten Bild, welches 1860 seit geraumer Zeit abgibt.

Sportlich gibt es bei den Löwen schon lange nichts mehr zu feiern. Auch abseits des Platzes ist das Bild der Sechziger ein verheerendes. Schulden, Trainerentlassungen und Zuschauerschwund bestimmen den Alltag des Traditionsvereins.

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Aber Aufgeben ist bei den Löwen strengstens verboten. Die finanzielle Situation hat den Verein bereits ein paar Mal an den Rand des Abgrunds gebracht und bereitet seit Jahren Kopfzerbrechen. Nur dank des Investments von Hasan Ismaik kann der Spielbetrieb aufrechterhalten werden. Seit Jahren gleicht der Jordanier das Minus der Löwen aus. Das Problem ist die Allianz-Arena. 1860 war quasi von Beginn an nicht in der Lage, die anfallenden Kosten von jährlich rund € 7 Mio. Euro für das € 340 Mio. Projekt zu stemmen. Seit 2004 ist der TSV Mieter des Stadions und muss deswegen jährlich viel Geld an den FC Bayern überweisen. Aber Ismaik hat in der Winterpause verlauten lassen, dass er weiter an den Verein und eine erfolgreiche Zukunft glaubt. Allerdings muss es sportlich aufwärts gehen, um aus dem finanziellen Teufelskreis, in dem es in jedem Jahr ein neues Rekordminus zu vermelden gibt, herauszukommen.

Dafür wurde bereits Mitte der Hinrunde mit Benno Möhlmann ein neuer Trainer eingestellt. Zwar hat der erfahrene Coach auch erst 8 Punkte mit dem Team geholt, aber ein (kleiner) Aufwärtstrend ist gegenüber seines Vorgängers Torsten Fröhling zu erkennen. Und damit in der Rückrunde die Mission Klassenerhalt richtig ins Rollen kommt, wurde im Winter kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Vorab lässt sich bereits eins sagen: Der neue Manager, Oliver Kreuzer, hat mit den quasi nicht vorhandenen Möglichkeiten sehr gute Transfers getätigt. Ruhig und sachlich hat der Ex-Manager des HSV 5 neue Spieler an die Grünwalder Straße lotsen können. Maximilian Beister, Sascha Mölders und Goran Sukalo haben ihre Klasse bereits unter Beweis gestellt und erhöhen definitiv die Qualität im Kader der Löwen. Levent Aycicek gilt als großes Talent. Wenn er sein Potential abruft ist er in jedem Fall eine Verstärkung. Dazu kommt mit Jan Mauersberger ein erprobter Zweitliga-Akteur.

Diese Transfers dieser teils namhaften Spieler sind ein klarer Fingerzeig: Achtung, mit dem TSV 1860 München ist in der Rückrunde zu rechnen. Aufgeben kommt gar nicht in Frage und die Hoffnung auf bessere Zeiten stirbt zuletzt. Die Löwen lassen jedenfalls nichts unversucht, um 2016 endlich mal wieder positiv für Schlagzeilen zu sorgen.

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