Aus der Serie „Wat fott es, es fott…“ Der 1. FC Köln leckt die Wunden vom siebten Bundesliga-Abstieg seiner Club-Historie. Einer ohne schnelle Wiederkehr? Die noch bis zur Winterpause der Saison 2024/25 geltende Transfer-Sperre drückt vielen Anhängern aufs Gemüt oder lässt – wie in der bwin News Redaktion – einige hypothetische Szenarien für die Zukunft des „Effzehs“ entstehen.
Man stelle sich den 1. FC Köln in einer perfekten Welt vor. Eine Fußballwelt, in der es Jahrhunderttalent Florian Wirtz (heute Bayer 04 Leverkusen) nicht im Alter von 16 Jahren zum rheinischen Rivalen gezogen hätte, weiteres Tafelsilber aus dem eigenen Nachwuchs nicht verscherbelt und gleichzeitig externe Zukunftsversprechen besser gefördert würden. Daraus entsteht diese 1. FC Köln Top-Elf von noch aktiven Spielern:
TOR
An Talenten mit Nummer 1-Perspektive zwischen den Pfosten hat es den Domstädtern über Jahre nicht gemangelt. Der gebürtige Kölner Timo Horn galt bis zur Ablösung unter Steffen Baumgart als Urgestein, Jonas Urbig als dessen Kronprinz. Und wie so häufig beim „Effzeh“, kam es ebenso anders wie plötzlich: Marvin Schwäbe wurde Urbig vorgezogen, während der einstige der Torwart des U17-Meisterteams ein Leih-Karussell (Jahn Regensburg, SpVgg Greuther Fürth) durchlaufen musste. Möglich, dass der 20-Jährige, dem Zweitliga-Trainer wie Lukas Kwasniok sogar eine Karriere im DFB-Trikot attestieren, mit Verspätung sein „Erbe“ in Köln antritt.
ABWEHR
Zusammengezählt 252 (!) Einsätze absolvierte die Viererkette – wohlgemerkt für diverse Nachwuchsmannschaften (U 17, U 19, U 23) der „Geißböcke“! Und für die Profis? Da reicht – Ismail Jakobs (heute AS Monaco) außen vor gelassen – eine Hand. Insbesondere die heutigen Entwicklungen von Lukas Kübler (über den SV Sandhausen zum SC Freiburg) sowie Yann Bisseck treiben viele Fans in den Wahnsinn. In Bissecks Fall zahlte der italienische Meister Inter Mailand im Sommer 2023 fast das 7-fache des Preises, das Köln von Aarhus GF (1,7 Mio. €) kassiert hatte. Komplettiert wird die Abwehr von Mitchell Weiser. Der Abstieg 2011/12 veranlasste den zum Rechtsverteidiger umgeschulten Offensivspieler, den „Effzeh“ schon in jungen Jahren zu verlassen.
MITTELFELD
Im defensiven Mittelfeld bilden Salih Özcan (Borussia Dortmund) und Yannick Gerhardt ein Duo, das sich von den Stärken her vortrefflich ergänzen würde. Der heutige Wolfsburger ist der bis heute fünftteuerste Abgang (13 Mio. €) der Vereinsgeschichte. Bis heute ein Streitfall: Die Abwerbung von Florian Wirtz, wobei dessen Aussagen („Beim 1. FC Köln wirkten die Profis für mich sehr weit weg“) tief blicken lassen. Was ein Wirtz für den rheinischen Rivalen aus Leverkusen ist, war Marcel Hartel in der Aufstiegself des FC St. Pauli: Offensiver Schlüsselspieler und Top-Scorer! Für besagte Rolle brauchte der 28-Jährige zwar viel Anlauf und mehrere Zweitliga-Stationen. Dennoch hatten die Domstädter die Chance, Hartel durch eine Rückkauf-Klausel von Union Berlin zurückzuholen.
STURM
36 Mal und damit öfter als ihr Ex-Club (28 Team-Tore) netzten Chris Führich und Serhou Guirassy für den VfB Stuttgart ein. Vermutlich hätte schon einer der beiden gereicht, um Köln im Saison-Endspurt noch über den Strich zu ballern. Die Realität aus Sicht des 1. FC Köln: Guirassy wurde meist an Modest’schen Maßstäben gemessen, als „Chancentod“ abgestempelt und mit Transfer-Plus in Höhe von 2,4 Mio. weiterverkauft. EM-Fahrer Führich schnupperte im Effzeh-Trikot seine ersten 95 Bundesliga-Minuten und kam im DFB-Pokal zum Zug, verlor in der Folge jedoch seinen als Interimstrainer eingesprungenen Förderer Stefan Ruthenbeck.