Dieses Saisonfinale in der Bundesliga stellte mal wieder vieles Dagewesene in den Schatten. Borussia Dortmund schnappt sich durch ein 4:3-Torfestival das Fast Lane-Ticket zur Champions League. Noch größer die Erleichterung beim HSV – als Last-Minute-Spezialist wohl auf ewig unabsteigbar. Die Sensation ereignete sich trotzdem im Fußball-Westen. Der 1. FC Köln schafft nach jahrelangem Zickzack-Kurs und aktionistischen Hau-Ruck-Aktionen die Rückkehr nach Europa!
Ein 34. Spieltag wie gemalt für die Geißböcke: Ein Konkurrent nach dem Nächsten patzte. Hertha BSC ließ sich in der Festung Olympiastadion gar 2:6 von Bayer 04 Leverkusen abschlachten. Als Yuya Osako dann in der Partie des 1. FC Köln gegen Mainz (2:0) den Deckel draufmachte, brachen im Rheinland alle Dämme.
Fans und Mannschaft feierten den direkten Einzug in die Europa League und ließen die Meisterparty im Süden der Republik wie einen Kindergeburtstag wirken. 3 Worte von FC-Torhüter Timo Horn fassen zusammen, was als Nicht-Kölner schwer erklärbar ist: „Karnavel im Mai.“ Bis zum 161. Europapokalspiel der Vereinsgeschichte fließt aber noch viel Wasser den Rhein runter. Die bwin-Redaktion greift die wichtigsten Fragen der Fans mit Blick auf die kommende Saison auf:
Gegner und Gruppen: Was kommt auf Köln zu?
Auf den Shirts der FC-Spieler prangte der Spruch: „Und dann fahren wir nach Mailand um den 1. FC Köln zu sehen.“ Gut möglich! Immerhin belegt der AC Milan aktuell Rang 6 in der Serie A. In Italien schon sicher qualifiziert, hat sich Lazio Rom. Aus anderen europäischen Top-Ligen sind namhafte Gegner wie der FC Arsenal oder Atletico Bilbao denkbar. Schon vor der Auslosung am 25. August steht so gut wie fest: Die Geißböcke kommen in Lostopf 4 – es droht eine Hammergruppe.
Anthony Modeste: Bleibt er, oder geht er?

Timo Horn, Dominique Heintz, Jonas Hector und eben Anthony Modeste heißen die Korsettstangen, die den Effzeh in dieser Saison nach Europa getragen haben. Das Quartett spielte sich in das Blickfeld von ambitionierten Klubs. Im wilden Trubel verdrückte Modeste, hinter dem neuen Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang und Robert Lewandowski drittbester Stürmer in dieser Saison, am Samstag bereits Tränen. Flattert in den kommenden Wochen ein ähnliches hohes Angebot wie in der letzten Winterpause ins Geißbockheim, riecht es stark nach einem Abschied des Franzosen.
Chance oder Risiko: Was überwiegt?
„Europa kommt nie zu früh“, betont Trainer Peter Stöger. Schon 2 Mal wurde dem SC Freiburg dieser Betriebsunfall zum Verhängnis. Vor dem Hintergrund der ungewohnten Dreifachbelastung will Sportchef Jörg Schmadtke dem Kader ein „I-Tüpfelchen“ verpassen. Der 53-Jährige meisterte diese Situation bereits bei Hannover 96. Im Falle der Kölner ist es also ein Art kalkulierbares Risiko.