Anthony Modeste ist auf Rekordkurs – zumindest was die Bundesliga-Tore für den 1. FC Köln in einer Saison nach Klaus Allofs betrifft. Mit 17 Buden wird er die bisherige Bestmarke von Toni Polster (21) aus der Saison 1996/97 wahrscheinlich ohne Probleme knacken. Auch im 50-Jahre-Vergleich mit den Vereinslegenden Dieter Müller und Hannes Löhr schneidet er mehr als respektabel ab. Wir machen den Check, wer der beste Effzeh-Stürmer der vergangenen 50 Jahre ist.
Was wäre der 1. FC Köln in dieser Spielzeit nur ohne Anthony Modeste? Vermutlich ein Abstiegskandidat. Der Franzose zeigte sich für 55% aller Effzeh-Tore verantwortlich. Zu den 17 Toren, die er bei 22 Einsätzen erzielte, kommen auch noch 2 Vorlagen für die Kollegen. Wie abhängig die Geißböcke von ihrem Top-Stürmer sind, zeigt die Tatsache, dass Köln ohne Modeste-Tore nicht gewinnen kann. In 9 Bundesliga-Spielen blieb der 28-Jährige in dieser Saison ohne Tor, 9 Mal (6 Unentschieden, 3 Niederlagen) sprang maximal ein Remis heraus. Und auch im Vergleich mit den ganz großen Stürmern braucht sich Modeste nicht zu verstecken, wie unsere Grafik zeigt.
Den besten Toreschnitt pro Spiel weist natürlich FC-Legende Dieter Müller auf. Der inzwischen 62-Jährige traf in den 70er Jahren nach Belieben und erzielte in der Saison 1976/77 mehr Tore als jeder andere Köln-Spieler in der Bundesliga-Geschichte. Unvergessen auch sein Gala-Auftritt 1977. Beim 7:2 des Effzeh gegen Werder Bremen erzielte Müller 6 Tore. Das schaffte bis heute kein anderer Bundesliga-Spieler mehr! Insgesamt kommt Müller in seiner Kölner Zeit auf 0,75 Treffer pro Partie.
Auf Rang 2 kommt mit 0,6 Toren pro Spiel schon Anthony Modeste. Der Franzose, der 2015 von der TSG Hoffenheim an den Rhein wechselte, entpuppte sich schon in Saison Nummer 1 als absoluter Glücksgriff. 15 Tore erzielte Modeste und ließ damit den nach Bremen abgewanderten Anthony Ujah, der in der Saison 2014/15 mit 10 Toren noch maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt der Kölner hatte, in Vergessenheit geraten. In der laufenden Spielzeit kann Modeste sogar eine Quote von 0,77 Toren pro Spiel vorweisen. Hält er diesen Schnitt, würde der Kölner Torjäger am Ende der Spielzeit bei 26 Treffern landen.
Auffällig ist, dass die noch spielende Legende Lukas Podolski einen deutlich schlechteren Schnitt als Modeste hat. Prinz Poldi kommt in 181 Pflichtspielen „nur“ auf 86 Treffer und das, obwohl der ehemaliger deutsche Nationalspieler auch in Liga 2 für den Effzeh kickte.
Die meisten Bundesliga-Tore, aber den schlechtesten Schnitt
Exakt so viele Tore wie Podolski erzielte auch Toni Polster für die Rheinländer. Der Österreicher hält mit 21 Toren (1996/97) auch den Rekord für die meisten Bundesliga-Tore für Köln in einer Saison in den letzten 30 Jahren.
Beeindruckend ist auch die Tatsache, dass Klaus Allofs in seinen 6 Jahren in der Domstadt nie weniger als 12 Liga-Treffer erzielte. Der gebürtige Düsseldorfer wurde im Trikot mit dem Geißbock auf der Brust einmal Torschützenkönig. In der Spielzeit 1984/85 kam er auf satte 26 Treffer.
Klingt komisch, ist aber so: Hannes Löhr ist der beste Kölner Bundesliga-Torschütze der Vereinsgeschichte. Trotzdem weist er den schlechtesten Wert aller aufgeführten Stürmer der letzten 50 Jahre auf. Nur 0,46 Tore markierte er im Schnitt pro Partie.
Natürlich gab es in der Vereinsgeschichte der Geißböcke auch noch andere große Stürmer. Zu nennen wären da Hans Schäfer (spielte von 1948-1965 für Köln), der mit 306 Treffern sogar Rekordtorschütze der Rheinländer ist, und Christian Müller. Der Namensvetter von Dieter schnürte 8 Jahre lang die Stiefel für die Domstädter, mit denen er in dieser Zeit 2 Mal Deutscher Meister wurde.